230182 SE Begründer*innen der Soziologie - Women founders of Sociology (2023S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 02.02.2023 10:00 bis Di 21.02.2023 10:00
- Anmeldung von Fr 24.02.2023 10:00 bis Mo 27.02.2023 10:00
- Abmeldung bis Mo 20.03.2023 23:59
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Update 19.05.2023: am 20.05. findet die zweite Hälfte des Blocktermins in Form einer Exkursion statt (Grammatneusiedl).
- Samstag 11.03. 09:45 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 01.04. 09:45 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 29.04. 09:45 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 20.05. 09:45 - 11:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 20.05. 11:45 - 14:45 Ort in u:find Details
- Samstag 17.06. 09:45 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Inhalt: Wir begeben uns auf die Spuren vergessener Begründer*innen der Soziologie. Chicago, 1889. Jane Addams und Ellen Gates Starr gründen das Hull House: ein Ort für Kunst und Literatur von und für die migrantische, weitgehend mittellose Bevölkerung. Aus der ursprünglichen Idee wird etwas viel Größeres: neben sozialem Wohnbau umfasste Hull House unter anderem ein Zentrum für Nachbarschaftshilfe und Erwachsenenbildung ebenso wie ein sozialwissenschaftliches Forschungszentrum, dem viele Sozialwissenschaftlerinnen angehörten, die auch in enger Verbindung mit den später als Mitglieder der Chicago School of Sociology bekannt gewordenen Soziologen standen. Jane Addams, die an der University of Chicago in Soziologie promovierte, später ein Ehrendoktorat der Yale University erhielt und für ihr soziales Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, ist vielleicht die bekannteste von ihnen. Mary Jo Deegan nennt in ihrem "Bio-Bibliographical Sourcebook" "Women in Sociology" aber auch weitere 117 Frauen, die sie als Begründerinnen der Soziologie zur Debatte stellt.Warum sind sie meist nur Insider*innen bekannt? Welche thematischen Schwerpunkte setzten sie, welche Theorien vertraten sie, wie arbeiteten sie methodisch? Wohin führen ihre Spuren in der internationalen Soziologie? Inwiefern ähneln ihre Biographien marginalisierten Begründern der Soziologie, wie z.B. W. E. B. Du Bois, der als erster Schwarzer Soziologe in die Geschichte eingegangen ist und Zeit seines Lebens wissenschaftliche Forschung mit sozialem Engagement verband?Wir zeichnen die internationale Verflechtungen in der Geschichte der Soziologie nach, die uns an unterschiedliche Orte und zu unterschiedlichen Biographien führen.Schließlich geht es um die Zäsur durch den Nationalsozialismus, der mit der Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von soziologischen Pionier*innen die Geschichte der Soziologie zutiefst erschüttert hat und auch für die Auslöschung von Frauen als Begründerinnen der Soziologie entscheidend gewesen ist.Ziele: Verstehen der geschlechtlichen Dimension sozialer Ungleichheit, Erforschung der Biographien bekannter und vergessener Soziolog*innen, ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede und der sozialen Mechanismen, die zu ihrer (Un-)Sichtbarwerdung beigetragen haben.Enge Verzahnung von Forschung und Lehre. Welch spannende Einsichten in ähnlich ausgerichteten Lehrprojekten zur (Un)sichtbarkeit von Frauen in den Sozialwissenschaften bereits gewonnen wurden zeigt z.B. das Kooperationsprojekt LOOK@US! der Evangelischen Hochschule Dresden, der WU Wien und der Seinäjoki University of Applied Sciences (Finnland): https://womeninsocialsciences.eu/Die Lehrveranstaltung setzt einen im WS 2020 begonnenen Zyklus zum Thema fort. Der Abschluss einer vorangegangenen Lehrveranstaltung ist keine Teilnahmevoraussetzung, jedoch sind Teilnehmer*innen, die an einer Lehrveranstaltung zum Thema bereits im BA-Studium teilgenommen haben, besonders eingeladen, ihr Wissen um theoretische Perspektiven zu erweitern. Entsprechende Literatur wird zur Verfügung gestellt.Detaillierte Informationen zur Lehrveranstaltung werden auf Moodle bekannt gegeben.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
1. Lektüre der Basisliteratur und Mitarbeit (10%)
2. Mündliche Präsentation (Referat) (30%)
3. Schriftliche Abschlussarbeit im Umfang von 10 Seiten (60%)Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde. Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/. Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
2. Mündliche Präsentation (Referat) (30%)
3. Schriftliche Abschlussarbeit im Umfang von 10 Seiten (60%)Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde. Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/. Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Anwesenheit (einmaliges Fernbleiben in einer Blockeinheit wird toleriert)Beurteilungsmaßstab:
1. Lektüre der Basisliteratur und Mitarbeit max. 10 Punkte
2. Mündliche Präsentation (Referat) max. 30 Punkte
3. Schriftliche Seminararbeit max. 60 PunkteFür eine positive Beurteilung ist ein Erbringen aller Teilleistungen erforderlich.Nicht Genügend: unter 60 Punkte
Genügend: 60-69 Punkte
Befriedigend: 70-79 Punkte
Gut: 80-89 Punkte
Sehr Gut: 90-100 Punkte
1. Lektüre der Basisliteratur und Mitarbeit max. 10 Punkte
2. Mündliche Präsentation (Referat) max. 30 Punkte
3. Schriftliche Seminararbeit max. 60 PunkteFür eine positive Beurteilung ist ein Erbringen aller Teilleistungen erforderlich.Nicht Genügend: unter 60 Punkte
Genügend: 60-69 Punkte
Befriedigend: 70-79 Punkte
Gut: 80-89 Punkte
Sehr Gut: 90-100 Punkte
Prüfungsstoff
Wir lesen u.a. Auszüge aus:Deegan, Mary Jo. 1991. Women in Sociology. A Bio-Bibliographical Sourcebook. Westport, CT: Greenwood.
Honegger, Claudia et al. (Hg.) 1998. Frauen in der Soziologie: Neun Portraits. München: C. H. Beck.Romano, Mary Ann. 2002. Lost sociologists rediscovered: Jane Addams, Walter Benjamin, W.E.B. Du Bois, Harret Martineau, Pitrim A. Sorokin, Flora Tristan, George E. Vincent and Beatrice Webb. Lewiston, New York etc.: Edwin Mellen Press.
Honegger, Claudia et al. (Hg.) 1998. Frauen in der Soziologie: Neun Portraits. München: C. H. Beck.Romano, Mary Ann. 2002. Lost sociologists rediscovered: Jane Addams, Walter Benjamin, W.E.B. Du Bois, Harret Martineau, Pitrim A. Sorokin, Flora Tristan, George E. Vincent and Beatrice Webb. Lewiston, New York etc.: Edwin Mellen Press.
Literatur
Addams, Jane. 1910. Twenty Years at Hull-House with Autobiographical Notes. New York: MacMillan.Addams, Jane. 2002a [1902]. Democracy and Social Ethics. Reprint. With introduction by Charlene Haddock Seigfried. Urbana: University of Illinois Press.Addams, Jane. 2002b [1910]. The Snare of Preparation. In The Jane Addams Reader, edited by Jean Bethke Elshtain, 100-113. New York: Basic Books.Addams, Jane. 2002c [1881]. Cassandra. In The Jane Addams Reader, edited by Jean Bethke Elshtain, 10-13. New York: Basic Books.Deegan, Mary Jo, 2014. Annie Marion MacLean and the Chicago Schools of Sociology, 1894-1934. New Brunswick, New York: Transaction Books.Deegan, Mary Jo. 2005. Jane Addams and the Men of the Chicago School, 1892-1920. New Brunswick, London: Transaction Publishers.Deegan, Mary Jo. 2003. Textbooks, the History of Sociology, and the Sociological Stock of Knowledge. In Sociological Theory, 21 (3): 298-305. DOI: https://doi.org/10.1111/1467-9558.00190Deegan, Mary Jo. 1991. Women in Sociology. A Bio-Bibliographical Sourcebook. Westport, CT: Greenwood.Deegan, Mary Jo. 1988. Transcending a Patriarchal Past: Teaching the History of Women in Sociology.In Teaching Sociology,16 (2): 141-150.Deegan, Mary Jo. 1978. Women and Sociology: 1890-1930. In Journal of the History of Sociology 1, 11-32.Goetting, Ann; Fenstermaker, Sarah (eds.). 1995. Individual Voices, Collective Visions: Fifty Years of Women in Sociology. Philadelphia: Temple University Press.Honegger, Claudia; Wobbe, Theresa (Hg.). 1998. Frauen in der Soziologie. Neun Porträts. München: C. H. Beck.Hughes, Helen MacGill (eds.). 1973. Women in Sociology An ASA Handbook. Washington, D.C.: ASA.Laslett, Barbara; Thorne, Barrie (eds.).1997. Feminist Sociology: Life Histories of a Movement. New Brunswick, NJ: Rutgers University Press.Lengermann, Patricia Madoo; Niebrugge, Gillian. 2007. The Women Founders: Sociology and Social Theory 1830-1930. Long Grove, IL: Waveland Press.Marshall, Barbara L.; Witz, Anne. 2004. Engendering the social: feminist encounters with sociological theory. Maidenhead: Open University Press.Misheva, Vessela. 2019. Jane Addams and the Lost Paradigm of Sociology. In Qualitative Sociology Review, 15 (2), 216-228. DOI: http://dx.doi.org/10.18778/1733-8077.15.2.14.Misheva, Vessela. 2018. Jane Addams and the Birth of Sociology as a Science and a Social Enterprise. In Jane Addams’ Sociology and the Spirit of Social Entrepreneurship, edited by Vessela Misheva and Andrew Blasko, Studia Sociological Upsaliensia 65, 219-274. Uppsala: Uppsala University.Morris, Aldon. 2017. The Scholar Denied: W.E.B. Du Bois and the Birth of Modern Sociology. Berkeley: University of California Press.Mušic, Lejla. 2017. Female Sociology as Academic Discipline. In American Journal of Educational Research, 5 (3), 241-245. DOI: 10.12691/education-5-3-1Ross, Dorothy, 1998. Jane Addams (1860-1935). Häuslicher Feminismus und die Möglichkeiten der Sozialwissenschaften. In Honegger, Claudia et al. (Hg.). Frauen in der Soziologie: Neun Portraits, München: C. H. Beck, 130-152.Schneiderhan, Erik. 2011. Pragmatism and Empirical Sociology: the Case of Jane Addams and Hull-House, 1889-1895. In Theory and Society, 40 (6), 589-617. DOI:10.1007/s11186-011-9156-2Stacey, Judith; Thorne, Barrie. 1985. The Missing Feminist Revolution in Sociology. In Social Problems, 32 (4), 301-315.Wobbe, Theresa, 1997. Wahlverwandtschaften. Die Soziologie und die Frauen auf dem Weg zur Wissenschaft. Frankfurt a. Main: Campus.Weitere Literatur wird am Beginn der LV bekannt gegeben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 19.05.2023 07:07