Universität Wien

230198 UK Der Streit um die "Wahrheit"? Wissenschaftliche Kontroversen im gesellschaftlichen Kontext (2010S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Am 27.5. wird zur Seminarzeit eine Exkursion stattfinden (Details werden noch bekannt gegeben).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 04.03. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Donnerstag 11.03. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Donnerstag 18.03. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Donnerstag 25.03. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Donnerstag 15.04. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Donnerstag 29.04. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Donnerstag 06.05. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Donnerstag 20.05. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Donnerstag 27.05. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
  • Donnerstag 17.06. 15:30 - 17:30 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit einiger Zeit streiten BiologInnen und AnhängerInnen der biblischen Schöpfungslehre, ob die Evolutionstheorie eine angemessene Erklärung für den Ursprung des Menschen bieten könne. Dabei geht es nur vordergründig um die Frage, was "wahr" ist, sondern gleichzeitig auch immer um gesellschaftliche Machpositionen wie z.B. den Zugang zu den Schulen. Unzählige solcher wissenschaftlicher und technischer Debatten werden inzwischen auf der Bühne der Öffentlichkeit ausgetragen. Damit eignen sich technowissenschaftliche Kontroversen hervorragend, die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Technik und Gesellschaft im Detail zu untersuchen. Scharfe Debatten werden aber nicht nur zwischen bestimmten Teilen der Gesellschaft und der Wissenschaft geführt, sondern auch innerhalb des Wissenschaftsbetriebes werden Wahrheitsansprüche ausgefochten und damit um Deutungshoheit gekämpft. In diesen Kontroversen wird sichtbar, wie wissenschaftliches Wissen produziert wird, welche meist implizit bleibenden Regeln und Wertvorstellungen in der Wissensproduktion eine Rolle spielen, und in welcher Weise Gesellschaft in die Wissenschaft hineinwirkt und wie Wissenschaft zu einem gesellschaftspolitischen Objekt wird.
In diesem Universitätskurs werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, beschäftigen uns aber auch mit gegenwärtigen Kontroversen und ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Kontext. Historisch gesehen steht an der Geburtsstunde der modernen Naturwissenschaft eine Kontroverse, nämlich zwischen Thomas Hobbes und Robert Boyle um die Rolle des Experiments in der Wissenschaft. Zwei Jahrhunderte später streiten Louis Pasteur und Félix Archimède Pouchet in Frankreich darum, welche Art von Experimenten theoretische Annahmen beweisen oder widerlegen. Jüngere wissenschaftliche Kontroversen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie auf einer öffentlichen Bühne ausgetragen werden und dabei die Medien als Akteure entscheidend in den Verlauf der Kontroverse eingreifen. Gegenwärtige Kontroversen um Klimawandel, Atomkraft oder genetisch veränderte Organismen zeigen sehr anschaulich, dass das Politische von der Erkenntnisproduktion selbst nicht mehr zu trennen ist. Dies sind nur einige Schlaglichter auf Kontroversen, die wir im Universitätskurs diskutieren werden.
Didaktisch werden wir anhand von ganz konkreten Kontroversen in der Wissenschaft grundlegende Fragen der Wissenschaftsforschung in Hinblick auf die Praxis der Wissenschaft und ihre kulturelle Einbettung diskutieren. Neben vorlesungsartigen Elementen durch die LV-Leiter, die den Studierenden eine Einführung und einen Überblick über die zu diskutierenden Themen geben werden, wird durch Gruppenarbeiten, Übungen, Diskussionen und von den Studierenden vorzubereitender Input auch das selbstständige Erarbeiten von Inhalten durch die Studierenden selbst gefördert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

W1

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39