230492 SE Qualitative Netzwerkanalyse (2007S)

as Konzept des sozialen Netzwerks hat mittlerweile die unterschiedlichsten Forschungsfelder erobert. Untersucht werden persönliche Netzwerke, Kommunikationsnetzwerke, subkulturelle Szenen, lokale Machteliten oder Interorganisations-Netzwerke. Als relationaler Ansatz bietet das Netzwerkkonzept einen genuin soziologischen Ansatzpunkt, um den Mechanismen sozialer Integration und den Bedingungen und Folgen von Modernisierungsprozessen auf die Spur zu kommen. Aktuelle Fragen richten sich auf die Dynamik von Netzwerken und die Verbindung von Struktur- und Akteursebene. Zu beiden Bereichen können qualitative Verfahren, die die Praxis und Handlungsorientierungen der Akteure in den Mittelpunkt stellen, wichtige Aufschlüsse liefern.
Das Seminar bietet einen Überblick über Fragen der Netzwerkforschung sowie über Forschungsstrategien und Methoden, mit denen qualitative Netzwerkanalysen durchgeführt werden können. In praktischen Übungen werden Erhebungsinstrumente selbst entwickelt und Auswertungsstrategien erprobt, diskutiert und reflektiert. Es besteht die Möglichkeit, eigene Fragen zu bearbeiten als auch die Möglichkeit, Daten aus einem Projekt zur Berufseinmündung von Jugendlichen auszuwerten.

Anforderungen: zur Vorbereitung der Sitzungen gründliche Lektüre von (z.T. sperriger) Methodenliteratur; Durchführung eines kleinen Praxisprojekts, mündliche Präsentation im Seminar und schriftliche Ausarbeitung (Gruppenarbeit mit max. drei Studierenden).

Blocklehrveranstaltung

Literatur zur Vorbereitung:
Hollstein, B. & F. Straus (Hg.) (2006): Qualitative Netzwerkanalyse. Konzepte, Methoden, Anwendungen. Wiesbaden.
Jansen, D. (2003): Einführung in die Netzwerkanalyse. 2. Aufl., Wiesbaden.