230531 SE Die Universität als Labor (2006S)

Universitätsreformen sind in den letzten Jahren im europäischen Hochschulraum zu einem deutlich sichtbaren Phänomen geworden. Ziel dieser Veränderung ist es - so der relativ einheitliche Diskurs - , den Universitäten einen größeren autonomen Gestaltungsraum zu geben und sie so zu dynamischeren, wettbewerbsfähigeren und ökonomisch aktiveren Akteuren zu machen. Nimmt man die Geschwindigkeit der Reformen als Indikator, so wird sichtbar, dass wohl kaum Raum für eine Reflexion dieser Veränderung vorhanden ist.
In diesem Seminar soll versucht werden, die hinter diesen Veränderungen stehenden Modelle von Wissenschaft und Wissensgesellschaft, sowie der Rolle des Staates in diesem Zusammenhang, herauszuarbeiten. Was sind die Ausgangsvorstellungen von Universität?; Wie wird der Begriff der Autonomie hier verstanden? und In welcher Weise wird die Institution Universität neu gedacht? Sind nur drei der Fragen, die im Zentrum dieses Seminars stehen werden.