230572 SE Wissenschaft in der Literatur (2007S)

Wissenschaft und Technik sind in unserem Alltag allgegenwärtig, Bilder von Wissenschaft und WissenschaftlerInnen omnipräsent. Wir begegnen diesen Bildern in verschiedenen Diskursen und in sehr unterschiedlichen Ausformungen, so zum Beispiel in neuen Technologien und Produkten, aber auch in Romanen, Filmen oder im Fernsehen. Gerade bei der Verbindung von Wissenschaft und Literatur kann eine Gratwanderung zwischen Fakt und Fiktion beobachtet werden. Die Trennung zwischen wissenschaftlichen und literarischen Texten erscheint aus heutiger Sicht evident, obwohl gerade in letzter Zeit wieder Diskussionen über diese Grenzziehung aufgekommen sind, wie die rezente Auseinandersetzung (Stichwort Da Vinci Code) zeigen. Wo beginnt Fakt zu Fiktion zu werden bzw. wo wird aus Fiktion Fakt?
In dem Seminar sollen verschiedene Verbindungen und Interaktionen zwischen Wissenschaft und Literatur beleuchtet werden, sowie eine Auseinandersetzung mit den Repräsentationen von Wissenschaft stattfinden. Dabei stehen zwei Herangehensweisen im Zentrum:
Einerseits werden wir der Frage nachgehen, wie sich die Trennung zwischen Wissenschaft und Literatur vollzogen hat. Woran machen wir diese Trennung fest; wann ist etwas Fakt bzw. Fiktion?
Andererseits werden uns mit wir den Repräsentationen und Darstellungen von Wissenschaft und WissenschaftlerInnen in der Literatur auseinandersetzen, die unsere Vorstellungen von Wissenschaft maßgeblich formen. Welche Bilder von Wissenschaft und WissenschaftlerInnen werden (re-)konstruiert und wie haben sich diese verändert?
Anhand von Texten aus der Wissenschaftsforschung einerseits und Beispielen aus der Literatur andererseits (von "Klassikern" wie Goethes Wahlverwandtschaften und Mary Shelleys Frankenstein bis zu neuen Romanen wie das Sakrileg von Dan Brown oder Beute von Michael Crichton) werden wir uns mit dieser Gratwanderung auseinandersetzen.