Universität Wien

233002 UK Wie sozial ist wissenschaftliches Wissen? (2022S)

Soziale Dynamiken und gesellschaftliche Anforderungen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Der Lehrmodus (online oder hybrid) wird noch bekannt gegeben.

Kursdaten:

Erste Einheit und Vorbesprechung: Donnerstag 10.03.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04

Donnerstag 17.03.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04
Donnerstag 24.03.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04
Donnerstag 31.03.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04
Donnerstag 07.04.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04
Donnerstag 28.04.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04
Donnerstag 05.05.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04
Donnerstag 12.05.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04
Donnerstag 19.05.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04
Donnerstag 23.06.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04
Donnerstag 30.06.2022 09:15 -11:15 Hörsaal II NIG Erdgeschoß EG04


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dass wissenschaftliches Wissen wesentlich für unsere heutigen Gesellschaften ist, gilt mittlerweile als selbstverständlich. Aber welche Rolle spielen umgekehrt soziale und gesellschaftliche Aspekte für die Produktion, Förderung, Kommunikation und Verwendung wissenschaftlichen Wissens? Und welche Auswirkungen hat das? Soll sich die Wissenschaft stärker mit gesellschaftlichen Problemstellungen beschäftigen oder ist es wünschenswert, die Wissenschaft frei von gesellschaftlichen Einflüssen und sozialen Aspekten zu halten? Und ist das überhaupt möglich?

In diesem UK gehen wir der Frage nach, wie soziale und gesellschaftliche Praktiken, Werte und Beziehungen mit wissenschaftlichem Wissen verwoben sind. Aus Sicht der Wissenschafts- und Technikforschung (STS) betrachten wir die Wissenschaft als gesellschaftliche Institution und als soziale Praktik. Eine ‚unsoziale‘ Wissenschaft ist damit gar nicht möglich. Wir werden uns damit beschäftigen, wie wissenschaftliche und gesellschaftliche Werte und Normen, Objektivität, Expertise und Verantwortung in der wissenschaftlichen Praxis verstanden und gelebt werden und wie sich das auf das produzierte Wissen auswirkt.

Wir werden diese Fragen aus zwei Perspektiven betrachten: Einerseits werden wir die sozialen Prozesse, die innerhalb der Wissenschaft wirken, genauer betrachten. Also: wie arbeiten und leben Wissenschaftler*innen zusammen, um Wissen zu erzeugen? Welche Rolle spielen dabei soziale und verkörperte Praktiken? Und welche sozialen Prozesse führen dazu, dass eine wissenschaftliche Erkenntnis innerhalb einer bestimmten wissenschaftlichen Gemeinschaft überhaupt als Faktum anerkannt wird? Andererseits werden wir die unterschiedlichen Einflüsse gesellschaftlicher und sozialer Aspekte auf die Forschung betrachten. Wie beeinflussen etwa gesellschaftliche Problemstellungen (Klimakrise, Pandemie, etc.) wissenschaftliche Förderprioritäten, Themensetzungen, zeitliche Perspektiven, etc.? Und welche Auswirkungen haben gesellschaftliche Werteordnungen und Bewertungsmechanismen (Nutzbarkeitserwägungen, Effizienz, Quantifizierung, etc.) auf wissenschaftliche Karrieren?

Die Inhalte werden durch Inputs der Lehrveranstaltungs-Leiterinnen, die Diskussion von ausgewählten wissenschaftlichen Texten und die Erarbeitung von Fallbeispielen vermittelt.

Ziel des UKs ist es, anhand diverser Fallbeispiele einen Eindruck der gesellschaftlichen Komplexität wissenschaftlicher Prozesse zu bekommen, die eigene (zukünftige) wissenschaftliche Praxis reflektieren zu können und in der Lage zu sein, politische Lenkungsmaßnahmen und deren Einflüsse auf Forschungspraktiken kritisch zu beleuchten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Voraussetzungen für den Zeugniserwerb sind Anwesenheit (wie jeweils festgelegt vor Ort oder online via Zoom) und aktive Beteiligung, das Lesen und Vorbereiten der Texte und die Erarbeitung eines Fallbeispiels durch mündliche und schriftliche Arbeitsaufgaben und eine schriftliche Abschlussreflexion.

Jede*r Studierende* wählt einen aktuellen Fall, bei dem soziale und/oder gesellschaftliche Aspekte (in) der Wissenschaft eine Rolle spielen. Beispiele und Vorschläge werden von der Lehrveranstaltungs-Leiterin zur Verfügung gestellt, auch die Bearbeitung desselben Falles durch mehrere Studierende ist möglich. Dieser Fall wird im Laufe des Semesters durch eigene Recherchen, Arbeitsaufgaben in den LV-Einheiten und einen Abschluss-Essay bearbeitet.

Aufgabe 1: Fallbeispiel
1a: Kurzpräsentationen und Diskussionen des Fallbeispiels in den LV-Einheiten
Während der LV-Einheiten sind kleinere Arbeitsaufgaben und Gruppendiskussionen zu den Fallbeispielen durchzuführen und nach Ankündigung vorher vorzubereiten und in der LV zu präsentieren.

1b: Essay zum Fallbeispiel
Wählen Sie eine konkrete Fragestellung aus den in der LV behandelten Themenbereichen und bearbeiten Sie diese anhand Ihres Fallbeispiels in Verbindung mit Konzepten aus dem Kurs und der verpflichtenden und empfohlenen Literatur (~ 3000 Worte).

Aufgabe 2: Erarbeitung und Vorbereitung der Pflichtlektüre

Alle Pflichttexte sind vor der jeweiligen Einheit im Detail zu lesen und für die gemeinsame Diskussion vorzubereiten. Machen Sie sich Notizen und notieren Sie Fragen und Unklarheiten! Für 2 Texte ist außerdem eine strukturierte Zusammenfassung in Form von sog. Reading Cards zu verfassen.

Aufgabe 3: Reflexion von 2 Einheiten – bis jeweils 10 Tage nach der Einheit

Schreiben Sie zu 2 Einheiten einen kurzen Reflexionstext (~ 1500 Worte) zu 1-2 Aspekten, die Sie besonders überrascht, interessiert oder bewegt haben. Fassen Sie die besprochenen Argumente und Ansätze kurz in eigenen Worten zusammen und diskutieren Sie diese vor dem Hintergrund aktueller Beispiele und wenn passend ihres Fallbeispiels.

Jede Teilleistung wird selbstständig nach einem Punktesystem von insgesamt 100 Punkten bewertet. Alle Teilleistungen werden individuell bewertet, Feedback ist auf Nachfrage erhältlich. Die maximal erhältliche Anzahl von Punkten für die jeweiligen Aufgaben ist:

Aktive Mitarbeit, Arbeitsaufgaben, Diskussionen und Präsentationen in den Einheiten: 20 Punkte

Lesen und Vorbereiten der Texte in Form von Lektürekarten: 30 Punkte

Schriftliche Reflexionen zu 2 Einheiten: 30 Punkte

Schriftliches Abschluss-Essay anhand des Fallbeispiels: 20 Punkte

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vorraussetzung für eine positive Beurteilung ist das Erfüllen aller Teilleistungen.

Anwesenheit, Pünktlichkeit in der Abgabe von Leistungen und die Einhaltung akademischer Standards werden vorausgesetzt, können sich aber im Fall der Nicht-Einhaltung negativ auf die Gesamtnote auswirken. Für eine positive Benotung sind insgesamt mindestens 50 Punkte erforderlich.

Notentafel
100-89 Punkte Sehr Gut (1)
88-76 Punkte Gut (2)
75-63 Punkte Befriedigend (3)
62-50 Punkte Genügend (4)
49-0 Punkte Ungenügend (5) (nicht bestanden)

Wichtige Informationen zur Beurteilung:
Wenn nicht explizit anders vermerkt, ist die Erbringung aller Teilleistungen Voraussetzung für eine positive Beurteilung. Werden einzelne verpflichtend vorgesehene Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund auf Seiten des*der Studierenden zu Grunde liegt, wird die LV negativ beurteilt. Bei Vorliegen eines solchen Grundes (etwa einer längeren Erkrankung) kann der*die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als ‘nicht beurteilt’ gewertet und mit dem Vermerk ‘geschummelt/erschlichen’ in das Notenerfassungssystem eingetragen.

Anwesenheit
Es herrscht Anwesenheitspflicht (wie jeweils festgelegt vor Ort oder online via Zoom). Es dürfen höchstens zwei Seminareinheiten (4h) versäumt werden. Darüber hinausgehende Abwesenheiten können bis zu einer Gesamtsumme von maximal 8 Stunden durch mit der Lehrveranstaltungsleitung zu vereinbarende Zusatzleistungen und/oder Berücksichtigungen in der Note (Punktabzug) ausgeglichen werden. Die Entscheidung darüber trifft die Lehrveranstaltungsleitung.

Bei Abwesenheiten von mehr als acht Stunden oder falls die Lehrveranstaltungsleitung bei Abwesenheiten über vier Stunden einem Ausgleich nicht zustimmt, kann die Lehrveranstaltung nicht mehr positiv absolviert werden und ist negativ zu beurteilen. Eine Ausnahme von dieser Regelung ist zu gewähren, falls auf Seiten des*der Studierenden ein wesentlicher und unvorhersehbarer Grund für die Nicht-Teilnahme vorliegt. Dieser ist von der*dem Studierenden glaubhaft nachzuweisen. Bei Vorliegen eines solchen Grundes wird der*die Studierend ohne Note vom Kurs abgemeldet. Die Entscheidung darüber trifft die Lehrveranstaltungsleitung.

Prüfungsstoff

Literatur

Die verpflichtend zu lesende Literatur wird am Beginn der Lehrveranstaltung via Moodle bekannt gegeben. Ein Großteil der Texte ist auf englisch, ausreichende Englischkenntnisse zum Verständnis werden vorausgesetzt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 24.03.2022 15:09