Universität Wien

233004 UK Wissenschaft-Technik-Geschlecht (2024S)

Welche Rolle spielen Sex und Gender in Wissensproduktion und Innovation?

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Exkursion ins Josephinum - Medizinhistorisches Museum Wien am Mittwoch, 24.4, 16:30-18:30.

Ersatztermin: 17.6.2024 von 17:00 - 19:00 Uhr - wird nur fällig falls ein anderer Termin ausfällt.

Montag 11.03. 17:00 - 19:00 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
Montag 18.03. 17:00 - 19:00 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
Montag 08.04. 17:00 - 19:00 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
Montag 15.04. 17:00 - 19:00 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Montag 29.04. 17:00 - 19:00 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
Montag 06.05. 17:00 - 19:00 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
Montag 13.05. 17:00 - 19:00 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
Montag 03.06. 17:00 - 19:00 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
Montag 10.06. 17:00 - 19:00 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien
Montag 17.06. 17:00 - 19:00 Seminarraum STS, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/6. Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wissenschaften und Technik hängen auf vielfältige Weise mit Geschlecht zusammen. Schon seit ihren Ursprüngen in der griechischen Antike war die europäische Wissenschaft von den Unterschieden zwischen den Geschlechtern besessen. Auch wenn sich wissenschaftliche und medizinische Theorien zum Unterschied männlicher und weiblicher Körper über die Jahrtausende stark gewandelt haben – eines blieb meist konstant: Geschlechtertheorien erklärten Frauen* als Männern unterlegen und dienten damit der Legitimierung gesellschaftlicher Geschlechterverhältnisse. Gleichzeitig blieben Frauen* lange Zeit aus Wissenschaft und Forschung systematisch ausgeschlossen – und auch heute ist Geschlechtergerechtigkeit im wissenschaftlichen System noch nicht erreicht. Technik ist ebenso historisch und auch gegenwärtig oft männlich besetzt: Mädchen spielen mit Puppen, und Burschen mit Baggern.
Ziel dieses einführenden Kurses ist es, das Verhältnis von Wissenschaft, Technologie und Geschlecht aus Sicht der Wissenschaft- und Technikforschung zu beleuchten. Dabei werden wir einerseits nachvollziehen, wie Naturwissenschaft und Medizin in unterschiedlichen Epochen über Geschlecht nachgedacht haben – und was das mit der jeweiligen Gesellschaftsordnung zu tun hat. Wir werden dabei den Bogen von Geschlechtertheorien der Antike über die Evolutionstheorie bis zur Neurowissenschaft und Epigenetik der Gegenwart spannen. Wir werden weiters auch diskutieren, wie Technologien wie Küchengeräte, Rasierapparate und selbstfahrende Autos mit Männlichkeit und Weiblichkeit als kulturellen Kategorien zusammenhängen. Wir werden der Frage nachgehen, welche Rolle Geschlecht in Wissenschaft und Technik gespielt haben – und wie Frauen* lange Zeit aus Wissenschaft und Ingenieurswesen ausgeschlossen wurden und wie sich auch heutzutage Ungleichheiten in diesen Bereichen reproduzieren. Damit zusammenhängend werden wir die Frage diskutieren, ob und inwiefern Wissenschaft-, Medizin- und Technik selbst als männlich dominierte, patriarchale Unterfangen verstanden werden sollten. Schlussendlich werden wir auch anhand technofeministischer Schlüsseltexte diskutieren, welche Rolle Wissenschaft und Technologie in der Veränderung der Geschlechterverhältnisse spielen könnten.
Diese Inhalte werden während des Kurses durch die Lektüre von Pflichttexten, Vorträgen des Lehrveranstaltungsleiters, Gruppenarbeiten und gemeinsamen Diskussionen erarbeitet. Im Rahmen des Kurses werden wir auch eine Exkursion in die Sammlung anatomischer und geburtshilflicher Wachsmodelle im Josephinum machen. Die Unterrichtssprache ist Deutsch, jedoch sind ausreichende Englischkenntnisse Voraussetzung für das Lesen und Verstehen der Fachliteratur.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderung für die positive Beurteilung sind:
a) Anwesenheit, aktive Teilnahme an den Diskussionen, Lesen der Pflichttexte zu den
Lehrveranstaltungseinheiten, Abgabe einer kurzen Stundenreflexion nach jeder Einheit
b) Verfassen einer Reflexionsarbeit über die Exkursion
c) Absolvierung des Take-Home-Exams

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Jede Teilleistung wird selbstständig nach einem Punktesystem von insgesamt 100 Punkten bewertet. Die maximal erhältliche Anzahl von Punkten für die jeweiligen Aufgaben ist:
Mitarbeit (Vorbereitung und Teilnahme an den LV-Einheiten, Diskussionsfragen auf Moodle, Gruppenarbeiten und Plenumsdiskussionen): 20 Punkte
Einheitsreflexionen: 25 Punkte
Reflexionsarbeit (Inhalt und Aufbau der Arbeit, formale Kriterien): 15 Punkte
Take Home Exam (Begründung des ausgewählten Materials, kritische Analyse, Verbindung zu Kursinhalten, Aufbau der Argumentation, formale Kriterien): 40 Punkte

Notentafel:
100-89 Punkte Sehr Gut (1)
88-76 Punkte Gut (2)
75-63 Punkte Befriedigend (3)
62-50 Punkte Genügend (4)
49-0 Punkte Ungenügend (5) (nicht bestanden)

Prüfungsstoff

Vor jeder Einheit muss jede*r Studierende*r bis 24h vor der Einheit zwei Diskussionsfragen zu den jeweiligen Texten auf Moodle posten. Nach der Einheit müssen die Studierende eine kurze Zusammenfassung (ca. 1 Seite) ihrer wichtigsten Erkenntnisse der Einheit verfassen. Diese ist bis zum Ende des kommenden Tages auf Moodle zu posten.
Die Reflexionsarbeit zur Exkursion sollte ca. 2 Seiten (Times New Roman, 12pt, 1.5 Zeilenabstand) umfassen und die Inhalte der Exkursion im Kontext der Lehrveranstaltung diskutieren. Die Reflexionsarbeit ist eine Woche nach der Exkursion fällig.
Im Take-Home-Exam werden die im Kurs erarbeiteten Inhalte und Konzepte in einer eigenständigen Analyse angewandt. Dabei soll auch auf die diskutierte Literatur Bezug genommen und diese zitiert werden. Dabei ist eine von diesen möglichen Aufgaben zu erarbeiten:
Aufgabe 1: Analyse einer (Alltags-) Technologie: Inwiefern hängt die von Ihnen gewählte Technologie mit Geschlecht zusammen? Sind Geschlechterrollen in diese eingeschrieben? Spielt die gewählte Technologie wiederum eine Rolle für die (Re-) Produktion von Geschlechterordnungen?
Aufgabe 2: Analyse von Geschlechterrollen in der medialen Darstellung von Wissenschafter*innen oder Ingieneur*innen: Suchen Sie sich einen Spielfilm, eine Serie, ein Buch, eine Werbekampagne oder ein sonstiges mediales Produkt aus, in dem Wissenschafter*innen dargestellt werden. Diskutieren Sie dieses kritisch: Wie werden hier Wissenschafter*innen oder Ingenieur*innen dargestellt? Was für Geschlechterordnungen werden hier (re-) produziert?
Zur gewählten Aufgabe muss eigenständig Material gefunden und anschließend auf ca. 5 Seiten (Times New Roman, 12pt, 1.5 Zeilenabstand) analysiert werden und in den Kontext zu Inhalten der Lehrveranstaltung gesetzt werden. Die Deadline für die Abgabe des Take-Home-Exams ist der 31.07.2023.

Literatur

Im Syllabus wird für jede Einheit Pflicht- und Zusatzliteratur angeführt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 04.03.2024 12:26