Universität Wien

240002 VO Spezialvorlesung "Stimmen des Antikolonialismus" (2025S)

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 11.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 18.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 25.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 01.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 08.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 29.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 06.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 13.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 20.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 27.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 03.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 17.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Dienstag 24.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Rahmen dieser Ringvorlesung werden Primärtexte des Antikolonialismus vom 17. Jh. bis ins frühe 20. Jh. vorgestellt und besprochen, die fast ausschließlich von Menschen stammen, die selbst auf die eine oder andere Weise von kolonialer Expansion betroffen waren. Insbesondere suchten wir nach Berichten, die nicht nur die koloniale Ausbeutung dokumentierten, sondern auch die politischen Systeme und Ideen des Kolonialismus in Frage stellten und damit auch die Ideengeschichte Europas und anderer kolonialer Zentren entscheidend mitgestalteten. Auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes beziehen wir uns auf ein weit gefasstes Verständnis von Kolonialismus, definiert als die zwangsweise Eingliederung in einen expansionistischen Staat, welche physische Gewalt sowie eine ideologische und administrative Konsolidierung der Herrschaft beinhaltet. Auf diese Weise soll u.a. Europas Platz in der Kolonialgeschichte „dezentriert“ werden (vgl. Chakrabarty 2008). Kolonialismus umfasste viel mehr als die europäische Expansion und auch Europäer:innen wurden kolonisiert (z.B. in Irland).

Derzeit sind folgende Einheiten geplant:

11.03. Lucile Dreidemy, Johannes Knierzinger, David Mayer, Clemens Pfeffer: Einleitung: Stimmen des Antikolonialismus: Eine globalhistorische Spurensammlung 1615–1915.
18.03. Jane Ohlmeyer: Stimmen aus dem kolonialen Irland. Robert Maxwell und die Depositionen von 1641 (Vortrag auf Englisch).
25.3. David Mayer: Sklavenbesitzer vs. Sklave. Eine Anklage des Sklavenbesitzers Daniel Botefeur und die mutige Antwort seines Sklaven Roberto Botefeur (1818, Kommentar von Michael Zeuske)
01.04. Margarete Grandner: Lahontans Dialoge mit Kandiaronk (1704): „Kulturelles Bauchreden“ oder global vernetzte Ideengeschichte?
08.04. Friedrich Edelmayer: José Rizal und die Forderung nach Gleichberechtigung der Philippinen innerhalb der spanischen Monarchie (1887).
29.04. Martin Rempe: Edward Wilmot Blydens „Christliche Missionen in Westafrika“ (1876).
06.05. Andrew Young: Baron de Vasteys „Politische Reflexionen zu einigen französischen Schriften und Zeitungen über Haiti“ (1817; Vortrag auf Englisch).
13.05. Arno Sonderegger: J.E. Casely Hayfords Kolonialkritik: ‚Die Tyranneien des Kapitalisten und Philanthropen‘ (1913).
20.05. Vinita und Rolf Bauer: Mahatma Gandhis Hind Swaraj: Passiver Widerstand und Kritik des Industriekapitalismus (1909).
27.05. Andreas Günter Weis: Sun Yat-sen und die Frage der Aufteilung oder Bewahrung Chinas in Folge der Invasion der Acht-Mächte-Allianz (1903).
03.06. Ruth Sonderegger: Felipe Guamán Poma de Ayalas "Erste neue Chronik und gute Regierung" (1615).
10.06. Ulrich Hofmeister: Muchamedžan Tynyšpaev und die russländische Revolution von 1905.
17.06. Marcus Gräser, Arno Sonderegger: W.E.B. Du Bois’ Imperialismuskritik: „Die afrikanischen Wurzeln des Krieges“ (1915).
24.06. Kristina Pirker: José Martí: Nationalgefühl und lateinamerikanische Solidarität in Nuestra
América (1891)

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung vor Ort (Achtung: Der erste Termin ist am 1.7.!) auf Basis der Vorträge, der Folien und des Sammelbandes:

Lucile Dreidemy, Johannes Knierzinger, David Mayer, Clemens Pfeffer (Hg.)(2025): Stimmen des Antikolonialismus. Eine globalhistorische Spurensammlung 1615-1915. Wien: Mandelbaum. Verfügbar ab März 2025.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Schriftliche Prüfung vor Ort:

- Zwei offene Fragen auf Englisch zu Themen der LV
- Die Beantwortung kann auf Deutsch, Englisch oder Französisch erfolgen.
- 60 Minuten Zeit
- Umfang der Beantwortung insgesamt nicht mehr als 3 A4-Seiten

Bewertungsgrundlagen:
1) Kenntnis der grundlegenden Argumentationslinien in den einzelnen Primärtexten und Kommentaren.
2) Verständnis von grundlegenden Zusammenhängen
3) Kritische Distanz zu den Argumenten in Primärtexten und Kommentaren (eigene Meinungen als solche kennzeichnen!)
4) Anwendung von angeeignetem Wissen auf übergeordnete Fragen oder ähnlich gelagerte Fragestellungen

Für einen positiven Abschluss müssen alle vier Punkte hinreichend erfüllt werden.

Prüfungsstoff

- Lucile Dreidemy, Johannes Knierzinger, David Mayer, Clemens Pfeffer (Hg.)(2025): Stimmen des Antikolonialismus. Eine globalhistorische Spurensammlung 1615-1915. Wien: Mandelbaum. Verfügbar ab März 2025.
- Folien (PPPs) der Vorträge

Literatur

Lucile Dreidemy, Johannes Knierzinger, David Mayer, Clemens Pfeffer (Hg.)(2025): Stimmen des Antikolonialismus. Eine globalhistorische Spurensammlung 1615-1915. Wien: Mandelbaum. Verfügbar ab März 2025.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

IE: VM1 bis VM8;

Letzte Änderung: Mo 24.03.2025 13:06