Universität Wien

240015 PS Alles nur Spaß? Queer-/Feminismen in komischer Populärkultur (2025S)

Wahllehrveranstaltung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 22.03. 09:45 - 18:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Samstag 17.05. 09:45 - 18:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Samstag 07.06. 09:45 - 18:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Samstag 14.06. 09:45 - 18:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Bereich des Komödiantischen, des Kabaretts, der Comedy ist – wie viele andere Bereiche der Populär- und Medienkultur auch – von Ausschlüssen und Machtverhältnissen durchzogen, die auf vergeschlechtlichten und heteronormativen, aber auch auf rassifizierten, klassisierten und ableisierten Logiken beruhen. Diese Mechanismen stecken dabei den Rahmen ab, welche Körper auf welche Weise in komischen Genres sichtbar sind und auf wessen Kosten die erzielten Pointen gehen. Bisher war es meist weiße, heterosexuelle cis-Männlichkeit, die auf Kabarett- und Comedy-Bühnen arrangiert wurde, während nicht-normative Körper als Ziel gewaltsam zurichtender Witze dienten. Spätestens seit den 2000er-Jahren zeichnet sich diesbezüglich jedoch eine deutliche Veränderung im Feld komischer Populär- und Medienkultur ab. So sind immer mehr Frauen*, queere und trans* Komiker*innen sowie People of Color Autor*innen und Protagonist*innen komischer und satirischer Formate, wie etwa unterhaltender Social-Media-Kanäle, TV-Serien und Filme sowie Kabarett und Stand-up Comedy. Dabei verhandeln sie in diesen unterschiedlichen kulturellen und medialen Konstellationen häufig aktuelle sexualitäts- und geschlechterpolitische Debatten mit komischen Mitteln und auf unterhaltsame Weise.

Die Filmwissenschaftlerin Linda Mizejewski stellt in Bezug auf diese erhöhte Sichtbarkeit die Tendenz fest, dass sich Comedy zu einem relevanten Aushandlungsort für populärkulturelle Queer-/Feminismen entwickelt hat: „[W]omen’s comedy has become a primary site in mainstream pop culture where feminism speaks, talks back and is contested.” Dabei dienen Humor und Unterhaltung als zugänglicher Modus für die Auseinandersetzung mit Fragen von Heteronormativität, Geschlechterordnung und Intersektionalität, die dadurch ein breites Publikum und eine große Reichweite erhalten können. Die feministischen Cultural Studies haben allerdings mit der Theoretisierung von Postfeminismus (vgl. McRobbie 2016; Gill 2007), von neoliberalem Feminismus (Rottenberg 2018), von populärem Feminismus (Banet-Weiser 2018) und von der Kommodifizierung von Feminismus (Mukherjee/Banet-Weiser 2012) darauf hingewiesen, dass unter den Bedingungen neoliberaler kapitalistischer Verhältnisse häufig nur bestimmte, mit diesen Verhältnissen kompatible Formen von Weiblichkeit*, von Queerness und von Feminismus in Populär- und Medienkultur Sichtbarkeit erhalten. Das führt dazu, dass populärkulturelle Queer-/Feminismen häufig zum einen gewisse rassifizierte, klassisierte und ableisierte Ausschlüsse reproduzieren und zum anderen nur eine „gezähmte“ Kritik an den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen formulieren.

In unserem Seminar werden wir uns damit auseinandersetzen, (1) auf welche Weise Queer-/Feminismen innerhalb komischer Populär- und Medienkultur in Erscheinung treten, (2) welches Potenzial eine solche auf Humor und Unterhaltung basierende Verhandlung für Sexualitäts- und Geschlechterpolitiken besitzen kann und (3) wo bei einer komischen und populärkulturellen Rahmung letztlich auch die Grenzen für Sexualitäts- und Geschlechterpolitiken liegen. Diesen Fragestellungen werden wir anhand theoretischer Texte zu Postfeminismus, neoliberalem Feminismus und populärem Feminismus sowie anhand ausgewählter empirischer Beispiele aus komischer Populär- und Medienkultur (z.B. Social-Media-Satire, Stand-up Comedy, Sketch-Comedy) nachgehen.

Lehr- und Lernmethoden:
- Inputs durch die LV-Leiterin
- intensive Auseinandersetzung mit (teils englischsprachigen) wissenschaftlichen Texten anhand von Close Readings und Gruppendiskussionen
- theoriegeleitete Analyse von (teils englischsprachigem) empirischem Text-, Video- und Bildmaterial (z.B. von Social-Media-Satire, Stand-up Comedy, Sketch-Comedy)
- schriftliche Ausarbeitung von Textreflexionen, Arbeitsaufträgen und Diskussionspapieren; Vorbereitung von Diskussionen und Präsentationen; das Verfassen einer Abschlussarbeit

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- kontinuierliche Anwesenheit und aktive Mitarbeit bei Diskussionen (25%)
- (vor-/nachbereitende) schriftliche Arbeitsaufträge und/oder kleinere Präsentationen in Präsenz (25%)
- Schriftliche Abschlussarbeit (50%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Wird im Seminar bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 21.05.2025 10:06