Universität Wien

240017 VS Interkulturelle Identitäten - Inklusion, Exklusion, oder Transkulturation (3.2.1) (2022W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden. Aufgrund der jeweils geltenden Abstandsregelungen und anderer Maßnahmen kann es zu Anpassungen kommen.

Montag 10.10. 13:15 - 18:15 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Montag 24.10. 13:15 - 18:15 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Montag 28.11. 13:15 - 18:15 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Montag 30.01. 13:15 - 18:15 Hörsaal C, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Aus einer Vielzahl von Gründen (ökologischen, sozialen, geopolitischen, religiösen, ökonomischen usw.), verlassen immer mehr Menschen ihren Geburtsort und versuchen an anderen Orten neue Lebenswelten zu kreieren und sich mit Ankunftsgesellschaften (gemeinsam!) zu integrieren. Diese Migrationsprozesse stehen unter dem Einfluss der Klimakrise und den voranschreitenden Globalisierungs- und Digitalisierungsprozessen. Das VS beleuchtet die so entstehenden interkulturellen Anwendungsfelder und Herausforderungen, mit einem Fokus auf „Schwarze Geschichte“ in Österreich. Hierbei ist die Kategorie „Schwarz“ nicht als Hautfarbe zu verstehen, sondern steht sinnbildlich für alle nicht-weißen Positionen und Kategorien. Lebensrealitäten von Menschen, die gegenwärtig vor allem in den USA und Europa unter dem Akronym „BIPoC (Black Indigenous People of Color)“ subsumiert werden, sind zentrale Punkte dieser Lehrveranstaltung. Dabei werden auch die Begriffsdefinitionen und -inhalte kritisch unter Diversitätsaspekten beleuchtet. Es geht dabei um Menschen, die unabhängig von ihrer Hautfarbe, nationalen und ethnischen Herkunft sowie ihrer religiösen u.a. Zugehörigkeiten in Identitätsfindungs-, Exklusions- und Inklusionsprozesse im Aufnahmeland involviert werden, die sie kaum kontrollieren können. Anders gesagt, es geht um die Frage der (verweigerten) Teilhabe.

Das Seminar/Vorlesung illustriert Aspekte des interkulturellen (Zusammen-) Lebens in der Diaspora, Othering-Prozesse, die Rücküberweisungen (Remittances) und die vielfältigen Migrationsgründe im Spannungsfeld des gesellschaftlichen globalen Zusammenlebens, speziell in Österreich. Auch die (finanziellen) Erwartungshaltung der Menschen aus dem (familiären) Umfeld und die des Aufnahmelandes an die migrierten Menschen, stellen Sie vor Herausforderungen, besonders im Herauskristallisieren einer „eigenen Identität“. Elementar für Menschen in der Diaspora sind Selbstorganisation, in Form von Vereinen, Unternehmen und Klubs, in denen die eigene „Identitätenfindung“ gemeinsam mit anderen praktiziert wird.
Inwieweit kollidiert die eigene „Identitätensuche“ mit der Partizipation und Teilhabe an der Mehrheitsgesellschaft? Welche (sozial) inklusiven Prozesse sind notwendig, um ein transkulturelles Leben in der Aufnahmegesellschaft zu ermöglichen? Wie beeinflussen Diskriminierung, Exklusion, Rassismus, Kontrolle, Fremdidentifikation und Bürokratisierung, die Suche nach Identität, v.a. als Minderheit in der Mehrheitsgesellschaft. Diese und weitere Fragen werden in dieser Lehrveranstaltung diskutiert und beleuchtet werden.

das VS sollte folgende Aspekte beinhalten:
• Einen geschichtlichen Kontext zu "Black History", die nicht mit dem Eintreffen der Europäer*innen beginnt. Also die Geschichte vor dem Kolonialismus
• Widerstandsbewegungen in und während der Kolonisation.
• "Rasse" und "Race" - Unterscheidung
• Wissenschaftlich und staatlich legitimierter Rassismus
• Rassenlehre und Eugenik
• Rassismus - Nachhaltige Unterdrückung und ein Mindset der "Unterentwicklung" (z.b Whitening Cream)
• Schwarz als Kategorie, nicht Hautfarbe
• Black Lives Matter (Austria) - Bewegung
• Schwarze Menschen in Österreich

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Teilnahme an Vorbereitung, Diskussion. Präsentation und paper 12-15 Seiten inklusive Literatur (Präsentationen und Arbeiten sind sowohl auf Deutsch als auch Englisch möglich). Sprache in Seminar: aber deutsch (s. oben)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Präsentationen, aktive Teilnahme 40 %
Seminararbeit 60 %

Presentations, active participation 40 %
Paper 60 %

Alle müssen innerhalb der Bewertungen 1-4 sein

1: 85-100 Punkte
2: 70-84 Punkte
3: 55-69 Punkte
4: 40-54 Punkte
5: 0-39 Punkte

All need to be within ratings 1-4

Prüfungsstoff

die Themen der LV

Literatur

Anthony Appiah: Identitäten. Die Fiktionen der Zugehörigkeit. Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (2019)

Anthony Appiah: The Lies That Bind. Rethinking Identity. Profile Books, Main Edition (2019).

Achille Mbembe: Kritik der schwarzen Vernunft. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 2205. Suhrkamp Verlag (2017).

Patrisse Khan-Cullors and asha bandele: When They Call You a Terrorist. A Black Lives Matter Memoir. Foreword by Angela Davis. Canongate Books Ltd. (2019).

Patrisse Khan-Cullors: #Black Lives Matter. Eine Geschichte vom Überleben. Kiepenheuer & Witsch (2020).

Tupoka Ogette: exit RACISM. rassismuskritisch denken lernen. Unrast Verlag (2020).

Werner Zips und Angelica V. Marte: Inklusion: (Sprach)Spiel, Satz und Gewinn? Zur notwendigen Theoretisierung eines populären Begriffs. In: Nicola Hendricks (Hg.): Inklusion, Diversität und Heterogenität. Begriffsverwendung und Praxisbeispiele aus multidisziplinärer Perspektive, S. 11-42. Wiesbaden: Springer VS (2021).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 21.09.2022 14:27