Universität Wien

240018 VS Indigene Völker auf der Flucht - Diskurse um Leben oder Tod aus Amazonien (3.2.2) (2018W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 22.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Montag 29.10. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Montag 03.12. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Montag 10.12. 09:45 - 13:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Montag 14.01. 09:45 - 13:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Montag 21.01. 09:45 - 13:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ein wichtiger Aspekt des Selbstbestimmungsrechtes indigener Völker ist die Ablehnung eines Kontaktes mit der sie umgebenden Gesellschaft. Der Status und die Sicherung der Existenz von 'indigenen Völkern in freiwilliger Isolierung' ist eine besondere Herausforderung für praktische Fragen des Schutzes dieser Gruppen vor Genozid. Daneben werden grundsätzliche Fragen der Rechts- und Gesellschaftsethik aufgeworfen, wenn es um die die Gestaltung von Rahmenbedingungen der Weiterexistenz dieser Volksgruppen geht. So gibt es derzeit vor allem im Amazonasgebiet mehr als 100 Sichtungen von sogenannten 'Indigenen Völkern in freiwilliger Isolierung und beim Erstkontakt' (offizielle Bezeichnung: PIACI), wobei es meist um versprengte Gruppen größerer tribaler Gesellschaften auf der Flucht vor Konflikten mit den Vertretern der Pionierfront und den mit ihr einhergehenden Menschenrechtsverletzungen geht. Das Bedrohungsszenarium ist eine aktuelle Widerspiegelung der Geschichte von Eroberung und Ausbeutung im Kolonialismus in seiner primären Gestalt. Widerstand gegen und Flucht vor einer Bedrohung, deren Ursachen und Ziele unbekannt sind, als 'Bürger' von Staaten, die sie nicht kennen, aber auch als Objekte und Schutzbefohlene einer internationalen Ordnung, die ihre Vernichtung verhindern soll. In diesem Kontext sind rechtliche, gesundheitliche und sozial-ökologische Maßnahmen zu einem Prüfstein für die Verwirklichung von Menschenrechten geworden und stellen derzeit ein wichtiges Aktionsfeld für lateinamerikanische Sozialanthropologen dar.
Die Studierenden werden mit dem derzeitigen Stand der Diskussion um Status, Rechte und Schutz der PIACI an Hand von Fallbeispielen aus den Grenzgebieten Brasilien zu Perú und Ecuador, von Brasilien zu Kolumbien und Venezuela und von Bolivien zu Paraguay vertraut gemacht. Weiters sollen grundlegende Konzepte der eben kontaktierten Volksgruppen über unsere 'westliche' Gesellschaft analysiert, diskutiert und auf ihren heuristischen Wert überprüft werden. Der Zugang erfolgt interdisziplinär kulturanthropologisch und rechtsanthropologisch.
Im Vorlesungsseminar werden die Inhalte mit Hilfe von digitalen Unterlagen (PP-Präsentationen und Texte im .pdf - Format), die auf einer Moodle- Plattform bereitgestellt sind, präsentiert und diskutiert. Der Vortrag erfolgt in deutscher Sprache, Kenntnisse von Spanisch und/oder Portugiesisch-Lesekenntnissen sind von großem Vorteil. Die Leistungskontrolle erfolgt als schriftliche Klausurarbeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung am Ende der LV

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Pflichttexte, die auf der Lernplattform im pdf - Format bereitgestellt werden.
Die Studierenden müssen 60 von 100 Punkten erreichen um positiv beurteilt zu werden.
Anwesenheitspflicht!

Prüfungsstoff

Inhalt der Vorlesungen, Literatur und ausgewählte Pflichttexte

Literatur

IWGIA (ed.): Pueblos Indígenas en aislamiento voluntario y contacto inicial; Lima 2012. Huertas Castillo, Beatriz: Indigenous Peoples in Isolation in the Peruvian Amazon; IWGIA, Copenhagen 2004. Münzel, Mark: Gejagte Jäger. Die Aché in Ostparaguay; Frankfurt 1983.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39