Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

240021 VS Im Tanz mit den Gottheiten kommunizieren (3.2.5) (2017W)

Zur (Re)präsentation von Heilritualen im Wissenschaftsfilm

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 04.10. 11:30 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Mittwoch 18.10. 11:30 - 14:45 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Mittwoch 08.11. 11:30 - 14:45 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Mittwoch 22.11. 11:30 - 14:45 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Mittwoch 13.12. 11:30 - 14:45 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Mittwoch 10.01. 11:30 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock
  • Mittwoch 24.01. 11:30 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

1. Lehrinhalt

In oralen Kulturen werden kultische Tänze, Heilriten und medizinische Praktiken in Einklang mit weltbildlichen Konzepten dargestellt. Heilung wird in diesem Sinne als integrativer Prozess des kollektiven Da-Seins erfahren. D.h. der Begriff 'Heilen' ist in vielen Gesellschaften weiter gefasst als im gegenwärtigen US-amerikanischen bzw. westeuropäischen Wissenschaftsdiskurs - meist beschränkt er sich weder auf die physische Heilung des Menschen, noch auf die einzelne Person.

Ihre psycho-soziale Bedeutung besteht darin, einen gemeinsamen Entwurf von Wirklichkeit durch Verkörperung und Verinnerlichung von Erinnerung erleben zu lassen und bei Bedarf 'abrufbar' zu machen, d.h. Körper stellen im Kontext dieser mimetischen Prozesses noch INHALT dar. Im Laufe der Entwicklung der Kommunikationsmedien (von Oraltradition über Verschriftlichung bis zur Erfindung von Foto/Film/Video) erfolgt eine Verlagerung vom inhaltlichen zum formalen Aspekt. Vom Methoden-Standpunkt erhebt sich dabei die Frage, ob, mit welchen filmischen / fotografischen Mitteln, die in (Heil-)Riten, Tänzen und Trancen inkorporierten spirituellen Konzepte, Vorstellungen, Normen und Werte sichtbar gemacht bzw. wie sie visuell umgesetzt werden können.

In der LV werden diese Überlegungen mittels Theorien und Methoden der visuellen Anthropologie vertieft, schwerpunktmäßig zusammengefasst und anhand (audio-) visueller Beispiele vorgestellt. Außerdem wird die visuelle Realisierbarkeit in Relation zu den spirituellen Erfahrungs- und Aktionsfeldern (wie Weltbild, Glaubensvorstellungen, Zeichensprache, Medizinsysteme, Ritual, Heilen) und deren psycho-soziale Vernetzung erläutert und hinsichtlich ihrer Ein- und Anpassung in den Komplex ethnomedizinischer / medizinethnologischer Forschung bzw. des Diskurses zur Medical Anthropology überprüft.

2. Lehrziel

Erlangen von theoretischem Wissen auf dem Gebiet der Ethnomedizin / Medizinethnologie und Medical Anthropology. Es werden des Weiteren theoretische und praktische Kenntnisse und Umsetzungsmethoden im Bereich Fotographie, Film und Video vermittelt. Die Studierenden sollen so die Befähigung erlangen, im Rahmen einer (audio-)visuell angelegten Feldforschung Themen der Ethnomedizin / Medizinethnologie / Medical Anthropology zielführend zu videografieren, filmisch zu gestalten bzw. diese im Rahmen einer bildanalytisch konzipierten Forschung oder Website-Recherche (kritisch) zu untersuchen.

3. Lehrmethoden

In dem VS werden die Inhalte der LV präsentiert und diskutiert; zur Vertiefung der einzelnen Themen/Fallbeispiele ist zu jeder Einheit ein Text zu lesen. Lernunterlagen werden auf der Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt.

Die LV-Struktur setzt sich zusammen aus:

• Theoretischem / methodischem Input der LV-Leiterin
• (Re)präsentation von Bildmaterial und visuellen Medien (Film / Videos, Dia- / Foto-Serien digital & analog) zum Themenkomplex (Heilriten medizinische Praktiken kultische Tänze)
• PowerPoint-gestütztem Vortrag
• Wahlmöglichkeit zwischen theoretischem oder praktischem Input der Studierenden
• Diskussion von Basistexten (zur visuellen Anthropologie, Ethnomedizin / Medizinethnologie / Medical Anthropology)
• Diskussion der auftretenden Probleme und Fragestellungen
• Referate der Studierenden

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsmodalitäten und Leistungsnachweis

Kontinuierliche Anwesenheit
Aktive Beteiligung an den Diskussionen der LV
Schwerpunkt Analyse Power Point unterstütztes Referat plus Verschriftlichung der Analyse-Ergebnisse
Schwerpunkt Praxis: 25-minütige Präsentation mit Ausschnitten aus dem fotografierten / gefilmten Material (inkl. Hand-outs, Synopsis) plus (Audio)visueller Abschlussarbeit.
Lesen, Bearbeiten und Diskutieren der zu einem ?Reader zusammengestellten Pflichtliteratur (2-3 Basistexte pro Einheit zu den ?in der LV erläuterten Begriffen und Diskursen)
Schriftliche oder visuelle SE-Arbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Zu erbringende Leistungen im Detail:

1) Eigenständige Literaturrecherche zur Präsentation. Minimum: Zwei theoretische und ein methodischer Artikel. UNZULÄSSIG: Literatur, die im (virtuellen) Reader auf MOODLE vorkommt. ZULÄSSIG: Auswählen aus den Literaturlisten von Frauensolidarität und IKSA bzw. der bereits von den LV-Leiterinnen in die Handbibliotheken gestellte (Frauensolidarität und IKSA). Auf diese Literatur muss bei der Präsentation Bezug genommen werden.

2) Aktive Mitarbeit & Teilnahme an den Diskussionen

3) Präsentationen (deutsch, englisch, spanisch)

4) Schriftlich (wahlweise englisch, deutsch oder spanisch): Verfassung einer SE-Arbeit entweder als Verschriftlichung der Präsentation oder zu einem selbstgewählten Thema.

(Un)kenntnisse der Reader Literatur und (Nicht)Teilnahme an Diskussionen bzw. (Nicht)Erfüllung der Arbeitsaufgaben werden beurteilt.

In der Präsentation die selbstständig recherchierte Literatur (1 methodisches Werk und 2 theoretische - zum jeweiligen Spezialthema) verwenden und in einer Bibliographie-Folie auflisten. Ebenso werden Hand-outs (bei Film-Analysen mit Synopsis und korrekte Filmographie) eingefordert.

Bei der SE-Arbeit wird beurteilt

Aufbau der Arbeit, Einbettung der Forschung/Analyse in den theoretischen Rahmen, Handhabung der Methodik, Conclusio / (schlüssige) Zusammenfassung der Forschungsergebnisse.

Zitation /Wenn diese NICHT stimmt bzw. Bibliographie inkorrekt ist, wird dies negativ bewertet).

Stil (wissenschaftlicher Ausdruck, Ausformulieren von Sätzen) & Rechtschreibung (!).

Formale Kriterien wie Deckblatt-Aufbau (mit korrektem Titel, LV-Benennung, Matrikel-Nummer und Studienkennzahl) bzw. Gestaltung der Kopf- oder Fußzeilen

Prozentuelle Aufschlüsselung der Teilleistungen zur Beurteilung

Kontinuierliche Anwesenheit (1x unentschuldigtes Fernbleiben wird toleriert, alle weiteren nur mit ärztlichem Attest) = Vorraussetzung für eine positive Beurteilung
Kenntnis der Basistexte (Reader-Literatur) 20%
Aktive Beteiligung an den Diskussionen auf Basis eines Bonus-/Malus-Systems 10%
Mündliche Präsentation: 20%
Schriftliche oder visuelle SE-Arbeit: 50%

Prüfungsstoff

Literatur

ACHTUNG: Die eingereichte Pflicht-Literatur wird in der ersten LV bekannt gegeben & als READER auf Moodle gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39