Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

240023 VS Freiheit VII - Wege der Sichtbarmachung im Freiheitskampf (3.2.6) (2022W)

aktivistische Aspekte in der (visuellen) Anthropologie

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden. Aufgrund der jeweils geltenden Abstandsregelungen und anderer Maßnahmen kann es zu Anpassungen kommen.

  • Montag 03.10. 16:45 - 20:00 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Montag 10.10. 16:45 - 20:00 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Montag 07.11. 16:45 - 20:00 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Montag 21.11. 16:45 - 20:00 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Montag 05.12. 16:45 - 20:00 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Montag 09.01. 16:45 - 20:00 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Montag 23.01. 16:45 - 20:00 Hörsaal A, NIG 4.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
Die LLV wird von Lehrenden und Studierenden der KSA gemeinsam gestaltet. Die LLV soll einen Ort schaffen, an dem Studierende und Lehrende gleichermaßen Wissen und Erfahrungen austauschen und somit gegenseitig bereichern. Das Ziel ist es, Wissen als Austausch, Prozess und Erfahrung zu betrachten und dadurch sowohl disziplinäre als auch nationale Grenzen zu überwinden.

Die LLV wird begleitet von einer Filmreihe im Österreichischen Filmmuseum, die vom 6. bis zum 27. November unter dem Titel RISE UP! Kino und (De)Kolonialität 8 Filme aus 4 Kontinenten zeigt und zur Debatte stellt. (https://www.filmmuseum.at/kinoprogramm/schiene?schienen_id=1662969204400)

Inhalte:
Da die Lehr- und Lernveranstaltung (LLV) von den Teilnehmenden gestaltet wird, sind die Lehr- und Lerninhalte nicht fix vorgegeben sondern werden gemeinsam entwickelt. Die Organisationsgruppe der LLV hat zur Unterstützung dieses Prozesses einen thematischen Vorschlag herausgearbeitet, der unter anderem im Laufe der Lehr- und Lernveranstaltung ergänzt und bearbeitet werden kann. Schwerpunkte sind die Rolle der Anthropologie und Anthropolog*innen im Zusammenhang mit Aktivismus und den damit verbundenen Bewegungen - im speziellen die Rolle der visuellen Anthropologie. Die Themen sind Vorschläge, die als Richtlinie gelten, die Themenwahl der Teilnehmenden ist aber frei. Am Ausgangspunkt der gemeinsamen Reflexion stehen insbesondere die folgenden Fragen:
- Was kann Anthropologie zum Aktivismus beitragen?
- Oder untergräbt Anthropologie den Aktivismus?
- Inwiefern spielt die Kontextualisierung von visuellen Inhalten eine Rolle sowohl für Aktivismus als auch für Anthropologie?
- Welche Repräsentationen (re)produziert die (visuelle) Anthropologie über Aktivismus?
- Wie werden/können Methoden der visuellen Anthropologie aktivistisch genutzt werden?

Methoden:
Wesentliches Anliegen dieser LLV ist aus eigenem Interesse und eigener Initiative das Potential für freie Gestaltung aller zu ermöglichen. Hierbei sollen Theorie und Praxis miteinander verknüpft werden. Es soll der (Frei-)Raum geschaffen werden, Wissen selbstreflexiv aufzuarbeiten und eigene Ideen umzusetzen. D.h. Konzepte von Lehren und Lernen sollen mit einfließen, kritisch hinterfragt, und entsprechend angewandt werden. Methodische Grundlage ist somit der emanzipatorische Umgang mit Lernen und Lehren. Die Teilnehmenden sollen selbstständig, in Gruppen oder einzeln, die wesentlichen Aspekte aufspüren, die dem zeitgenössischen Diskurs zum selbstgewählten Thema innewohnen. Als Anregungen, die über die gewöhnlichen Lehrmethoden hinausgeht, schlagen wir die Selbstorganisation von Gastdialogen vor, kurze Video-/Fotodokumentationen, kritische Analyse von selbstgewählten Darstellungen von "Freiheitskämpfen" und "Kämpfer:innen" sowie performative oder künstlerische Projekte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Anwesenheit in der 1. Einheit ist insofern erforderlich, da die konkreten Themen und Arbeitsmethoden gemeinsam festgelegt werden und sich mögliche und gewünschte Zusammenarbeit formiert. Die Modalitäten des Nachweises des erworbenen Wissens sollen in der ersten Einheit abgeklärt werden und orientieren sich an den individuellen Stärken und Bedürfnissen der Teilnehmenden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit, aktive Teilnahme, Präsentation eines selbstgewählten Beitrags. Alle darüber hinausgehenden Anforderungen werden in der LV gemeinsam erarbeitet. Für MA-Studierende ist eine Zusatzleistung im Ausmaß von 25 Arbeitsstunden vorgesehen, die durch die selbstbestimmte Konzeption und Organisation einer alternativen Lehr- und Lernpraktik erbracht werden kann.

Prüfungsstoff

Relevant für die LV ist jener Stoff, der von den Teilnehmenden am Beginn des Lehrveranstaltungszyklus festgelegt wird. Die entsprechenden Unterlagen dazu bestehen einerseits aus den von den Teilnehmenden erarbeiteten Inputs und Materialien und andererseits in Form der darin angeben Literatur und anderen Lehr- und Lernpraktiken.

Literatur

Ausgewählte Literatur wird auf der Moodle-Plattform bereitgestellt.
Hier einige Anregungen zum Forschungsfeld:

Nora M. Alter, The Essay Film After Fact and Fiction, New York: Columbia University 2018.
Christa Blümlinger und Constantin Wulff (Hg.), Schreiben, Bilder, Sprechen, Wien 1992.
Oksana Bulgakowa (Hg.), Film, Auge, Faust, Sprache, Berlin: Babylon (1988).
Gayatri Chakravorty Spivak, Can the Subaltern Speak? (1988), Wien: Turia + Kant 2008.
Noam Chomsky und Edward S. Herman, Manufacturing Consent, New York: Pantheon 1988.
Erica Cusi Wortham, Indigenous Media in Mexico, Duke University Press 2013.
Tony Dowmunt (Hg.), Channels of Resistance. London: BFI 1997.
Frantz Fanon, Schwarze Haut, weiße Masken (1952), Wien: Turia + Kant 2013.
Julio García Espinosa, For an imperfect cinema (1969), in: Jump Cut, No. 20, 1979.
Pamela Wilson und Michelle Stewart (Hg.), Global Indigenous Media, New York: Duke University Press 2008.
Dee Dee Halleck, Handheld Visions, New York: Fordham University 2002.
David LaRocca (Hg.), The Philosophy of Documentary Film, New York: Lexington 2017.
Bell Hooks, Black looks: Popkultur–Medien–Rassismus, Berlin: Orlanda 1994.
Maurizio Lazzarato, Videophilosophy (2002), New York: Columbia University 2019.
Roy Levin, Documentary Explorations, New York: Garden City 1971.
Claudia Magallanes-Blanco, The Use of Video for Political Consciousness Raising in Mexico, New York: Mellen Press 2008.
Laura Rascaroli (Hg.), The Personal Camera, London: Wallflower Press 2009.
Gerald Raunig (Hg.), Bildräume und Raumbilder. Repräsentationskritik in Film und Aktivismus, Wien: Turia + Kant 2004.
Edward Said, Representing the colonized, in: Critical Inquiry 15, 1989.
Madlen Schering, Vom Fremdbild zum Selbstbild, Diplomica: Hamburg 2009.
Peter Schumann, Film und Revolution in Lateinamerika, Oberhausen: Laufen 1971.
Fernando Solanas und Octavio Getino, Hacia un tercer cine (1968), in: Cinéaste, Vol. 4, No. 3, (Winter 1970-71)
Hito Steyerl, Die Farbe der Wahrheit, Wien: Turia + Kant 2008.
Jim Pines und Paul Willemen (Hg.), Questions of Third Cinema, London: British Film Institute 1994.
Tom Waibel, Masken des Widerstands. Spiritualität und Politik, Wien: Löcker 2022.
Sol Worth und John Adair, Through Navajo Eyes, Bloomington: Indiana University Press 1972.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 19.09.2022 21:48