240023 VO+UE VM3 / VM8 - Postkoloniale Kritik unter der größten Minderheit der Welt (2024W)
Die Verortung von Dis/ability in globalen Entwicklungsdiskursen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 20.09.2024 10:00 bis Mi 02.10.2024 09:00
- Abmeldung bis Do 31.10.2024 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Teilnahme in der ersten Einheit ist verpflichtend.
Kurzfristige Änderungen (z.B. Ausweichtermin per Zoom) erfahren Teilnehmende ggf. vor der jeweiligen Einheit per E-Mail. Den entsprechenden Link zur Teilnahme finden Sie auf der Moodle-Seite dieses Kurses.
Bei Bedarfen betreffend barrierefreie Teilnahme bitte um direkte Kontaktaufnahme mit der LV-Leitung bis spätestens 2 Wochen vor der ersten Einheit.
- Mittwoch 16.10. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 30.10. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 13.11. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 27.11. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 11.12. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 15.01. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 29.01. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Kritisches Lesen und Vorbereitung von Fragen in kleinen Fokusgruppen (Gruppenlesen und gegenseitige Präsentation – Gruppengröße abhängig von der Anzahl der Teilnehmenden);
Peer-Review und Plenumsdiskussion während jeder Sitzung;
Gruppenpräsentationen zur Literatur – mit vorbereiteten Fragen, um die Diskussion zu leiten.
Die relevanten Texte sollen den Studierenden einen Überblick über verfügbare Forschungsperspektiven bieten, die sie später als Prisma zur Betrachtung von Politikstrategien nutzen können.
Im Schatten der jüngsten Entwicklungen im Bereich der globalen Gesundheit und der daraus resultierenden Maßnahmen zum Lernen von zu Hause wird dieser Kurs besonderen Wert darauf legen, dass die Teilnehmenden die ihnen zur Verfügung stehenden technischen Werkzeuge nutzen, um Inhalte in einem zugänglichen Format zu erstellen.Ad Künstliche Intelligenz: Der eigenständige kritische Einsatz von Primär- und Sekundärquellen ist verpflichtend! In der Methodik muss explizit gerechtfertigt und verwiesen werden, falls KI-Tools (NLP) zum Einsatz gebracht wurden, und welche Inhalte aus diesen resultierten.
Peer-Review und Plenumsdiskussion während jeder Sitzung;
Gruppenpräsentationen zur Literatur – mit vorbereiteten Fragen, um die Diskussion zu leiten.
Die relevanten Texte sollen den Studierenden einen Überblick über verfügbare Forschungsperspektiven bieten, die sie später als Prisma zur Betrachtung von Politikstrategien nutzen können.
Im Schatten der jüngsten Entwicklungen im Bereich der globalen Gesundheit und der daraus resultierenden Maßnahmen zum Lernen von zu Hause wird dieser Kurs besonderen Wert darauf legen, dass die Teilnehmenden die ihnen zur Verfügung stehenden technischen Werkzeuge nutzen, um Inhalte in einem zugänglichen Format zu erstellen.Ad Künstliche Intelligenz: Der eigenständige kritische Einsatz von Primär- und Sekundärquellen ist verpflichtend! In der Methodik muss explizit gerechtfertigt und verwiesen werden, falls KI-Tools (NLP) zum Einsatz gebracht wurden, und welche Inhalte aus diesen resultierten.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Aktive Teilnahme an Diskussionen zur Pflichtlektüre; Mindestanwesenheit; mündliche Präsentation; Seminararbeit.Die Abschlussarbeit muss sich auf mindestens 3 der im Seminar diskutierten Texte beziehen; die eigenständige Recherche von Material und die Nutzung von Quellen aus anderen Wissensbereichen sind verpflichtend.a) Teilnahme
b) Referat mit Handout und Diskussionsmoderation (100 Punkte) (30% der Gesamtnote)
c) Mitarbeit und Diskussionsteilnahme (100 Punkte) (20% der Gesamtnote)
d) Schriftliche Abschlussarbeit (15-20 Seiten) (100 Punkte) (50% der Gesamtnote)0-60 Punkte ≙ nicht genügend
61-70,9 Punkte ≙ genügend
71-80,9 Punkte ≙ befriedigend
81-90,9 Punkte ≙ gut
91-100 Punkte ≙ sehr gut
b) Referat mit Handout und Diskussionsmoderation (100 Punkte) (30% der Gesamtnote)
c) Mitarbeit und Diskussionsteilnahme (100 Punkte) (20% der Gesamtnote)
d) Schriftliche Abschlussarbeit (15-20 Seiten) (100 Punkte) (50% der Gesamtnote)0-60 Punkte ≙ nicht genügend
61-70,9 Punkte ≙ genügend
71-80,9 Punkte ≙ befriedigend
81-90,9 Punkte ≙ gut
91-100 Punkte ≙ sehr gut
Prüfungsstoff
Material, das im Semesterverlauf behandelt wurde - siehe Moodle-Seite.
Literatur
Berghs, Maria. 2015. “Radicalising ‘disability’ in conflict and post-conflict situations“. Disability & Society 30 (5): 743–58.Bone, Kirstin Marie. 2017. "Trapped behind the glass: Crip theory and disability identity." Disability & Society 32.9: 1297-1314.Chouinard, Vera. 2018. "Living on the global peripheries of law: Disability human rights law in principle and in practice in the global south." Laws 7.1: 8.Davis, Lennard J. 2002. Bending Over Backwards: Disability, Dismodernism, and Other Difficult Positions. New York: NYU Press.Degener, Theresia. 2016. Disability in a Human Rights Context. Laws, 5(3), 35.Grech, Shaun. 2012. Disability and the Majority World: A Neocolonial Approach. In Dan Goodley, Bill Hughes, & Lennard Davis (Eds.), Disability and Social Theory: New Developments and Directions (pp. 52–69). Basingstoke: Palgrave Macmillan.Meekosha, Helen & Soldatic, Karen. 2011. Human Rights and the Global South: The Case of Disability. Third World Quarterly, 32(8), 1383–1397.Meekosha, Helen. 2011. ‘Decolonising Disability: Thinking and Acting Globally’. Disability & Society 26 (6): 667–82.McRuer, Robert. 2010. ‘Disability Nationalism in Crip Times’. Journal of Literary & Cultural Disability Studies 4 (2): 163–78.Nguyen, Xuan-Thuy. 2015. ‘Genealogies of Disability in Global Governance: A Foucauldian Critique of Disability and Development’. Foucault Studies 19: 67–83.Pisani, Maria, and Shaun Grech. 2015. ‘Disability and Forced Migration: Critical Intersectionalities’. Disability and the Global South 2 (1): 421–41.Tardi, Rachele, and Janet Njelesani. 2015. ‘Disability and the Post-2015 Development Agenda’. Disability and Rehabilitation 37 (16–17):1496–1500.Select grey literature:BODYS – Bochumer Zentrum für Disability Studies. 2020. Inklusion in Zeiten der Katastrophen-Medizin – Stellungnahme zur gegenwärtigen Triage-Debatte.
https://www.bodys-wissen.de/beitrag-anzeigen/bodys-stellungnahme-zu-triage-debatte.htmlEuropean Economic and Social Committee. European Disability Strategy 2010-2020, COM(2010) 636 final SOC/403-EESC-2011-1382 § (2011). https://www.eesc.europa.eu/en/our-work/opinions-information-reports/opinions/european-disability-strategy-2010-2020.Karakaşoğlu, Yasemin and Paul Mecheril. 2020. Sars-CoV-2 und die (un)gleiche Vulnerabilität von Menschen. (Stellungnahme des Rates für Migration)
https://ratfuermigration.files.wordpress.com/2020/04/rfm-stellungnahme_sars-cov-2-1-3.pdf
https://www.bodys-wissen.de/beitrag-anzeigen/bodys-stellungnahme-zu-triage-debatte.htmlEuropean Economic and Social Committee. European Disability Strategy 2010-2020, COM(2010) 636 final SOC/403-EESC-2011-1382 § (2011). https://www.eesc.europa.eu/en/our-work/opinions-information-reports/opinions/european-disability-strategy-2010-2020.Karakaşoğlu, Yasemin and Paul Mecheril. 2020. Sars-CoV-2 und die (un)gleiche Vulnerabilität von Menschen. (Stellungnahme des Rates für Migration)
https://ratfuermigration.files.wordpress.com/2020/04/rfm-stellungnahme_sars-cov-2-1-3.pdf
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
VM3 /VM8
Letzte Änderung: Sa 31.08.2024 11:46
Dieser Kurs führt die Studierenden in die Frage ein, wie die Grundrechte durch die Bemühungen sozialer Bewegungen rund um den Globus gefördert wurden und welche theoretischen Strömungen in diesem Wissensbereich erkenntnisfördernd sind. Die Betrachtung des Lebens und der Stimmen von Menschen mit Behinderungen - die von der WHO auf 10 bis 20 % der Weltbevölkerung geschätzt werden - sensibilisiert Entwicklungsforscher für die Kontingenz der von ihnen verwendeten Kategorien, ihre Unbeständigkeit und Durchlässigkeit.
In diesem Seminar werden wir zunächst die institutionelle Kategorie "Behinderung" (einschließlich Dis/ableism als diskriminierende Praxis), die Geopolitik und die Entstehung der modernen Menschenrechte untersuchen. Zweitens werden die Ursprünge sozialer Normen und institutioneller Normalisierung vor dem Hintergrund einer neoliberalen Logik und der ihr immanenten sozialen Konstruktionen hinterfragt. Drittens, und das ist das Wichtigste, sollen Antworten aus nicht-dominanten Wissensgeographien kritisch daraufhin untersucht werden, wie sie die Ungerechtigkeit zwischen denjenigen, die von Behinderungen betroffen sind, beleuchten, wie der Globale Norden bis heute an ihrer Verursachung beteiligt ist und wo sich Möglichkeiten ergeben, Behinderung von den Rändern her zu lesen.
Studierende sollen sich kritisch mit dem Wissen auseinandersetzen, das sie bereits gesammelt haben. Eine Critical Disability Studies-Perspektive ermöglicht es uns, "dismodernistische" Perspektiven (Davis, 2002) auf geteilte Differenz, institutionelle Autoritäten, sozioökonomische Abhängigkeiten, die auf körperliche und psychologische Unterschiede folgen können, sowie Ungleichheiten bei der "Produktion" von Behinderung aufgrund (neo-)kolonialer Praktiken wie Umweltzerstörung, bewaffnete Konflikte und Migrationskontrollen zu erkennen. Wir wollen erkennen, wo menschenrechtssensible Strategien den Boden für die Sichtbarkeit verschiedener Verwundbarkeiten (Vulnerabilitäten) und entsprechender Bedürfnisse bereiten, während sie gleichzeitig zugrundeliegende geopolitische Kontexte verschleiern, die behindernd wirksam werden. Es hat sich gezeigt, dass Entwicklungsstrategien viele Aspekte des globalen Diskurses über Behinderung übernommen haben. Nun müssen diese wiederkehrend, partizipatorisch überprüft werden, um zu sehen, wie diese Kritik an Ungleichheit und Unsichtbarkeit, die zu großen Teilen aus dem globalen Süden kommt, Auswirkungen auf die Reichweite von Entwicklungszielen hat und eine erhöhte Sensibilität für bestehende Ungleichheiten fördert.Teilnehmende werden in der Lage sein,
a. Behinderung als einen Standpunkt zu verstehen, von dem aus man auf Versäumnisse in Menschenrechts- und Ungleichheitsdiskursen kritisch hinweisen kann;
b. methodische Sensibilität anzuwenden, wenn kumulativ benachteiligte/gefährdete soziale Akteur*innen in ihren unterschiedlichen geopolitischen Kontexten und Wissensverhältnissen Positionen zu politischen Rahmenbedingungen weltweit einnehmen;
c. praktische Beispiele zu finden, bei denen Menschenrechtsbemühungen die Aufmerksamkeit auf die Methoden verschiedener Gruppen für gemeinsames Handeln lenken.