Universität Wien

240024 VS Indigene Selbstbestimmung: Authentizität, Kulturerbe und "Ethno-Tourismus" (3.3.4) (2021S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die LV findet digital statt.

  • Dienstag 09.03. 15:00 - 18:15 Digital
  • Dienstag 16.03. 15:00 - 18:15 Digital
  • Dienstag 13.04. 13:15 - 18:15 Digital
  • Dienstag 18.05. 13:15 - 18:15 Digital
  • Dienstag 22.06. 13:15 - 18:15 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Kontext von Globalisierung und Kommodifizierung sind indigene Gesellschaften weltweit mit der Vermarktung und dem ‚Branding‘ ihrer kulturellen Identität für touristische Zwecke konfrontiert. Die Verwendung ihres Kulturerbes als Einkommensgrundlage bringt die Frage nach der Partizipation im Entscheidungsprozess touristischer Projekte und der angemessenen Einbeziehung von lokalen Gemeinschaften in nationalen Entwicklungsprogrammen auf. In wissenschaftlichen, sowie in populären Debatten wird argumentiert, dass traditionelle Aktivitäten und Artefakte im Tourismuskontext ‚künstlich‘ dargestellt werden, was zu ihrer Veränderung oder gar Zerstörung führt. Andere Autoren hingegen, sehen darin eine Chance für die Wiederbelebung, Wiederentdeckung oder Schaffung neuer kultureller Ausdrucksformen. ‚Authentizität‘ ist ein sozial konstruiertes, subjektives und dynamisches Konzept, obwohl es im Tourismuskontext nach wie vor in den Erwartungen von BesucherInnen und als Marketingtool in einer starren Form zur Anwendung kommt. In den so genannten ‚Living Museums‘ oder ‚Cultural Villages‘, in Naturschutzgebieten im Nordosten Namibias zum Beispiel, bedienen sich die Ju/‘Hoansi ihres materiellen und immateriellen Kulturerbes als Einkommensgrundlage, wobei sie einen kreativen und performativen Zugang zu ihrer Vergangenheit, Traditionen und ‚Authentizität‘ gefunden haben. Die kritische Diskussion der beiden Begriffe ‚Authentizität‘ und ‚Kulturerbe‘ im Kontext von ‚Ethnotourismus‘, sowie die Analyse von Chancen und Bedrohungen für die indigene Selbstbestimmung anhand empirischer Beispiele und kritischer Literatur, bilden die Grundlage dieses Seminars.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Teilnahme an Diskussionen, Seminararbeit (15 Seiten inkl. Literatur)
Seminararbeiten auf Deutsch oder Englisch

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheitspflicht in den Einheiten, aktive Mitarbeit 30%, Seminararbeit 70%
Für den erfolgreichen Abschluss müssen alle Teilleistungen positiv beurteilt werden.

Prüfungsstoff

Seminarinhalte

Literatur

Werner Zips and Manuela Zips-Mairitsch (eds.): Bewildering Borders. The Economy of Conservation in Africa (Lit 2019)

Ritterband, SalomŽ (2018): Tracking Indigenous Heritage. Ju/’hoansi San Learning, Interpreting, and Staging Tradition for a Sustainable Future in Cultural Tourism in the Tsumkwe District of Namibia. Berlin/ Vienna: LIT.

Erwin Schweitzer: The Making of Griqua, Inc. Indigenous Struggles for Land and Autonomy in South Africa. Berlin and Vienna: LIT.

Comaroff, John L./ Comaroff, Jean (2009): Ethnicity, Inc. Chicago/ London: University of Chicago Press.

Fillitz, Thomas; Saris, A. Jamie (eds.) (2013): Introduction: Authenticity Aujourd’hui. In: Fillitz, Thomas; Saris, A. Jamie: Debating Authenticity. Concepts of Modernity in Anthropological Perspective. New York: Berghahn, 1-24.

Weitere Literatur wird im VS bekanntgegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20