Universität Wien

240028 SE Seminar Individuelle Schwerpunktsetzung I (2021S)

Frauenleben erzählen um 1800. Biographisches Forschen, Geschlecht und Handlungsmacht

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

Für diese Lehrveranstaltung ist ausnahmslos eine Anmeldung während der Anmeldephase notwendig.

MA Gender Studies (Version 2013):
PM Themenfelder - SE Schwerpunktthema / SE Themenfelder
PM Individuelle Schwerpunktsetzung

MA Gender Studies (Version 2020):
PM3: Seminar Individuelle Schwerpunktsetzung I

ACHTUNG: aufgrund der COVID-19 Situation sind kurzfristige Änderungen jederzeit möglich, daher informieren Sie sich bitte regelmäßig über Änderungen im Vorlesungsverzeichnis bzw. der Moodle-Plattform.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

FR 05.03.2021 09.45-11.15
FR 19.03.2021 09.45-11.15
FR 26.03.2021 09.45-11.15
FR 16.04.2021 09.45-11.15
FR 23.04.2021 09.45-11.15
FR 30.04.2021 09.45-11.15
FR 07.05.2021 09.45-11.15
FR 14.05.2021 09.45-11.15
FR 21.05.2021 09.45-11.15
FR 28.05.2021 09.45-11.15
FR 04.06.2021 09.45-11.15
FR 11.06.2021 09.45-11.15
FR 18.06.2021 09.45-11.15
FR 25.06.2021 09.45-11.15

Der Termin am 4. Juni wird voraussichtlich auf die Folgewoche zu einem Blocktermin zusammengelegt, die genaue Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.

Bitte beachten Sie etwaige Änderungen und informieren Sie sich regelmäßig über MOODLE und das VVZ.


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar untersucht Möglichkeiten der Sichtbarmachung von Frauen und ihrer Handlungsmacht im frühen 19. Jahrhundert. Die Teilnehmer*innen setzen sich mit der Frage auseinander, ob und inwieweit Geschlecht in bruchstückhaften Überlieferungen von lebensgeschichtlichen Dokumenten aufgespürt und rekonstruiert werden kann. Welche methodisch-theoretischen Überlegungen sind Voraussetzung dafür, das Leben einzelner Menschen geschlechterhistorisch unter die Lupe zu nehmen und dadurch umfassendere Kontexte und Fragestellungen zu beleuchten? Wie können biographische Verfahren als feministische Praxis das Leben von Frauen sichtbar machen und gleichzeitig Essentialisierung vermeiden? Wie beeinflussen historisch konstruierte Epochengrenzen die Perspektive auf individuelle Lebensgeschichten?

Geschlecht wird als Frage gesellschaftlicher Performanz und, ebenso wie die Erforschung von Agency/Handlungsmacht, als Prozess verstanden, der eine Auseinandersetzung mit Strukturen und Machtverhältnissen voraussetzt. Die Art und Weise, wie Menschen diese Strukturen und Verhältnisse aushandelten, war von vielen Faktoren sowie Mechanismen sozialer Ungleichheit abhängig, wie die Lektüre theoretischer Texte und Diskussion biografisch-historischer Arbeiten zeigen wird. Durch Lesen von Sekundärliteratur und Kennenlernen von Quellenbeispielen aus privater und behördlicher Korrespondenz, setzen sich Studierende kritisch mit der Interaktion von Differenzkategorien und Fragen der Überlieferung und Sichtbarkeit auseinander.

Der erste Teil des Seminars bietet eine Einführung in zentrale Konzepte der geschlechterhistorischen Forschung mit Schwerpunkt auf Zugänge der Biographieforschung und Mikrogeschichte sowie der Frage nach Handlungsmacht. Anhand von Sekundärliteratur werden theoretisch-methodische Zugänge diskutiert und analytische Fähigkeiten im Hinblick auf die Wissensproduktion vermittelt. Im zweiten Teil lernen Studierende, anhand konkreter Fallbeispiele strukturbedingte Rahmenbedingungen zu historisieren und individuelle Handlungsmöglichkeiten situativ zu verorten. Dieser Einblick in die Quellenarbeit soll in der Seminararbeit praktische Umsetzung finden, indem die Möglichkeiten, die ausgewählte Primärquellen im Hinblick auf die Rekonstruktion einer Lebensgeschichte bieten, kritisch diskutiert werden. Im Hinblick auf den aktuellen Boom der Veröffentlichung von Heroinen-Sammlungen („Rebel Girls“) werden Bezüge zur Gegenwart hergestellt.

Die aktive Teilnahme am Proseminar, laufende Abgaben und die Fertigstellung einer Abschlussarbeit werden dazu beitragen, die Fähigkeiten der schriftlichen und mündlichen Präsentation zu stärken und Annahmen in der Generierung von historischem Wissen kritisch zu hinterfragen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Es werden laufend schriftliche Aufgaben, die Erarbeitung von Diskussionsfragen und Recherchen gefordert, die auf Moodle einen Tag vor der jeweiligen Einheit hochzuladen sind. Die Leistungsüberprüfung erfolgt außerdem anhand von Präsentationen und Diskussionsbeiträgen der Studierenden in mündlicher Form sowie über eine schriftliche Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung ist die positive Beurteilung einer Seminararbeit gemäß den Vorgaben und eine Posterpräsentation im Rahmen der Lehrveranstaltung. Es besteht Anwesenheitspflicht. Gute Englischkenntnisse, Online-Gruppenarbeit und die Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung der Einheiten werden vorausgesetzt.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 11:26