Universität Wien

240033 VS Rassismen in Theorie und Praxis. Zur Relevanz der Rassismusforschung für die KSA (3.3.2) (2021W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 12.01.2021: Aufgrund der aktuellen Situation findet die LV bis Semesterende digital statt.
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Update 10.12.2021: Die LV findet bis zum Beginn der Weihnachtsferien digital statt.

Update 22.11.2021: Aufgrund des Lockdowns findet die LV bis 12.12.2021 digital statt.
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Die Lehrveranstaltung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden. Aufgrund der jeweils geltenden Abstandsregelungen und anderer Maßnahmen kann es zu Anpassungen kommen.

Donnerstag 14.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Donnerstag 21.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Donnerstag 28.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Donnerstag 18.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Donnerstag 25.11. 13:15 - 16:30 Digital
Donnerstag 16.12. 13:15 - 18:15 Digital
Donnerstag 13.01. 13:15 - 18:15 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Trotz seiner Tabuisierung im Gefolge des Zweiten Weltkriegs hat der Rassismus – zum Teil in Form neuer Ausprägungen – nach wie vor in der westlich-europäischen Welt Gültigkeit. Auch für die KSA hat eine Auseinandersetzung mit dem Rassismus – als eine spezifische Umgangsform der westlich-europäischen Gesellschaft mit dem außereuropäischen „Fremden“, aber auch mit den „internen Anderen“ – zweifellos große Relevanz. Aufgrund seiner vielfältigen Ausdrucksformen und weit zurückreichenden Geschichte erweist sich der Rassismus als ein kontroversiell diskutiertes Phänomen. In der Lehrveranstaltung erhalten die Studierenden einen Einblick in unterschiedliche theoretische Zugangsweisen und Analysen der Rassismustheorie und -forschung, wir beschäftigen uns mit verschiedenen definitorischen Abgrenzung, bis hin zu Debatten um einen „neuen“ oder „kulturalistischen“ Rassismus, antimuslimischem Rassismus oder auch dem Intersektionalitäts-Paradigma und den „Critical Whiteness Studies“.
einerseits anhand der theoretischen Inputs der LV-Leiterin, weiters durch die Lektüre und gemeinsame Diskussion grundlegender Texte der Rassismusforschung; diese werden in weiterer Folge anhand unterschiedlicher Beispiele genauer beleuchtet werden.
Zu Beginn der LV erhalten die Studierenden Einblick in grundlegenden theoretischen Zugangsweisen verschiedener VertreterInnen der Rassismustheorie. Dies erfolgt in Form von einführenden Vorträgen der LV-Leiterin sowie gemeinsamer gemeinsame Diskussion grundlegender Texte der Rassismusforschung, die vorab im Selbststudium zu erarbeiten sind. Darauf aufbauend erarbeiten die Studierenden anhand vorgegebener Themenfelder samt wissenschaftlicher (Einstsiegs-)Literatur jeweils einen thematischen Unter-Aspekt (allein oder in der Gruppe). Hier besteht auch die Möglichkeit, empirische Materialien in die Analyse einzubeziehen, die passend zur gewählten Fachliteratur selbstständig erhoben und aufgearbeitet werden. Möglich Themenbereiche sind Alltagsrassismus und Sprache, Schwarzsein in Österreich/Deutschland (Besatzungskinder), Migration und Rassismus, Rassismus in der Bildung, Antimuslimischer Rassismus sowie eine wissenschaftsgeschichtliche Auseinandersetzung mit rassistischer Forschungs- und Sammelpraxis in der Anthropologie.
Die Teilnehmer*innen am VS verfügen nach Absolvierung der LV über einen fundierten Einblick in grundlegende Positionen und Überlegungen der Rassismustheorie und -forschung, und sie lernen unterschiedliche Themen und Praxisfelder kennen, in denen diese anwendbar sind. Ziel ist, dies für eigene wissenschaftliche Arbeiten und Forschungen umsetzen zu können. Auch Gender und andere soziale Kategorien werden einbezogen, etwa in Form der Intersektionalitäts-Debatte. Dabei werden Auseinandersetzungen in der Kultur- und Sozialanthropologie mit interdisziplinären Zugangsweisen verknüpft. Ziel ist einerseits auch eine kritisch-reflexive Aufarbeitung der eigenen Wissenschafts- und Disziplinengeschichte, andererseits auch eine Auseinandersetzung mit den eigenen gesellschaftlichen Verhältnissen anzuregen und zu ermöglichen. Somit soll, basierend auf einer fundierten wissenschaftlichen Auseinandersetzung, eine Handhabe für die antirassistische Praxis möglich werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Anwesenheit und Mitarbeit (prüfungsimmanente LV),
- Aufarbeitung und Kenntnis der allgemeinen Pflichtliteratur,
- Referat/Präsentation (Gruppen- oder Einzelarbeit) samt Handout (Abgabe vorab),
- Schriftliche Abschlussarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Grundlegende Kenntnisse der Usancen des wissenschaftlichen Arbeitens in der KSA.
Beurteilungsmaßstab: Referate/Präsentationen samt Handout 44 %; Abschlussbericht 46 %; Mitarbeit inkl. Einhaltung von Abgabeterminen: 10 % (Details folgen in der Präsenzphase).
Für eine positive Beurteilung müssen alle geforderten Teilleistungen erbracht sowie 50% der möglichen Gesamt-Punktezahl (mind. 25 Punkte) erreicht werden.
Notenschlüssel: Sehr gut: 46–50 Punkte, Gut: 40–45, Befriedigend: 34–39, Genügend: 26–33, Nicht genügend: bis 25 Punkte.

Prüfungsstoff

Mitarbeit und Teilnahme an den Diskussionen in der Plenarphase; mündliche Präsentation/Referat, schriftliche Abgaben und Abschlussarbeit.

Literatur

Arndt, Susan/Ofuatey-Alazard, Najda (Hg.). 2011. Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk, Münster.
Eggers, Maureen Maisha/Kilomba, Grada/Piesche, Peggy/Arndt, Susan (Hg.). 2005. Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster: Unrast.
Fuchs, Brigitte/Habinger, Gabriele (Hg.). 1996. Rassismen & Feminismen. Differenzen, Machtverhältnisse und Solidarität zwischen Frauen, Wien: Promedia.
Habinger, Gabriele. 2006. Frauen reisen in die Fremde. Diskurse und Repräsentationen von reisenden Europäerinnen im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, Wien: Promedia.
Hall, Stuart. 2000. Rassismus als ideologischer Diskurs. In: Rätzhzel, Nora (Hg.). Theorien über Rassismus, Hamburg: Argument Verlag, pp. 7–16.
Kerner, Ina. 2009. Differenzen und Macht. Zur Anatomie von Rassismus und Sexismus. Frankfurt/New York: Campus Verlag.
Kilomba, Grada. 2009. Das N-Wort (3.6.2009). In: Afrikanische Diaspora in Deutschland, Dossier, hrsg. von bpb: Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn.
Miles, Robert. 1991. Rassismus. Einführung in die Geschichte und Theorie eines Begriffs. Aus dem Englischen von Michael Haupt, Hamburg: Argument (= 1991a) (Orig. 1989).
Rommelspacher, Birgit. 2009: Was ist eigentlich Rassismus? In: Claus Melter und Paul Mecheril (Hg). Rassismuskritik, Rassismustheorie und -forschung Schwalbach: Wochenschau S. 25–38. Online nicht mehr verfügbar
Schramm, Katharina. 2005. Weißsein als Forschungsgegenstand. Methodenreflexion und ,neue Felder‘ in der Ethnologie. In: Eggers, Maureen Maisha et al. (Hg.): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster: Unrast: 460–475.
Terkessidis, Mark. 1998. Psychologie des Rassismus, Darmstadt: Westdeutscher Verlag.
Tißberger, Martina/Dietze, Gabriele/Hrzán, Daniela/ Husmann-Kastein, Jana (eds.). 2006. Weiß – Weißsein – Whiteness. Kritische Studien zu Gender und Rassismus. Critical Studies on Gender and Racism, Frankfurt a. M. et. al: Peter Lang.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20