Universität Wien

240035 VS Freiheit VI - Wissen(schaft) von unten - zapatistisches Lernen und Entlernen (3.3.2) (2021W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 12.01.2021: Aufgrund der aktuellen Situation findet die LV bis Semesterende digital statt.
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Update 22.11.2021: Aufgrund des Lockdowns findet die LV bis 12.12.2021 digital statt.
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UPDATE 17.11.2021: Die beiden nächsten Einheiten am 22.11. und 6.12. werden aufgrund des Lockdowns ausschließlich ONLINE über die Moodleplattform abgehalten.
Wenn ihr euch organisatorisch schon für die Gestaltung der ersten Einheit der LLV einbringen wollt, sonstige Fragen habt oder einfach nur gemeinsam zu der Veranstaltung im Zusammenhang mit dem Zapatista-Besuch gehen wollt, schreibt uns gerne an LLV2021orgateam@gmail.com. Wir vom Orgateam freuen uns auf einen Austausch, ein gemeinsames Lernen und Entlernen schon vor und vor allem während der LLV mit euch!

Die Lehrveranstaltung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden.
Aufgrund der jeweils geltenden Abstandsregelungen und anderer Maßnahmen kann es zu Anpassungen kommen.

Montag 04.10. 16:45 - 20:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Montag 11.10. 16:45 - 20:00 Hörsaal A, NIG 4.Stock
Montag 08.11. 16:45 - 20:00 Hörsaal A, NIG 4.Stock
Montag 22.11. 16:45 - 20:00 Digital
Montag 06.12. 16:45 - 20:00 Digital
Montag 10.01. 16:45 - 20:00 Digital
Montag 24.01. 16:45 - 20:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele: Die LV wird vom Lehrbeauftragten gemeinsam mit den Studierenden der KSA gestaltet, und soll einen Ort schaffen, an dem Studierende und Lehrende gleichermaßen Wissen und Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig bereichern. Das Ziel ist es, Wissen als Austausch, Prozess und Erfahrung zu untersuchen und dadurch sowohl disziplinäre als auch nationale Grenzen zu überwinden.

Inhalte: Die LV ist inspiriert vom Besuch einer Delegation von Zapatistas aus dem Südosten Mexikos, die durch Europa reisen, um, wie sie es ausdrücken "Treffen, Gespräche, Ideenaustausch, Erfahrungen, Analysen und Einschätzungen durchzuführen - zwischen uns, die wir uns von verschiedenen Vorstellungen und aus unterschiedlichen Territorien heraus - für das Leben einsetzen." Dabei geht es insbesondere darum, alternative Zugängen zu Wissen und Wissenschaft, zu Kritik und Aktivismus kritisch zu untersuchen, und um die Frage, welche Rolle die KSA dabei spielen könnte. Die Inhalte der LV lassen sich diesen drei Bereichen zuordnen:
1) Fragen nach der Möglichkeit von anderem Wissen und der Erfahrung anderer: Wie kann die Dekolonialisierung von Lernen und Ent-lernen in Gang gebracht werden?
2) Fragen im Hinblick auf den Zapatismus und widerständige gesellschaftliche Praktiken: Welche Rolle spielt die Organisation von Wissen für die Transformation von sozialen Bewegungen?
3) Fragen nach dem Verhältnis von Theorie und Praxis: Sind Wissenschaft und Aktivismus miteinander vereinbar? Was kann die kritische Auseinandersetzung mit der KSA zur Klärung dieser Frage beitragen?

Methoden: In der LV geht es darum, das Potential aller Teilnehmenden zur freien Gestaltung der Methoden für ein gemeinsames Lernen und Ent-lernen zu aktivieren, um freie Denkräume und Denkfreiräume zu schaffen, Wissen reflexiv zu hinterfragen und eigene Ideen praktisch zu erproben. Die methodische Voraussetzung dafür ist ein emanzipatorischer Umgang mit den Tätigkeiten von Lernen und Lehren: Die Teilnehmenden entwickeln selbstständig und in Gruppen die für sie wichtigsten Aspekte von partizipativen und gleichberechtigten Lehr- und Lernmethoden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Anwesenheit in der 1. Einheit ist erforderlich, weil hier die konkreten Themen und Arbeitsmethoden gemeinsam festgelegt werden, um mögliche und gewünschte Zusammenarbeiten zu etablieren. Die Modalitäten des Nachweises des erworbenen Wissens werden in der ersten Einheit abgeklärt und orientieren sich an den individuellen Stärken und Bedürfnissen der Teilnehmenden. Dabei wird auf eine möglichst breite Ausdruckspalette Wert gelegt, wie etwa Referate, Präsentationen, schriftliche Beiträge, Portfolios, Diskussionen, u/o alternative Lehr- und Lernpraktiken. Die LV ist prüfungsimmanent und zur Leistungsbeurteilung werden die beiden besten Teilleistungen herangezogen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit, aktive Teilnahme, Präsentation eines selbstgewählten Beitrags. Alle darüber hinausgehenden Anforderungen werden in der LV gemeinsam erarbeitet. Für MA-Studierende ist eine Zusatzleistung im Ausmaß von 25 Arbeitsstunden vorgesehen, die durch die selbstbestimmte Konzeption und Organisation einer alternativen Lehr- und Lernpraktik erbracht werden kann.

Beurteilungsmaßstab
Für eine positive Beurteilung sind 40 Punkte von 100 möglichen erforderlich. Die Evaluierung der Aktivitäten erfolgt kollektiv und orientiert sich an diesem Verteilungsschlüssel:
Anwesenheit und Beteiligung: 34 Punkte
Engagement und Zusammenarbeit: 33 Punkte
Präsentation und Innovation: 33 Punkte
1: 85-100 Punkte
2: 70-84 Punkte
3: 55-69 Punkte
4: 40-54 Punkte
5: 0-39 Punkte

Prüfungsstoff

Relevant für die LV ist jener Stoff, der von den Teilnehmenden am Beginn des Lehrveranstaltungszyklus festgelegt wird. Die entsprechenden Unterlagen dazu bestehen einerseits aus den von den Teilnehmenden erarbeiteten Inputs und Materialien und andererseits in Form der darin angeben Literatur und anderen Lehr- und Lernpraktiken.

Literatur

Tom Waibel, Masken des Widerstands. Spiritualität und Politik in Mesoamerika, Wien: Löcker 2021.
- ders. (mit Jens Kastner), Klassifizierung und Kolonialität der Macht, in: Tom Waibel / Jens Kastner (Hg.), Kolonialität der Macht, Eurozentrismus und Lateinamerika, Wien: Turia + Kant 2016.
- ders., Praktiken des Ungehorsams, in: Zombies. Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2014. Bielefeld: Transcript 2014.
- ders., Affektive Erkenntnis und emotionale Intelligenz. Überlegungen zum Spannungsfeld von kulturellem Ausdruck und Affekt, in: Tom Waibel / Hansel Sato (Hg.), Handlungsmacht, Ausdruck, Affekt. Zum Bedeutungswandel affektiver Aussageformen in Lateinamerika, Wien: LIT 2013.
- ders., Das Unmögliche ist unaufhaltbar oder: Woran erkennt man eine Revolution? In: Tom Waibel / Isabel Lorey / Jens Kastner / Gerald Raunig, Occupy! Die aktuellen Kämpfe um die Besetzung des Politischen. Wien: Turia + Kant 2012.
- ders. (mit Jens Kastner), Dekoloniale Optionen. Argumentationen, Begriffe und Kontexte dekolonialer Theoriebildung. In: Tom Waibel / Jens Kastner (Hg.), Walter Mignolo, Epistemischer Ungehorsam. Rhetorik der Moderne, Logik der Kolonialität und Grammatik der Dekolonialität, Wien: Turia + Kant 2012.
- ders., Metaphysical Assertions. On the Truths of Others. In: Department for Fashion and Styles (ed.), Vienna Zocalo. Critical Crafting as a postcolonial strategy. Academy of Fine Arts Vienna: Vienna 2011.
- ders. (mit Jens Kastner), Politik und die Hilfe der Zeichen. Cultural Turn und soziale Bewegungen in Lateinamerika, in: Tom Waibel / Jens Kastner (Hg.), ...mit Hilfe der Zeichen | por medio de signos... Transnationalismus, soziale Bewegungen und kulturelle Praktiken in Lateinamerika, Wien: LIT Verlag 2009.
- ders., Die gute Regierung der Zapatistas, in: Oliver Ressler (Hg.), Alternative Ökonomien, alternative Gesellschaften, Wien: Promedia 2008.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20