Universität Wien

240039 SE SE Schwerpunktthema II (2017W)

'Männlichkeit' als intersektionales Konstrukt

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

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Der Termin am Mittwoch, 8.11.2017, 11:30-14.45 Uhr wird bei QWIEN - Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte, Große Neugasse 29, 1040 Wien stattfinden.

  • Mittwoch 11.10. 11:30 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Mittwoch 25.10. 11:30 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Mittwoch 08.11. 11:30 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Mittwoch 22.11. 11:30 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Mittwoch 06.12. 11:30 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Mittwoch 17.01. 11:30 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Mittwoch 31.01. 11:30 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Seit etwa Mitte der 1990er Jahre lässt sich eine zunehmende Auseinandersetzung mit Männlichkeiten im akademischen „Mainstream“ verschiedener kulturwissenschaftlicher Disziplinen feststellen. Inter- und transdisziplinäre Herangehensweisen haben sich bei der Erforschung des Konstrukts „Männlichkeit“ als besonders instruktiv erwiesen: Mit Hilfe historischer Zugänge kann der starke Wandel herausgearbeitet werden, dem „Männlichkeit“ als grundlegendes gesellschaftliches Ordnungsmuster unterworfen war und ist. Wie ergiebig die Anwendung soziologischer Theorien ist, wird etwa an Connells Konzept der „hegemonialen Männlichkeit“ deutlich, das zu einem zentralen Interpretament der Männlichkeitenforschung geworden ist. Es ermöglicht, Differenzierungen zwischen Männern analytisch zu fassen, ebenso „alternative“, homosexuelle Männlichkeiten, die Connell als subordiniert begreift. In kunstgeschichtlichen, film-, medien- und literaturwissenschaftlichen Disziplinen hat die Beschäftigung mit dominanten und marginalisierten Konzepten von Männlichkeit mittlerweile ebenfalls große Bedeutung erlangt. Kulturelle Produkte wie künstlerische Arbeiten, audiovisuelle Quellen aus dem Bereich der Populärkultur oder der kommerziellen Produktkommunikation sowie literarische Werke werden dabei einerseits als Instrumente zur Aufrechterhaltung der „männlichen Herrschaft“ (Bourdieu) analysiert. In bestimmten Fällen können sie auch alternative und bisweilen utopische Geschlechterkonfigurationen hervorbringen und damit emanzipatorische Wirkung entfalten. Deutlich wird, dass „Männlichkeit“ eine interdependente Kategorie darstellt, die sich nur in Relation zu anderen Kategorien sozialer Zuschreibung wie Klasse (Stand), race, Sexualität, Alter etc. umfassend analysieren lässt.

Lehrziele:
Das Seminar will in die Bandbreite theoretischer Grundannahmen sowie in zentrale Fragestellungen inter- und transdisziplinärer Männlichkeitenforschung einführen und ein Problembewusstsein für die kulturelle Konstruktion von Männlichkeit in Vergangenheit und Gegenwart schaffen. Anhand des Seminarthemas wird die Formulierung einer Forschungsfrage ebenso geübt wie die Informations- und Literaturrecherche sowie die methodengeleitete Arbeit mit kulturellen Produkten aus verschiedenen Epochen, darunter künstlerische Arbeiten, Spiel-, Dokumentar- oder Werbefilme sowie Literatur. Es soll die Fähigkeit vermitteln werden, eine wissenschaftliche Seminararbeit zu verfassen und die Ergebnisse zu präsentieren.

Lehr- und Lernmethoden:
Nach einer Orientierungsphase, die der Vorstellung des Seminarprogramms, der Einführung in die Themenfelder und der Auswahl der Themen für die Seminararbeiten dient, werden Konzepte wie Intersektionalität, Connells „hegemoniale Männlichkeit“, Bourdieus Theorie des „männlichen Habitus“ oder Arbeiten aus dem Umfeld der Lesbian and Gay bzw. Queer Studies einer gemeinsamen kritischen Lektüre unterzogen. Darauf aufbauend soll herausgearbeitet werden, inwieweit sich die Ansätze zur Analyse kultureller Produkte verschiedener gegenwärtiger und historischer Gesellschaften eignen. Dabei wird ein breiter Bogen von der Antike bis zur Gegenwart gespannt. Die Studierenden stellen die von Ihnen bearbeiteten Themen in Referaten vor, wobei sie entweder eines der vorgestellten theoretischen Modelle vertiefen oder ein spezifisches kulturelles Produkt theoriegeleitet analysieren können. Es folgt die Diskussion der Arbeitsergebnisse. Im Anschluss an die Präsentation soll nach Zwischenfeedback das Verfassen einer Seminararbeit zum festgelegten Thema erfolgen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente LV mit Anforderungen laut Rubrik "Prüfungsstoff"

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Beurteilung erfolgt nach einem Punkteschema wobei mindestens 51 von 100 Punkten für den positiven Abschluss der LV zu erreichen sind.

Prüfungsstoff

Anforderungen:
- Anwesenheitspflicht (Fehlen in einer Doppeleinheit erlaubt)
- laufende Mitarbeit und Erledigung kleinerer Arbeitsaufgaben
- Referat
- Seminararbeit

Literatur

Zur Einführung:
Schmale, Wolfgang, Geschichte der Männlichkeit in Europa (1450-2000), Wien/Köln/Weimar 2003.
Treiblmayr, Christopher, Bewegte Männer. Männlichkeit und männliche Homosexualität im deutschen Kino der 1990er Jahre, Köln/Weimar/Wien 2015.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM-7

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39