Universität Wien

240046 PR BM8 Ethnographisches Feldpraktikum (2024S)

Diversität und Integration in Wien und anderorts

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware Turnitin zum Einsatz.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) zur Erbringung von Teilleistungen ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird.
Di 28.05. 15:00-18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 05.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 19.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 09.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 16.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 23.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 30.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 07.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 14.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 04.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 11.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 18.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 25.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum D, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Ziel der Feldpraktika im Bachelor-Studium besteht darin, den Studierenden einen praxisnahen Einstieg in projektbezogene ethnografische Feldforschung unter Anleitung zu ermöglichen. Durch die erfahrungsbasierte Auseinandersetzung mit ethnografischen Methoden sind die Studierenden in der Folge fähig, die Datenerhebung für ihre Bachelor-Abschlussarbeit eigenständig durchzuführen.

Inhaltliche Eingrenzung:
Verschiedene Prozesse der Globalisierung (u.a. durch globale Märkte, Migration, Massenkommunikation oder Massentourismus) sowie Fluchtbewegungen der Vergangenheit und Gegenwart befördern soziale wie kulturelle Vielfalt in beinahe allen Lebensbereichen und haben Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Miteinander (in Wien und anderorts).

Der thematische Schwerpunkt des Feldpraktikums liegt auf Fragen der Wechselwirkung zwischen Diversität und Integration sowie deren Einfluss auf soziale Kohäsion und Gemeinschaftsleben in spezifischen (regionalen) Kontexten. Diversität und Integration sind dabei eng miteinander verwobene Konzepte, die sich auf verschiedene Aspekte der Beziehungen zwischen Menschen verschiedener ethnischer, kultureller, religiöser oder sozialer Hintergründe und Prägungen beziehen. Von Interesse sind dabei nicht nur Unsicherheiten und Herausforderungen, sondern auch neue (Transformations-)Potenziale.

Ausgehend von diesen Überlegungen beschäftigt sich das Feldpraktikum mit der Frage, wie Integrationsprozesse von verschiedenen Akteur:innengruppen wahrgenommen und ausverhandelt werden: Welche Dynamiken, Spannungen, Emotionen, Strategien (im Sinne von Inklusion/Exklusion) sowie Potenziale lassen sich regional bzw. kontextuell erfassen?

Feldforschungsaufenthalte dazu sind ausgewählten Wiener Gemeindebezirken sowie in ausgewählten Teilen Österreichs möglich und ergeben sich je nach thematischer Schwerpunktsetzung im Rahmen der Konzeptentwicklung.

Übergeordnete Themen: Migration und Diversität, Inklusion, „Integrationspolitik“ und „Integrationsarbeit“, Applied Anthropology

Im Rahmen dieser gemeinsamen Fragestellung werden den Studierenden die Planung und Durchführung von Forschungsprojekten sowie die Methoden der ethnografischen Feldforschung vermittelt. Das Lernziel besteht darin, Erfahrungen in der Entwicklung und Durchführung eines Forschungsprojekts im Kontext eines vorgegebenen Themenfeldes zu sammeln. Hierbei werden folgende Schritte behandelt: die Umsetzung des Themas in konkrete Forschungsfragen in Kleingruppen, die Erarbeitung eines Erhebungsdesigns, die Auswahl geeigneter Methoden und die Durchführung der ethnografischen Forschung vor Ort. Durch diesen projektbasierten Zugang erlangen die Studierenden praxisnahe Einblicke in den Forschungsprozess und erwerben ethnografische Forschungskompetenz.

Die Auswertung des erhobenen Materials sowie die Aufbereitung der Ergebnisse erfolgen im Rahmen des Analyseseminars im darauf folgenden Semester

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Folgende Leistungen werden von den Studierenden erwartet:

• Anwesenheit und aktive Mitarbeit in den Präsenzeinheiten.
• Entwicklung und Präsentation eines Kleinprojekts in Gruppenarbeit, einschließlich Literaturrecherche, Kontextrecherche und Erstellung eines Konzepts mit Forschungsfragen und Forschungsdesign.
• Umsetzung des Konzepts in der Feldforschung, mit folgenden Arbeitsschritten:
1. Explorative Phase: erste Orientierung im Feld, Durchführung erster (explorativer) Beobachtungen, Kontaktaufnahme mit relevanten Akteur:innen, erste informelle Gespräche im Feld, Vorbereitung von (Expert:innen)Interviews
2. Intensiverhebungsphase mit Fokus auf Methoden und Erhebungstechniken (i.e. Experimentieren mit verschiedenen Interview- und Beobachtungsformen) und Dokumentation der im Feld erhobenen Daten (u.a. durch Beobachtungs- und Interviewprotokolle, Feldforschungstagebuch, Feldnotizen, visuelle Methoden)
• Abgabe der Forschungsdokumentation: Dies beinhaltet eine systematische Forschungsdokumentation des empirischen Materials, einschließlich Beobachtungs- und Interviewprotokollen, Audio- und visuellen Dokumenten, Transkriptionen und anderem Material, das von den jeweiligen Gruppenprojekten abhängig ist. Zusätzlich sind Aufzeichnungen über die Zeitverwendung zu führen.
• Gruppenpräsentationen zur Reflexion der Feldforschung in der letzten Einheit des Semesters, wobei die Anwesenheit aller Studierenden verpflichtend ist.
• Einzelarbeiten zur Reflexion der Forschungserfahrungen und der eigenen Positionierung im Feld. Der Umfang beträgt 5-7 Standardseiten in Times New Roman, Schriftgröße 12 pt und Zeilenabstand 1,5.

Die Forschungsdokumentation inkl. Zeitaufzeichnung sowie die Einzelarbeiten müssen bis spätestens 31. August 2024 abgegeben werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In dieser Lehrveranstaltung liegt der Schwerpunkt auf der praktischen Durchführung einer empirischen Datenerhebung mit verschiedenen Methoden, die den jeweiligen Fragestellungen angepasst sind. Durch eigenes Handeln werden die Feinheiten und Herausforderungen ethnografischer Arbeitsweisen erschlossen. Die Lehrveranstaltung umfasst 10 ECTS-Punkte, was einer Arbeitsbelastung von 250 Stunden pro Person entspricht. Davon werden maximal 50 Stunden in den Präsenzeinheiten verbracht, 100 Stunden im Feld und weitere 100 Stunden in Heim- und Gruppenarbeit. Es besteht eine Anwesenheitspflicht in den Präsenzeinheiten, wobei das Fernbleiben von maximal drei Einheiten in begründeten Fällen toleriert wird.

Die Gesamtnote setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
• Mitarbeit in den Lehrveranstaltungseinheiten und Auseinandersetzung mit der Pflichtliteratur, Präsentationen und Zwischenabgaben (20%)
• Arbeit am Forschungsprojekt selbst, inkl. Erstellung einer Forschungsdokumentation mit individuellen Leistungsnachweisen und fristgerechte Abgabe der Aufgaben (60%)
• Abschlussarbeit (20%): Bewertung erfolgt anhand formaler Kriterien (Sprache, Stil, Rechtschreibung und Grammatik) sowie inhaltlicher Kriterien (kritische Reflexion unter Berücksichtigung der Pflichtliteratur).

Alle Teilleistungen müssen abgegeben werden, erst dann kann mir der Beurteilung begonnen werden. Für alle Teilleistungen können insgesamt 100 Punkte erreicht werden. Die Beurteilung erfolgt nach folgendem Schlüssel:

91 - 100 Punkte = 1 (sehr gut)
81 - 90 Punkte = 2 (gut)
71 - 80 Punkte = 3 (befriedigend)
61 - 70 Punkte = 4 (genügend)
0 - 60 Punkte = 5 (nicht genügend)

Die Lehrveranstaltungsleitung behält sich das Recht vor, Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einzuladen. Sollten plagiierte oder erschlichene Teilleistungen festgestellt werden, führt dies zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung und wird im Sammelzeugnis mit einem 'X' vermerkt. Zur Überprüfung von Plagiaten wird die Plagiatssoftware 'Turnitin' bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen eingesetzt.

Prüfungsstoff

Siehe Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab (prüfungsimmanente Lehrveranstaltung)

Literatur

Weitere regions- und themenbezogene Literatur ist von den Studierenden selbst zu recherchieren.

Literatur zu ethnografischen Methoden:

Agar, Michael H. 1996. The Professional Stranger: An Informal Introduction to Ethnography. San Diego et al.: Academic Press.
Atkinson, Robert. 1998. The Life Story Interview. Thousand Oaks, CA: Sage.
Ballestero, Andrea und Brit Ross Winthereik. Hg. 2021. Experimenting with Ethnography: A Companion to Analysis. Durham und London: Duke University Press.
Breidenstein, Georg et al. 2013. Ethnografie: Die Praxis der Feldforschung. Konstanz, München: UKV Verlagsgesellschaft.
Dewalt, Kathleen. M. und Billie R. De Walt. 2011. Participant Observation: A Guide for Fieldworkers. Lanham, MD: AltaMira.
Emerson, Robert M., Rachel I. Fretz und Linda L. Shaw. 1995. Writing Ethnographic Fieldnotes. Chicago, IL: Univ. of Chicago Press.
Hammersley, Martyn, und Paul Atkinson. 2007. Ethnography: Principles in Practice. London: Routledge.
Konopinski, Natalie. Hg. 2014. Doing Anthropological Research: A Practical Guide. London: Routledge.
Madden, Raymond. 2017. Being Ethnographic: A Guide to the Theory and Practice of Ethnography. Los Angeles, CA: Sage.
Okely, Judith. 2012. Anthropological Practice. Fieldwork and the Ethnographic Method. London: Berg.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 01.03.2024 18:26