Universität Wien

240051 SE VM4 / VM3 - Transnationale Soziale Bewegungen (2022S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 18.03. 10:00 - 13:00 Digital
Freitag 10.06. 13:00 - 18:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Samstag 11.06. 10:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Sonntag 12.06. 10:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den letzten Jahren sind verstärkt Mobilisierungsprozesse sozialer Bewegungen zu beobachten, die sich transnational formieren. Bereits mit den in den 1990er Jahren sich formierenden, globalisierungskritischen Bewegungen hat sich dieser Trend weg vom nationalen Rahmen als 'framing' und 'Gelegenheitsstruktur' abgezeichnet. In einer neuen Bewegungskonjunktur um 2011 Arabischer Frühling, Occupy Wall Street etc. hat sich die Entwicklung gleichsam verstetigt und ausdifferenziert. Nicht zuletzt mit den internationalen Frauenstreiks (8M), der MeToo-Bewgung und den Protesten gegen Abtreibungsgesetze in Polen und verschiedenen Ländern Lateinamerikas vollziehen sich transnationale Mobilisierungen bis in die Gegenwart hinein.

Im Seminar werden theoretische Analyseansätze sowie die Praxis unterschiedlicher transnational orientierter sozialer Bewegungen untersucht und diskutiert. Gearbeitet wird dabei mit einem intersektionalen Ansatz. Dies impliziert, dass politisch-soziale, ökonomische, gender-bezogene, rassismuskritische und ökologische Aspekte stets thematisiert werden.

Beispiele für die sozialen Bewegungen, die nach transnationaler Vernetzung streben und teilweise bereits erfolgreich praktizieren sowie transnationalistische Ansprüche formulieren, sind die Bewegung der Zapatistas aus Chiapas/ Mexiko, die Landlosenbewegung aus Brasilien, das globale Netzwerk zur kleinbäuerlichen Ernährungssouveränität La Vía Campesina, (queer-)feministische Bewegungen im Anschluss an die #MeToo-Kampagne, antirassistische Bewegungen wie Black Lives Matter, ökologische Bewegungen sowie Bewegungen, die sich antikolonial für globale Solidarität engagieren. Die Diskussion dieser verschiedenen sozialen Bewegungen in ihren jeweils spezifischen sozioökonomischen, politischen und geografischen Kontexten ermöglicht eine Vertiefung der Fragen nach Gemeinsamkeit und Unterschieden in Theorie und Praxis der Transnationalisierung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat und Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Referat und Seminararbeit

Prüfungsstoff

k.A

Literatur

Literatur (Auswahl):

Barrett, Patrick, Daniel Chavez und César Rodríguez-Garavito (Hg.) (2008): The New Latin American Left. Utopia Reborn. London_ Pluto Press.

Bunk, Benjamin (2018):Bildung und soziale Bewegung. Die brasilianische Landlosenbewegung und das Weltsozialforum als Räume für Bildungsprozesse. Paderborn: Schoeningh.

Clausing, Peter (2013): Die grüne Matrix: Naturschutz und Welternährung am Scheideweg. Münster: Unrast-Verlag.

Desmarais, Annette Aurélie (2007):La Via Campesina: Globalization and the Power of Peasants. Fernwood Publishers.

Ehlers, Torben (Hg.) (2013): Soziale Proteste in Lateinamerika. Bolívars Erben im Kampf um Eigenmacht, Identität und Selbstbestimmung. Hamburg: Argument Verlag.

Gago, Verónica (2021): Für eine feministische Internationale. Wie wir alles verändern. Münster: Unrast Verlag.

Heckenrath, Mark (2011): Die Globalisierung sozialen Bewegungen: Transnationale Zivilgesellschaft und die Suche nach einer gerechten Weltordnung. Wiesbaden: Springer/VS.

Kastner, Jens (2022): Dekolonialistische Theorie aus Lateinamerika. Einführung und Kritik. Münster: Unrast (i.E.).

Kerkeling, Luz (2013): ¡Resistencia! Südmexiko: Umweltzerstörung, Marginalisierung und indigener Widerstand. Münster: Unrast Verlag.

Lassak, Sandra (2011):’Wir brauchen Land zum Leben!’ Widerstand von Frauen in Brasilien und feministische Befreiungstheologie. Ostfildern: Matthias-Grünewald-Verlag.

Kern, Thomas (2008): Soziale Bewegungen. Ursachen, Konflikte, Mechanismen. Wiesbaden: VS Verlag.

Lorey, Isabell, Jens Kastner, Tom Waibel und Gerald Raunig (Hg.) (2012): Occupy! Die aktuellen Kämpfe um die Besetzung des Politischen. Wien: Turia + Kant.

Taylor, Keeanga-Yamahtta (2020): Von #Black Lives Matter zu Black Liberation. Münster: Unrast Verlag.

Zimmering, Raina (2010): Zapatismus. Ein neues Paradigma emanzipatorischer Bewegungen. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot.

Aus Gründen der Aktualität wird auch auf Artikel aus wissenschaftlichen Zeitschriften wie Peripherie und Journal für Entwicklungspolitik sowie auf semi-wissenschaftlichen Publikationen wie Lateinamerika Nachrichten, iz3W, Frauensolidarität, u.a. zurückgegriffen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM3 / VM4

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:28