Universität Wien

240052 SE VM1 /VM2 - Globale Drogenpolitik und soziale Ungleichheit im Informationskapitalismus (2022W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 05.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 12.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 19.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 09.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 16.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 23.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 30.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 07.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 14.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 11.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 18.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Mittwoch 25.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:
Dieses Seminar beschäftigt sich mit der digitalen Transformation der politischen Ökonomie im globalen Maßstab und konkretisiert diese anhand des Beispiels illegalisierter Drogen. Am Beispiel verbotener psychoaktiver Substanzen wird der Frage nachgegangen, welche kapitalistischen Spielarten der Prozess der Digitalisierung im Zusammenwirken mit dem neoliberalen Diskurs hervorbringt. Im digitalen Kapitalismus potenzieren sich die Methoden sozialer Kontrolle und ökonomischer Ausbeutung in Form immer weiter verfeinerter Mittel der Verhaltensmessung und -kontrolle, der man sich auch im Darknet nicht mehr entziehen kann. Schadensminimierung ist nicht nur ein Ansatz um gesundheitliche Folgeschäden infolge von Drogenkonsum zu reduzieren, sondern als Methode zur Generierung von Verhaltensmehrwert Teil der Machttechniken digitaler Ökonomisierung.

Ziele:
Das Ziel des Seminars ist es Kenntnisse zu Strukturen der sozialen globalen Ungleichheit anhand aktueller Entwicklungen um die digitale Transformation von Drogenökonomien zu erarbeiten. Anhand von Primärliteratur und weiterer Sekundärtexte sollen die Studierenden komplexe Zusammenhänge aus der Verschränkung des neoliberalen Kapitalismus mit der Drogenökonomie identifizieren und diese kritisch-reflexiv einordnen. Hierzu wird zuerst ein Überblick über relevante theoretische Ansätze erarbeitet, die das Zusammenwirken von Digitalisierung und Drogenhandel erklären. Im Anschluss werden Grundkenntnisse über Machtstrukturen, zentrale Akteur*innen und Prozesse erworben, welche die illegale globale Ökonomie umfassen. Schließlich sollen die Studierenden im Rahmen einer Seminararbeit theoretische Konzepte auf ein selbst gewähltes Seminarthema anwenden und die Ergebnisse kritisch diskutieren.

Methoden:
Die Lehrveranstaltung ist als Literaturseminar konzipiert, die gemeinsame Lektüre grundlegender Texte, deren Präsentation und Diskussion im Plenum sowie inhaltliche Weiterführung und Verknüpfung der Basisliteratur stehen hierbei im Mittelpunkt. Eine regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar wird vorausgesetzt. Das Seminar setzt ebenso die Bereitschaft zur Lektüre von englischsprachigen Texten voraus.

Verwendete Materialien:
Die Basisliteratur wird über die Lernplattform Moodle bereitgestellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme (max. 2 Abwesenheiten), Textlektüre, aktive mündliche Diskussionsbeteiligung, mündliche Präsentation, Verfassen kurzer schriftlicher reading notes, schriftliche Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In der ersten Einheit besteht unbedingt Anwesenheitspflicht. Es wird eine aktive Beteiligung der Studierenden erwartet. Voraussetzung dafür ist die gründliche Textlektüre. Die Gesamtnote setzt sich zusammen aus
+ aktiven Diskussionsbeiträgen im Plenum (20%),
+ einer mündlichen Präsentation (20%),
+ Abgabe schriftlicher Textreflexionen (20%) und
+ der fristgerechten Abgabe einer 15-seitigen Seminararbeit (40%).

Für eine positive Note müssen alle Teilleistungen positiv absolviert werden.

Prüfungsstoff

Der Inhalt der Seminararbeit ist von den Studierenden frei wählbar im Rahmen des Themas der LV.

Literatur

Eine Auswahl:
Angus Bancroft: The Darknet and Smarter Crime, Palgrave Macmillian, Basingstoke 2020.
Julia Buxton: Political Economy of Narcotics: Production, Consumption & Global Markets, London 2006.
Anne Case and Angus Deaton: Deaths of Despair and the future of capitalism, Princeton 2020.
Robert Feustel, Henning Schmidt-Semisch, Ulrich Bröckling (Hrg.) Handbuch Drogen in sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive, Wiesbaden 2019.
Nancy Fraser und Rahel Jaeggi: Kapitalismus, Berlin 2020.
Dawn E. Holmes: Big Data. A very short introduction, Oxford 2017.
Scott Galloway: The Four. The hidden DNA of Amazon, Apple, Facebook and Google, London 2018.
Tarleton Gillespie. The politics of ‘platforms’. New Media & Society, 12(3), 2010, 347–364.
Mark Graham, Isis Hjorth and Vili Lehdonvirta: Digital labour and development: Impacts of global digital labour platforms and the gig economy on worker livelihoods. Transfer: European Review of Labour and Research, 23(2), 2017, 135–162.
Robert Lessmann: Internationale Drogenpolitik. Herausforderungen und Reformdebatten, Wiesbaden 2017.
Viktor Mayer-Schönberger / Thomas Ramge: Reinventing Capitalism in the Age of Big Data, Croydon 2019.
Thomas Piketty: Ökonomie der Ungleichheit, München 2020.
Juliet B. Schor und William Attwood‐Charles: The “sharing” economy: Labor, inequality, and social connection on for‐profit platforms. Sociology Compass 2017, 11, e12493.
Nick Srnicek: Platform capitalism, Cambridge 2017.
Philipp Staab: Digitaler Kapitalismus, Berlin 2019.
Wolfgang Streeck: How will Capitalism end?, London 2017.
Rüdiger Thomas-Gabriel und Petra Saskia Bayerl (Hrg.): Cyberkriminologie. Kriminologie für das digitale Zeitalter, Wiesbaden 2020.
Meropi Tzanetakis und Heino Stöver (Hrg.): Drogen, Darknet und Organisierte Kriminalität. Herausforderungen für Politik, Justiz und Drogenhilfe, Baden-Baden 2019.
Shoshana Zuboff: The Age of surveillance capitalism, London 2019.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM1 / VM2

Letzte Änderung: So 04.09.2022 11:48