Universität Wien

240052 UE Genderwerkstatt (2023S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Achtung: Die Termine sind zu Semesterbeginn und am Semesterende unregelmäßig / nicht im Zwei-Wochen-Takt – siehe die Terminliste unten.

  • Freitag 10.03. 15:00 - 18:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
  • Freitag 31.03. 15:00 - 18:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
  • Freitag 05.05. 15:00 - 18:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
  • Freitag 19.05. 15:00 - 18:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
  • Freitag 02.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
  • Freitag 16.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
  • Freitag 23.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

„When our lived experience of theorizing is fundamentally linked to processes of self-recovery, of collective liberation, no gap exists between theory and practice.“
– bell hooks: Theory as Liberatory Practice

INHALTE & ZIELE

Ziel der Lehrveranstaltung ist die Beschäftigung mit zentralen Begriffen, Zugängen und Themen der Gender Studies. Diese Beschäftigung orientiert sich an den Interessen der Studierenden, die ihre Interessen und Alltagserfahrungen einbringen und diese in Auseinandersetzung mit machtkritischen Theorien selbst bearbeiten. Dabei wird Geschlecht als mit anderen Macht- und Differenzierungsmechanismen verflochten verstanden, darunter etwa Post-/Kolonialismus, Kapitalismus, Ableismus, Rassismus, Heterosexismus, Cissexismus, Klassismus, Antisemitismus. Durch die Verbindung von theoretischen Auseinandersetzungen mit eigenen Erfahrungen und Verhaltensweisen sowie gesellschaftlichen Umständen sollen auch individuelle und gesellschaftliche Handlungsmöglichkeiten der Teilnehmenden reflektiert werden.

Nach einem Konzept von Meike Lauggas.

LEHR-/LERNZUGANG & METHODEN

Mein Zugang zu Lehr-/Lernräumen ist inspiriert von Schwarzen_queeren_trans_feministischen Ansätzen für emanzipatorische Lernräume. Ziel ist dabei nicht, die „richtigen“ Antworten auf vordefinierte Fragen zu stellen, sondern sich an der gemeinsamen Entwicklung solcher Fragen zu beteiligen. In diesem Rahmen verstehe ich „Fehler“ und Meinungsänderungen nicht als Problem oder als Zeichen von Unzulänglichkeit, sondern als integralen Teil solcher Lernprozesse.
In der Lehrveranstaltung arbeiten Studierende in Kleingruppen und gemeinsamen Diskussionen sowie mit den von den Studierenden eingebrachten Methoden gearbeitet. Die Studierenden entscheiden selbst, wie sie die selbst gewählten Inhalte in der Lehrveranstaltung bearbeiten möchten und entscheiden sich, welche Methoden sie für ihren Beitrag nützen und/oder entwickeln. Daran anschließend werden die Arbeitsergebnisse in der Großgruppe diskutiert und gemeinsam mit der Lehrperson (aka: mir) theoretisch kontextualisiert. Diskussionsverläufe und Arbeitsmaterialien werden auf Moodle bzw. Padlet archiviert und bleiben für die weitere Verwendung zugänglich. In der letzten Einheit werden offene Fragen geklärt und die Themen zueinander in Bezug gesetzt.

ARBEITSSPRACHE/-N

Die primären Arbeitssprachen der Lehrveranstaltung sind Deutsch und Englisch. Alle Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, sich auch in anderen Sprachen einzubringen (mit folgender, gegebenenfalls gemeinsam erarbeiteter Übersetzung nach Deutsch oder Englisch).

ZUGÄNGLICHKEIT UND BARRIEREARMUT

Teilnehmende haben selbstverständlich Anspruch auf (möglichst) diskriminierungs- und barrierefreien Zugang zur Lehrveranstaltung. Barrierearmut ist hier breit zu verstehen und schließt verschiedene strukturelle und persönliche Barrieren ein. Falls du Fragen dazu bzw. Anforderungen an die Lehrveranstaltung und/oder Bedarf an alternativen Prüfungsformaten hast, kontaktiere mich gerne zu Beginn oder während des Semesters.

INTER, TRANS, NICHT-BINÄR

Es ist mir wichtig, dass Namen, Anreden, Pronomen etc. unkompliziert und den Wünschen ihrer Träger*innen gemäß gestaltet werden – sowohl von mir als auch von allen anderen Teilnehmenden. Ich selbst verwende geschlechtsneutrale Pronomen (z.B. they/them/their) und freue mich in E-Mails etc. über geschlechtsneutrale Anreden (zum Beispiel „Hallo“ oder „Lieb*“).

DUZEN

Ich fände es schön, dass wir einander duzen. Bitte um Nachricht, falls das für dich/Sie nicht okay ist.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Was ist das für 1 Lernprozess, in dem „Leistung“ „kontrolliert“ wird?

Im Rahmen der Lehrveranstaltung sind einige Aktivitäten für alle Studierenden vorgesehen (um einen gemeinsamen Lernprozess zu ermöglichen), während andere nach deinen Präferenzen und Lernstilen für dich zur Auswahl stehen.

Für alle vorgesehen (insgesamt bis zu 85 Punkte):
1) Teilnahme an der Lehrveranstaltung – bis zu 20 Punkte
2) Themenerarbeitung in einer Kleingruppe von ca. 5 Personen – bis zu 30 Punkte
3) Handout zur Themenerarbeitung – bis zu 15 Punkte
4) Abschlussessay nach der vorletzten Einheit (ca. 1200 Wörter) – 20 Punkte

Zur Auswahl (0–25 Punkte):
a) Schriftliche Reflexion zur Themenerarbeitung einer anderen Gruppe (ca. 500 Wörter) – 10 Punkte
b) Kreative Auseinandersetzung mit einer thematischen Einheit (ca. 5 Stunden) – 10 Punkte
c) Teilnahme an der Zwischenevaluation – 5 Punkte

Die Gesamtnote ergibt sich dann aus der Punktezahl:
ab 87 Punkte 1
86–75 Punkte 2
74–63 Punkte 3
62–50 Punkte 4
49–0 Punkte 5

Bei strukturell oder persönlich bedingten Barrieren ist Nachteilsausgleich möglich.

For legal reasons müssen die Leistungen zur Lehrveranstaltung den wissenschaftlichen Kriterien des Faches entsprechen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Anwesenheit in der ersten Einheit ist notwendig, um einen Platz in der Lehrveranstaltung zu erhalten. Die Platzzuteilung/Reihung auf der Warteliste basiert auf den gesetzten Punkten in u:space (aka im free marketplace of ideas). Ich als Lehrperson habe auf die Reihung keinen Einfluss.

Die Entwicklung eines gemeinsamen Lernprozesses spielt gerade in einer *Werkstatt* eine große Rolle. Daher ist mir grundsätzlich regelmäßige Teilnahme wichtig. Zugleich halte ich es für wichtig, anzuerkennen, dass Teilnehmende manchmal aus verschiedensten Gründen nicht zu Einheiten kommen können. (Diese Gründe reichen von Verkühlungen über chronischen Schmerzen oder psychische Belastungen bis zu einem schlichten „Ich mag heute grad echt nicht.“) Ich bitte also alle Teilnehmenden, in zumindest 75% der Einheiten anwesend zu sein; falls das in Einzelfällen nicht möglich sein sollte, finden wir eine alternative Lösung. Abwesenheiten müssen mir gegenüber nicht begründet werden.

Die Punktevergabe zu den verschiedenen Aktivitäten basiert auf Kriterienrastern, die vor Beginn der Lehrveranstaltung allen angemeldeten Personen zugeschickt werden. Bei den Aktivitäten 2 bis 4 (siehe oben) ergibt sich die Punktezahl aus einer Kombination aus Selbstbeurteilung und Beurteilung durch die Lehrperson (aka: still me). Die Aktivitäten a und b werden nicht inhaltlich beurteilt: wenn sie abgegeben wurden und bestimmten formalen Kriterien entsprechen, erhältst du die angegebene Punktezahl dafür.

Auf alle Aktivitäten/Abgaben gibt es (gegebenenfalls auf Nachfrage) mündliches Feedback.

Prüfungsstoff

For legal reasons umfasst der Prüfungsstoff alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte. (Was auch immer das heißen mag.)

Literatur

Alle Themenerarbeitungen sollten von fundierten theoretischen Auseinandersetzungen mit dem jeweiligen Thema ausgehen. Als Ausgangspunkt können die folgenden Bücher dienen:

- Aulenbacher, Brigitte, Brigitte Riegraf, Susanne Völker (Hg.) (2018): Feministische Kapitalismuskritik. 2. Aufl. Verlag Westfälisches Dampfboot.
- Biele Mefebue, Astrid, Andrea D Bührmann, Sabine Grenz (Hg.) (2022): Handbuch Intersektionalitätsforschung. Wiesbaden: Springer VS.
- Castro Varela, María do Mar, Nikita Dhawan (2020): Postkoloniale Theorie: Eine kritische Einführung. Transcript.
- Davis, Lennard J. (Hg.) (2016): The Disability Studies Reader. 5th Ed. Routledge.
- Driskill, Qwo-Li, Chris Finley, Brian Joseph Gilley, Scott L. Morgensen (Hg) (2011): Queer Indigenous Studies: Critical Interventions in Theory, Politics, and Literature. University of Arizona Press.
- Ebeling, Smilla, Sigrid Schmitz (Hg.) (2006): Geschlechterforschung Und Naturwissenschaften: Einführung in Ein Komplexes Wechselspiel. VS Verlag für Sozialwissenschaften.
- Eggers, Maisha, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2009): Mythen, Masken und Subjekte: Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Unrast Verlag.
- Kortendiek, Beate, Birgit Riegraf, Katja Sabisch (Hg.) (2019): Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Springer VS.
- Gleeson, Jules Joanne, Elle O’Rourke (Hg.) (2022): Transgender Marxism. Pluto Press.
- Graneß, Anke, Martina Kopf, Magdalena Kraus (2019): Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika, facultas.
- Gutiérrez Rodríguez, Encarnación, Hito Steyerl (Hg.) (2003): Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik. Unrast Verlag.
- hooks, bell (2015): Feminist Theory: From Margin to Center. 3rd Ed. Routledge.
- hooks, bell (2022): Feminismus für alle. 2. Aufl. Unrast Verlag.
- Laufenberg, Mike (2022): Queer Theorien zur Einführung. Junius Verlag.
- Moraga, Cherríe, Gloria Anzaldúa (Hg.) (2015): This Bridge Called My Back. Writings by Radical Women of Color. 4th Ed. SUNY Press.
- Oyěwùmí, Oyèrónkẹ́ (Hg.) (2005): African Gender Studies: A Reader. Palgrave Macmillan.
- Pühl, Katharina, Birgit Sauer (Hg.) (2018): Kapitalismuskritische Gesellschaftsanalyse: Queer-feministische Positionen. Verlag Westfälisches Dampfboot.
- Stryker, Susan, Stephen Whittle (Hg.) (2006): The Transgender Studies Reader. Routledge.
- Stryker Susan, Aren Aizura (Hg.) (2013): The Transgender Studies Reader 2. Routledge.
- Tate, Shirley Anne, Encarnación Gutiérrez Rodríguez (Hg.) (2022): The Palgrave Handbook of Critical Race and Gender. Palgrave MacMillan.
- Taylor, Yvette (Hg.) (2010): Classed Intersections – Spaces, Selves, Knowledges. Routledge.
- Volcano, Abbey, C.B. Daring, Deric Shannon, J. Rogue (Hg.) (2013): Anarchismus queeren – Über Macht und Begehren in queeren und herrschaftskritischen Kontexten. Unrast Verlag.
- Waldschmidt, Anne (Hg.) (2022): Handbuch Disability Studies. Springer VS.

Weitere Literatur wird themenbezogen im Rahmen der LV gesammelt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 14.03.2023 12:09