Universität Wien

240060 SE VM6 / VM8 - Indigene Friedensbildung (2021W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Vorbesprechung online am 11. Oktober 2021

Blocktermin vor Ort in Präsenz im Februar 2022
Update vom 14.12.2021: Aufgrund der unvorhersehbaren Lage wird das Seminar nun vollständig online abgehalten.

Montag 11.10. 14:00 - 16:00 Digital
Mittwoch 02.02. 10:00 - 14:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Donnerstag 03.02. 10:00 - 14:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Freitag 04.02. 10:00 - 14:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Montag 07.02. 10:00 - 14:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Dienstag 08.02. 10:00 - 14:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Mittwoch 09.02. 10:00 - 14:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LV-Inhalt:
Dieser Kurs macht Studierende mit Ansätzen und Praktiken indigener ganzheitlicher Friedensbildung vertraut. Behandelt werden Praktiken und Bottom-up-Prozesse, die eine Friedenskultur befördern. Untersucht werden tradierte Methoden friedlichen Gemeinschaftslebens sowie Konflikte vorbeugende, regulierende und transformierende Maßnahmen. Instrumente indigener Friedensbildung der restaurativen, redistributive oder transformativen Gerechtigkeit und Gemeinschaftsbildung beinhalten u.a. Schiedsgerichte, Mediationsformen, spirituelle Interventionen auf lokaler Ebene als auch Ballspiele und Diplomatie zur Beilegung internationaler Konflikte. Anhand von Beispielen aus den indigenen Amerikas, Afrika und Australien werden Erkenntnisse indigener Friedensbildung erfasst.
Die LV ist in zwei Teile gegliedert. Zunächst werden deskriptive Texte zu Konflikt präventiven Alltagspraktiken gesichtet. Auf dieser Basis werden im zweiten Teil theoretische Texte aus Indigenen Studien reflektiert, die sich zentral mit Dekolonialität, Souveränität und Relationalität in der Moderne beschäftigen.

Ziele:
Dieser Kurs führt Studierende in indigene Friedensbildung ein. Am Ende des Kurses werden Studierende ein Verständnis zentraler Aspekte indigener Ansätze der holistischen Friedensbildung sowie der Konfliktregulierung und -transformation erworben haben. Sie werden bewährte Ideen, Voraussetzungen und Praktiken der sozialen Inklusion und Versöhnung aus indigenen Kontexten auf drei Kontinenten kennen. Sie werden in der Lage sein, die Natur, Charakteristika und zugrunde liegenden Prinzipien von indigenem Friedensverständnis zu benennen und zu erklären. Der Kurs vermittelt Kenntnisse der theoretischen Fundierung und aktuelle Trends der Erforschung indigener Friedensbildung. Die Studierenden werden in der Lage sein, einen Call-for-Papers für eine Konferenz zu verfassen und einen Podcast zu strukturieren.

Lehrmethodik:
Lesen, Vortrag, Diskussionen, Gruppenarbeit, Präsentationen, Peer-Review, Interpretation, Reflexion

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Regelmäßige und aktive Teilnahme (25%)
- Impulsfragen (25%)
- 2-seitiges Konferenz Call-for-Paper oder Podcast, 20-30 Minuten (25%)
- Seminararbeit, 15 Seiten (25%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen:
Englischkenntnisse mindestens auf B2-Niveau.
Aktive Mitarbeit, fristgerechte Abgabe der Arbeitsaufgaben sowie deren Qualität, Einhalten von Standards des wissenschaftlichen Arbeitens

Benotung (Punkte):
sehr gut: 100-90
gut: 89-80
befriedigend: 79-70
genügend: 69-60
nicht genügend: 59-0

Prüfungsstoff

Themen und Texte der LV und der damit verknüpften Fragestellungen

Literatur

Brunner, Claudia (2020): Epistemische Gewalt. Wissen und Herrschaft in der kolonialen Moderne. Bielefeld: Transcript.
Curran, Deborah / Kung, Eugene / Slett, Ǧaǧvi Marilyn (2020): Ǧvil̓ás and Snəwayəɬ. Indigenous Laws, Economies, and Relationships with Place Speaking to State Extractions. In: The South Atlantic Quarterly 119(2). doi 10.1215/00382876-8177735.
Dennis, Matthew (1995): Cultivating a Landscape of Peace. Iroquois-European Encounters in Seventeenth-Century America. New York: Cornell University Press.
Grande, Sandy (2018): Refusing the Settler Society of the Spectacle. In: McKinley E.A. / Smith, L.T. (eds.), Handbook of Indigenous Education, https://doi.org/10.1007/978-981-10-1839-8_42-1.
Ibrahim Damtew: Aspects of the History of ‘Queens of peace’ and co-existence: the dubarti and their qotti in Jämmä, South Wallo. In: Sonja John, Dagnachew Assefa and Busha Taa (eds.): Cultures of democracy: From theory to lived experiences. Addis Ababa: First Printing, 71-87.
Pictou, Sherry (2020): Decolonizing Decolonization. An Indigenous Feminist Perspective on the Recognition of Rights Framework. In: The South Atlantic Quarterly 119(2), DOI: 10.1215/00382876-8177809.
Simpson, Audra (2017): The Ruse of Consent and the Anatomy of ‘Refusal’: Cases from Indigenous North America and Australia, Postcolonial Studies, DOI: 10.1080/13688790.2017.1334283
Simpson, Audra (2020): The Sovereignty of Critique. In: The South Atlantic Quarterly 119(4), 685-699. DOI: 10.1215/00382876-8663591
Simpson, Leanne Betasamosake (2014): Land as Pedagogy. Nishnaabeg Intelligence and Rebellious Transformation. In: Decolonization. Indigeneity, Education & Society 3(3), 1-25.
Vennum, Jr., Thomas (2008): American Indian Lacrosse. Little Brother of War. Baltimore, MD: Johns Hopkins University Press.
Williams, Kayanesenh Paul (2018): Kayanarenkó:wa. The Great Law of Peace. Winnipeg, BM: University of Manitoba Press.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM6; VM8

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20