Universität Wien

240061 SE VM1 / VM8 - Konflikt, Krieg und Entwicklungspolitik (2023W)

imperial development policies?

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 17.10. 16:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 31.10. 16:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 14.11. 16:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 28.11. 16:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 12.12. 16:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 16.01. 16:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 30.01. 16:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Wie können gegenwärtige imperiale Herrschaftsverhältnisse konzeptionell gefasst werden? Inwiefern und wie verdichten sich diese in konkreten Entwicklungspolitiken staatlicher Geberagenturen? Welche grundlegenden Widersprüche ergeben sich daraus in aktuellen Konflikt- und Kriegszonen des Südens?
Mit diesen zentralen Fragestellungen bietet die LV eine multiperspektivische Lesart gegenwärtiger globaler Macht- und Herrschaftsverhältnisse in ihrer widersprüchlichen Artikulation in Programmen der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) sowie der humanitären Hilfe an. Der Schwerpunkt der LV ist, EZA sowie humanitäre Hilfe in drei unterschiedlichen Konfliktzonen – Syrien, Palästina und Afghanistan – einer kritischen Lesart zu unterziehen, um den möglichen Nexus von Konflikt, Krieg, (imperialen) Interventionen und Besatzung mit Programmen der EZA in eben diesen Ländern transdisziplinär erschließen zu können.

Die LV gliedert sich dabei in zwei Teile:
In einem ersten Teil wird mit politökonomischen mit staatstheoretischen Perspektiven eine konzeptionelle Basis erarbeitet, um die Bedeutung gegenwärtiger globaler Herrschaftsdynamiken als imperiale rekonstruieren zu können. Im zweiten Teil der LV werden die gewonnenen Erkenntnisse mit konkreten EZA- bzw. Notfallprogrammen in Syrien, Palästina und Afghanistan in Kommunikation gebracht, sodass daraus ein konzeptionell verdichtetes Mosaik gegenwärtiger internationaler Entwicklungsprogramme in Konflikt- und Kriegszonen entstehen kann.

Ziele der Lehrveranstaltung lassen sich auf folgenden Ebenen konkretisieren:

1. Inhaltliche Ebene:
Durch die Verknüpfung gegenwärtiger EZA-Programme in Konflikt- und Kriegszonen mit wissenschaftlichen Debatten zu Imperialismus, Multipolarität und humanitären Interventionen können politökonomische und staatstheoretische Ansätze grundlegend angedacht und ihre Relevanz für die Auseinandersetzung mit internationale Entwicklungspolitiken beginnend erschlossen werden.

2. Didaktische Ebene:
Während des Semesters steht die prozessorientierte Aneignung verschiedener Fertigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens im Vordergrund:
Entlang verschiedener Kriterien (zentrale Begriffe und Thesen eines Textes, Aufbau der Argumentationsstränge, historische Verortung bzw. historische Grenzen eines Textes) soll erstens ein hermeneutisch orientiertes Textverständnis erarbeitet werden. Mit der Recherche zu EZA-Programmen in Syrien, Palästina und Afghanistan wird zweitens das Erforschen eines konkreten Phänomens wissenschaftlich eingeübt.
Diese Aneignungsprozesse werden in vielfältige Arbeitsweisen der Einzel- und Gruppenarbeit eingebettet, sodass die Studierenden überdies ihre kommunikativen Kompetenzen erweitern können.
Mit dem abschließenden Verfassen einer SE-Arbeit soll drittens eine beginnende Integration in wissenschaftliche Textproduktionen erleichtert werden.

Methoden der LV:
(Gruppen-)Diskussion und Präsentation von eigenen Recherchen; schriftliche Zusammenfassung und Kommentierung der Basistexte; Sammlung und Kurzpräsentation von je aktuellen Entwicklungen in Syrien, Palästina und/oder Afghanistan; Organisation einer Konferenz, die im Rahmen der LV durchgespielt wird; (Impuls-)Referate des LV-Leiters

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Regelmäßige und durchgehende Anwesenheit.
• Aktive Beteiligung am Diskussionsprozess.
• Schriftliche Zusammenfassung und kritische Stellungnahme zu allen Basistexten im Umfang von maximal je zwei Seiten. Abgabe ist der Termin, bei dem die Diskussion des jeweiligen Basistextes auf dem Programm steht.
• Verfassen einer SE-Arbeit im Umfang von mindestens 15 Seiten Textteil.

Aus den folgenden Arbeitsprozessen muss EINE ausgewählte werden:
• Präsentation eigener Rechercheergebnisse in Gruppenarbeit ODER
• Sammlung und Kurzpräsentation von je aktuellen Entwicklungen in Syrien, Palästina und/oder Afghanistan am Beginn jeder LV-Einheit
ODER
• Organisation einer Konferenz, die im Rahmen der LV in der letzten LV-Einheit am 30. Jänner 2024 durchgespielt wird

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

• Regelmäßige und durchgehende Anwesenheit (aufgrund der geblockten Termine verunmöglicht ein mehr als einmaliges Fehlen einen positiven Abschluss der LV).
• Schriftliche Zusammenfassung und kritische Stellungnahme zu allen Basistexten im Umfang von maximal je zwei Seiten. Abgabe ist der Termin, bei dem die Diskussion der jeweiligen Basistexte auf dem Programm steht (25% der Gesamtnote).
• Verfassen einer SE-Arbeit im Umfang von mindestens 15 Seiten Textteil (50% der Gesamtnote).

Aus den folgenden Arbeitsprozessen muss EINE ausgewählte werden (25% der Gesamtnote):
- Präsentation von eigenen Rechereergebnissen in Gruppenarbeit ODER
- Sammlung und Kurzpräsentation von je aktuellen Entwicklungen in Syrien, Palästina und/oder Afghanistan am Beginn jeder LV-Einheit
ODER
- Organisation einer Konferenz, die im Rahmen der LV in der letzten LV-Einheit am 30. Jänner 2024 durchgespielt wird.

Prüfungsstoff

Aufgrund des prüfungsimmanenten Charakters der LV siehe 'Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab'.

Literatur

- Ali, Tariq (2021): The Forty-Year War in Afghanistan. A Chronicle Foretold. London
- El Said, Maha/Meari, Lena/Pratt, Nicole (Hg.) (2015): Rethinking Gender in Revolutions and Resistance. Lessons from the Arab World. London
- Hanieh, Adam (2013): Lineages of Revolt. Issues of Contemporary Capitalism in the Middle East. Chicago
- Krieger, Helmut (2022): Die Würde der Revolte − Zur Dialektik von Revolution und Konterrevolution im arabischen Raum seit 2011. In: Akbulut, Hakan/Hagemann, Steffen/Opitz, Anja (Hg.): Umbruch, Zerfall und Restauration. Der Nahe Osten im Spannungsfeld regionaler Akteure und externer Mächte. Wiesbaden, 19-43
- Krieger, Helmut (2015): Umkämpfte Staatlichkeit. Palästina zwischen Besatzung, Entwicklung und politischem Islam, Wiesbaden
- Makdisi, Karim/Prashad, Vijay (Hg.) (2017): Land of Blue Helmets. The United Nations and the Arab World. Oakland, California
- Ten Brink, Tobias (2008): Staatenkonflikte: Zur Analyse von Geopolitik und Imperialismus. Köln et al
- Turner, Mandy/Kühn, Florian P. (Hg.) (2016): The Politics of International Intervention. The Tyranny of Peace. London
- Veltmeyer, Henry (2020): Capitalism, Development, Imperialism, Globalization: A Tale of four Concepts. In: Globalizations, Vol. 17, No. 8, 1335-1349

Aktuelle Berichte von internationalen Organisationen wie UNOCHA, UNHCR, UNDP und UNRWA. Weitere Literatur wird am Beginn der LV bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM1/VM8

Letzte Änderung: Mo 28.08.2023 10:47