Universität Wien

240073 VS Museumsarbeit in einer mehr als menschlichen Welt (3.2.4) (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware Turnitin zum Einsatz.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) zur Erbringung von Teilleistungen ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 27.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock
  • Freitag 03.11. 09:45 - 14:45 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Samstag 04.11. 09:45 - 14:45 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Freitag 10.11. 09:45 - 14:45 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Samstag 11.11. 09:45 - 14:45 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Museen und Universitätssammlungen sind Institutionen der Klassifikation. Vermeintlich objektive Kategorisierungen in Typen und Spezies spiegeln sich in Inventaren und disziplinären Zuordnungen wider. Doch sind diese bis heute von den materiellen Kontexten und erkenntnistheoretischen Grundlagen der Zeit geprägt, in der die Sammlungen angeeignet wurden. Oft sind den Sammlungen so eine rassistische Weltanschauung und kolonialer Herrschaftsanspruch buchstäblich eingeschrieben: etwa in Form von Begriffen, fiktionaler und/oder fehlender Information, aber auch ganz grundlegend in der Behandlung der Sammlungen als „Objekte“. Museumsarbeit heute muss diese epistemologische und materielle Basis konzeptuell und im alltäglichen Umgang mit den Sammlungen konfrontieren. Wir diskutieren Versuche, Museen zu Orten zu machen, die Gerechtigkeit, Pluralität, kritische Wissensproduktion und Selbstreflexion fördern. Fokus unserer Auseinandersetzung werden Fragen ontologischer und epistemischer Gerechtigkeit sein. Was würde es bedeuten, Konzepte, die einer Binarität von lebend/tot sowie der Sonderstellung des Menschen entgegenstehen, in der Museumsarbeit ernst zu nehmen? Können posthumanistische Ansätze dabei helfen, Museen zu denken, die einer mehr als menschlichen Welt gerecht werden?

Methode:
In einer einleitenden Sitzung gehen wir der Frage nach, auf welche Weise Museen und Universitäten ihren Sammlungen bestimmte Wissensordnungen einschreiben. In den folgenden Einheiten bereiten die Studierenden Präsentationen zu theoretischen Grundlagen und Fallstudien vor, die wir dann diskutieren. Da das Seminar geblockt abgehalten wird, werden die Präsentationen bereits Anfang des Semesters vergeben. Das Seminar soll einen Rahmen bieten, in dem wir uns trauen, in wertschätzendem Miteinander ganz grundlegende Fragen zu stellen und gemeinsam zu erörtern.

Ziele:
Die Teilnehmer:innen erarbeiten sich einen Überblick über innovative, interdisziplinäre Ansätze der kritischen Museologie. Sie üben sich im Verständnis verschiedener Wissenssysteme, erhalten Einblick in die Herausforderungen der Museumsarbeit, setzen sich mit epistemischer und ontologischer Gerechtigkeit und Konzepten des more-than-human auseinander.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Präsentation (individuell oder in Kleingruppen); aktive Teilnahme an Diskussionen; Abgabe eines Lerntagebuchs, in dem die besprochenen Inhalte reflektiert werden.
Alle Hilfsmittel sind erlaubt

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Beurteilung:
Aktive Teilnahme (30%), Präsentation (30%), Lerntagebuch (40 %).

Mindestanforderung:
- Anwesenheit zu den Seminarterminen (da die Veranstaltung geblockt abgehalten wird, ist die Anwesenheit zu allen Terminen erstrebenswert – eventuelle Abwesenheiten müssen rechtzeitig angekündigt und individuell verhandelt werden).
- Durchführung einer Präsentation
- Aktive Teilnahme

1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Es wird keine Prüfung geben

Literatur

Die Literatur zu den einzelnen Einheiten wird den Teilnehmer:innen zu Semesterbeginn bekannt gegeben und im Laufe des Seminars in Absprache mit den Studierenden angepasst.

Braidotti, Rosi and Maria Hlavajova, eds. Posthuman Glossary. Bloomsbury, 2018.

Mckenzie, Mina. “A challenge to museums – Keeping the taonga warm“, Zeitschrift für Ethnologie 118 (1993): 79-85.

Moiloa, Molemo. "nto>ntu: Reimagining Relational Infrastructures of Museums in Africa.” In: Museum Futures, ed. by Leonhard Emmerling, Latika Gupta, Memory Biwa and Luiza Proença. Turia + Kant, 2021.

Silverman, Raymond A., ed. Museum as Process. Routledge, 2014.

Todd, Zoe. "An indigenous feminist's take on the ontological turn: ‘Ontology’ is just another word for colonialism." Journal of historical sociology 29.1 (2016): 4-22.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 03.10.2023 12:48