Universität Wien

240093 SE VM1 / VM5 - Soziale und globale Ungleichheit als Grundlage für politischen Umbruch und Revolution? (2020S)

Das Beispiel der MENA (Middle East and North Africa) Region

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
SGU

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Aufgrund der Schließung der Universität auf unbestimmte Zeit ist der Unterricht einstweilen auf online-Teaching umgestellt.
Ab 21.4.2020 findet das Seminar wöchentlich zwischen 17.00 - 18.30 online statt. Weitere Infos sowie den Link zu den online-Sessions finden Sie auf Moodle

Dienstag 10.03. 17:00 - 20:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Dienstag 21.04. 17:00 - 20:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Dienstag 05.05. 17:00 - 20:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Dienstag 19.05. 17:00 - 20:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Dienstag 09.06. 17:00 - 20:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Dienstag 23.06. 17:00 - 20:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das globale System fördert ungleiche Entwicklungen. In Folge der neoliberalen Globalisierung sind die Linien der sozialen Ungleichheit weniger zwischen den einzelnen Staaten als vielmehr zwischen den Mitgliedern einer transnationalen globalen kapitalistischen Klasse und dem Rest zu verorten. Das Seminar greift die Frage der globalen sozialen Ungleichheit vor allem aus neo-gramscianischer Perspektive auf, geht aber auch auf andere Erklärungsansätze wie die Weltsystemtheorie oder auch die Netzwerktheorie ein. Das Seminar bezieht sich dabei vor allem auf die Entwicklungspolitiken in der MENA Region, vergleicht diese aber auch mit anderen Weltregionen. Der Nahe Osten bietet diesbezüglich einen interessanten Untersuchungsgegenstand. Zum einen, da einige Staaten in der Region zu den ersten zählen, die sich ab den 1970er Jahren neoliberalen Strukturanpassungsprogrammen unterzogen haben und zum anderen da die Region aufgrund strategischer Interessen massiven externen Interventionen ausgesetzt ist.

Ziel des Seminars ist es; soziale Ungleichheit und ihre Folgen aus politikwissenschaftlicher Sicht zu untersuchen. Dies beinhaltet die Auseinandersetzung mit den Folgen für Staat, Gesellschaft und Raum. Dabei geht es vor allem darum den Studierenden die Zusammenhänge zwischen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen und politischen Entwicklungen bzw. deren räumliche Ausprägungen aufzuzeigen. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen, sozialen, politischen und räumlichen Ordnungen eine besondere Rolle. Der Nahe Osten bietet dafür einen interessanten und oft vernachlässigten Untersuchungsgegenstand.

Fragen die in diesem Zusammenhang angesprochen werden sollen sind:
Wie ist die Region im Vergleich zu anderen in der globalen Ordnung positioniert? Was bestimmt diese Positionierung? Was ist die transnationale kapitalistische Klasse? Was bedeutet der neo-gramscianische Zugang? Warum konnte sich nur schwer eine Arbeiterklasse herausbilden? Was bedeutet Bürgertum im Zusammenhang der Region? Was ist auf den Kolonialismus zurückzuführen? Was veränderte der Arabische Sozialismus? Wie wirkten sich neoliberale Interventionen aus? Wie ist Bildung organisiert und welche Ungleichheiten werden durch das Bildungssystem reproduziert?
Wie wirkt sich soziale Ungleichheit auf das politische System aus? Wie hängt der nationale Sicherheitsstaat mit sozialer Ungleichheit zusammen? Welche Grundlage finder Populismus in sozialer und globaler Ungleichheit? Welche neuen Formen der Solidarität bzw. der sozialen Kohäsion entstehen? Wie spiegelt sich soziale Ungleichheit räumlich wider? Welche Formen des Widerstands gibt es? Waren die Proteste im Zuge des Arabischen Frühlings sozial motiviert? Welche sozialen Bewegungen gibt es und was für eine Chance haben sie? Was geschah mit dem revolutionären Potenzial? Wie reagierte das System darauf? Und welche Unterschiede gibt es einerseits unter den einzelnen Staaten der Region und andererseits mit anderen Regionen?

Methoden:
Vergleichende Auseinandersetzung mit der Thematik, kritische Auseinandersetzung mit der Literatur, Diskussion der Literatur, offenes Diskussionsformat gepaart mit thematischen Inputs.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Beteiligung an den Diskussionen zu den bereitgestellten Texten
- Inhalte und Struktur des Referats
- Berücksichtigung der für das Referat verwendeten Literatur
- schriftliches Essay: Aufbau, Auseinandersetzung mit der Frage / Literatur
- schriftliche Abschlussarbeit. Forschungsfrage, Auseinandersetzung mit der Forschungsfrage, Aufbau, Literatur

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die regelmäßige Teilnahme am Seminar ist Grundvoraussetzung für einen positiven Abschluss des Seminars. Die TeilnehmerInnen sind angehalten sich mit der auf Moodle bereitgestellten Literatur auf die Inhalte des Seminars vorzubereiten. Im Seminar ist eine aktive Teilnahme an den Diskussionen ein wichtiges Element der Leistungsbeurteilung.
Zudem wird von den TeilnehmerInnen ein Referat erwartet.
Als schriftliche Leistungen sind ein Essay und die Abschlussarbeit zu erbringen.
Die Gesamtnote setzt sich aus all diesen Einzelleistunge zusammen.

Prüfungsstoff

Literatur

Barrington Moore Jr., Injustice: The Social Basis of Obedience and Revolt; Asef Bayat, From `Dangerous Classes' to `Quiet Rebels' Politics of the Urban Subaltern in the Global South; Low & Iveson, Propositions for more just urban public spaces; Collins, Theorizing Wisconsin's 2011 protests: Community-based unionism confronts accumulation by dispossession; Ernesto Laclau, On Populist Reason; Frantz Fanon, Die Verdammten dieser Erde; Christopher Bayly, Die Geburt der modernen Welt; Bernard Lewis, What Went Wrong?; Roger Owen, State, Power and Politics in the Making of the Modern Middle East; Nazih Ayubi, Overstating the Arab State; Abdel-Malek, Anouar, Ägypten, Militärgesellschaft: das Armeeregime, die Linke und der soziale Wandel unter Nasser; Joel Migdal, Strong Societies and Weak States, .....

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM1 / VM5

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 11:26