Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
240099 SE VM4/VM7 - Affekte, Performanz und Begehren in der Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit (2021S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Sa 20.02.2021 10:00 bis Di 02.03.2021 09:00
- Abmeldung bis Mi 31.03.2021 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Die LV startet digital und wird, wenn es die Covid-Bestimmungen wieder zulassen, auf Vor-Ort umgestellt.
- Dienstag 16.03. 12:30 - 16:00 Digital
- Dienstag 13.04. 12:30 - 16:00 Digital
- Dienstag 27.04. 12:30 - 16:00 Digital
- Dienstag 11.05. 12:30 - 16:00 Digital
- Dienstag 01.06. 12:30 - 16:00 Digital
-
Dienstag
15.06.
12:30 - 16:00
Digital
Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1 -
Dienstag
29.06.
12:30 - 16:00
Digital
Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Performativität ist quer durch die Disziplinen zu einem Schlüsselbegriff des ausgehenden 20. und anfänglichen 21. Jahrhunderts avanciert. Vor allem Judith Butler hat u.a. im Anschluss an Jacque Lacan den Begriff der Performativität für die feministische Machtkritik fruchtbar gemacht und eine Vielzahl innovativer Forschungsperspektiven inspiriert. Diese Perspektiven werden in der Veranstaltung auf aktuelle Entwicklungsdebatten und deren Kritiken bezogen. Im Anschluss an den affectual turn in den Cultural und Postcolonial Studies sollen insbesondere Fragen des (teilweise unbewussten) Begehrens thematisiert und für die Dekonstruktion ideologischer Anrufungen, fruchtbar gemacht werden. Dabei geht es zum einen darum, Projektionen und Fantasien, aber auch unbewusste Abwehreffekte (gegenüber dem kolonialisierten Subjekt) in dekolonialisierender Absicht zu dekonstruieren. Zum anderen soll im Rekurs auf das Konzept der Performativität und im Anschluss an die Arbeiten beispielweise von Homi K. Bhabha und Gayatri Chakravorty Spivak, die ästhetische Dimension sozialer Anerkennungskämpfe herausgearbeitet werden. Anspruch der Veranstaltung ist dabei nicht nur, mit den Studierenden gemeinsam, neue Perspektiven auf den Gegenstand ‘Entwicklung‘ herauszuarbeiten, sondern sie auch mit Perspektiven der dekolonial ausgerichteten Performationspraxis in der Entwicklungszusammenarbeit vertraut zu machen. Im letzten Teil der Veranstaltung werden wir uns deshalb mit dem performativen ‚Verlernen‘/Undoing in der Entwicklungspraxis beschäftigen und hierzu auch eine/n Praktiker*in aus der Entwicklungszusammenarbeit einladen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Aktive mündliche Mitarbeit, Referate, Gruppenarbeit und Essay mit problemorientierter Fragestellung (15 Seiten)Studierende sollen befähigt werden, sich kritisch und fundiert mit dem Entwicklungs-Paradigma auseinandersetzen. Sie werden deshalb angeregt, sich mit unbewussten Ressentiments und restkolonialen Überlegenheitsfantasien zu befassen, die sich gerade auch in der Entwicklungszusammenarbeit reproduzieren. Die intensive Lektürearbeit und aktive Diskussion bilden zugleich die Grundlage, um auf experimentelle Weise, über Praxen und Umsetzungsperspektiven der performativen Macht- und Herrschaftskritik nachzudenken und diese auch auszuprobieren. Denkbar sind hier z.B. Referate oder Gruppenarbeiten, in denen auf experimentelle Weise mit dramaturgischen Inszenierungen und ästhetischen Performances gearbeitet wird.
Prüfungsstoff
Der erste Teil der Veranstaltung widmet sich der theoretischen Begriffsarbeit. Ein besonderes Augenmerk wird dabei nicht nur auf die ästhetische und performative Dimension der Kritik gelegt, sondern auch auf die affektive und teilweise unbewusste Affirmation von bestehenden Machtasymmetrien. Im zweiten Teil der Veranstaltung sollen praktische Überlegungen angestellt und Beispiele herangezogen werden, die sich mit der künstlerischen Kritik postkolonialer Entwicklungsarbeit befassen.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
VM4; VM7
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20