Universität Wien

240100 VO+UE VM1 / VM3 - Intersektionalität, Klimawandel und Menschenrechte (2021W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Der erste Termin (4.10.2021) wird ausnahmsweise ganz online stattfinden (Link wird rechtzeitig auf Moodle zur Verfügung gestellt), um allen Studierenden die Gelegenheit zu geben, an der ersten Einheit teilzunehmen. Danach wird es ein geteiltes System geben. Für die Mehrheit der Studierenden (21 von 25) wird es möglich sein, ab dem 18.10.2021 beim Präsenzunterricht in der Kolingasse teilzunehmen. Studierende, die aufgrund der Teilnehmer*innenbeschränkungen oder aufgrund anderer Ursachen nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, wird eine online-Alternative zur Verfügung gestellt. Details werden in der ersten Einheit vorgestellt.

Montag 04.10. 11:30 - 14:45 Digital
Montag 18.10. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
Montag 08.11. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
Montag 22.11. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
Montag 06.12. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
Montag 10.01. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
Montag 24.01. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Sowohl die Ursachen als auch die Auswirkungen des Klimawandels sind eng mit intersektionellen Prozessen und Strukturen von Ungleichheit, Ausgrenzung und Marginalisierung verbunden. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change) hat in einem seiner letzten Sachstandsberichte festgestellt, dass die “Risiken ungleichmäßig verteilt und im Allgemeinen größer für benachteiligte Personen und Gemeinschaften in Ländern aller Entwicklungsstufen [sind].” Menschenrechtsinstitutionen der Vereinten Nationen haben diese ungleichen Auswirkungen des Klimawandels als zunehmendes Problem für die Menschenrechte der betroffenen Personen und Communities thematisiert. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat beispielsweise wiederholt seine Besorgnis geäußert, dass der Klimawandel mit vielschichtigen und intersektionellen Formen von Diskriminierung, Ungleichheit und strukturellen und sozialen Dynamiken interagiert. Dies führe auch zu einer Verschärfung ungleicher Machtverhältnisse und gefährde den Zugang zu Rechten für Betroffene, beispielsweise für Menschen, die im Kontext des Klimawandels migrieren müssen.

Die Lehrveranstaltung hat zum Ziel, diese Vielschichtigkeit und Komplexität aus einer menschenrechtlichen Perspektive zu thematisieren und zu analysieren. Das Konzept der Intersektionalität wird während des Kurses als ein zentraler Analyseansatz herangezogen, um die vielschichtigen, interagierenden Dimensionen von Exklusionen und Inklusionen erfassen zu können, die im Spannungsfeld von Klimawandel und Menschenrechte eine Rolle spielen. Ein Schwerpunkt wird auch auf das Thema Klimawandel und Migration/Flucht/Mobilität gelegt.

Die Lehrveranstaltung wird sich daher mit folgenden Fragestellungen beschäftigen:
• In welcher Weise interagieren die Auswirkungen des Klimawandels mit sozialen (globalen) Ungleichheiten? Welche menschenrechtlichen Konsequenzen haben diese Entwicklungen? Diese Fragen sollen nicht nur hinsichtlich geographischer und ökonomischer Ungleichheitsstrukturen diskutiert werden, sondern auch entlang der Intersektionalität von Ungleichheitskategorien wie Gender, Ethnizität und „race“, Armut, Minderheitenstatus, etc analysiert werden.
• Wie thematisieren und verhandeln UN-Menschenrechtsinstitutionen den Zusammenhang zwischen Klimawandel und der Intersektionalität von Ungleichheitskategorien? Welche Menschenrechtsprobleme ergeben sich durch den Klimawandel in Bezug auf das Recht auf Gleichheit und Nicht-Diskriminierung und auf das Recht auf Entwicklung? Welche menschenrechtliche Dimensionen der Auswirkungen von Umwelt- und Klimaveränderungen auf Ungleichheiten inkl. Fragen von „Environmental Racism“ und Sexismus werden sichtbar?
• Ungleichheit ist auch ein wesentlicher Faktor in Bezug auf Klimawandel und Migration/Flucht/Mobilität: In welcher Weise werden der Zusammenhang zwischen Klimawandel, Intersektionalität von sozialen Kategorien und Menschenrechten im Kontext der Debatten um klimawandelbezogener Mobilität politisch thematisiert und welche (politischen und (menschen-)rechtlichen) Lösungsansätze gibt es?

Anhand von Fallbeispielen und der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen, aber auch mit politischen und rechtlichen Texten werden die Studierenden angeleitet, sich eigenständig mit unterschiedlichen Themen im Kontext von Klimawandel, sozialen (globalen) Ungleichheiten und Menschenrechten auseinanderzusetzen.

Methoden: Der Kurs wird, wenn möglich, als Präsenzveranstaltung durchgeführt: Einführungen in die jeweiligen Themenbereiche durch die LV-Leiterin, Lektüre und Bearbeitung von Texten, Kurzbeiträge durch die Student*innen, verschiedene Übungen, Kurzfilme, Diskussion der Texte

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Abgabe von drei Übungsaufgaben während des Semesters, Mitarbeit, gelegentliche Präsentation von Übungsaufgaben, Anwesenheit (im Präsenzunterricht oder virtuell)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Lektüre der vorgegebenen Texte, regelmäßige aktive Mitarbeit, rechtzeitige Abgabe von Übungsaufgaben, ggfs Präsentation einzelner Übungsaufgaben.

Prüfungsstoff

Inhalte der in Moodle zum Kurs vorgegebenen Texte und Einführungen der Kursleiterin.

Literatur

Auswahl (endgültige Liste wird in Moodle bereitgestellt):

Carbado, D. W./Crenshaw, K. W./Mays, V. M. & Tomlinson, B. (2013) ‘Intersectionality. Mapping the Movements of a Theory’, Du Bois Review, Vol. 10, No. 2.

Collins, P. H. & Bilge S. (2016) Intersectionality. Cambridge/Malden: polity.

Human Rights Council (2009) Report of the Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights on the relationship between climate change and human rights, UN General Assembly A/HRC/10/61 15 January 2009, abrufbar unter http://www2.ohchr.org/english/issues/climatechange/docs/A.HRC.10.61_AUV.pdf

Human Rights Council (2018) Addressing human rights protection gaps in the context of migration and displacement of persons across international borders resulting from the adverse effects of climate change and supporting the adaptation and mitigation plans of developing countries to bridge the protection gaps, A/HRC/38/21, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/G1811626.pdf

Kaijser, A./Kronsell, A. (2014) ‘Climate change through the lens of intersectionality’, Environmental Politics, Vol. 23, No. 3, 417-433.

Manou, D./Baldwin, A./Cubie, D./Mihr, A. and Thorp, T. (eds.) (2017) Climate Change, Migration and Human Rights. Law and Policy Perspectives. Earthscan from Routledge.

Perkins, P. E. (2018) ‘Climate justice, Gender and intersectionality. In: Jafry, T. (ed.) Routledge Handbook of Climate Justice, London: Routledge, 249-358.

UNDP (2019) ‘Chapter 5: Climate change and inequalities in the Anthropocene’, in UNDP (ed.) Human Development Report 2019, available at http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr2019.pdf

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM1, VM3

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20