Universität Wien

240107 UE Guided Reading (2022S)

Arbeit, Protest und Geschlecht

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Bitte beachten Sie, dass die Lehreinheiten im März 2022 eventuell digital stattfinden können. Sie erhalten zeitgerecht eine Information seitens der Lehrveranstaltungsleitung.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 07.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 14.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 21.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 28.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 04.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 25.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 02.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 09.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 16.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 23.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 30.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 13.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 20.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Montag 27.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Mit der Entwicklung der Sozialstaaten, arbeitsrechtlicher Regelungen oder staatlicher Arbeitsmarktverwaltungen veränderte sich Arbeit seit ca. den 1880er Jahren überall in Europa. Im Zuge dessen wurden neue soziale Rechte für Erwerbsabhängige etabliert, die insbesondere Frauen aber ganz oder teilweise vorenthalten blieben. Ihre Benachteiligung gegenüber Männern setzte sich in die politische Sphäre fort: Waren Frauen von offiziellen Möglichkeiten politischer Partizipation zunächst ausgeschlossen, blieb ihnen auch die gewerkschaftliche Organisierung vielfach versperrt.Die Lehrveranstaltung diskutiert Geschlecht als strukturierendes Moment von Arbeit und Lebensunterhalt sowie dessen Überkreuzungen mit anderen Kategorien sozialer Ungleichheit in Österreich im europäischen Kontext im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert. Während einerseits die historische Re-/Produktion hierarchischer Geschlechterverhältnisse mit Blick auf Arbeit verstanden werden soll, stehen andererseits Handlungsmacht und Eigensinn der Akteur*innen im Mittelpunkt des Interesses. Frauen organisierten ihren Lebensunterhalt ebenso wie Männer selbst und trugen auf vielfältige Weisen durch Erwerbs- oder Hausarbeiten, Mithilfen oder informelle Einkommensformen zum Haushaltseinkommen bei. Darüber hinaus war arbeitsbezogener Aktivismus und Protest keineswegs auf Gewerkschaft oder Parteipolitik beschränkt. Frauen setzten sich als Aktivistinnen der Frauenbewegungen für eine Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensumstände ein. Sie (und auch manche Männer) initiierten oder beteiligten sich an unorganisierten Protestformen von ‚wilden‘ Streiks bis hin zum häufigen Wechsel der Dienst- und Arbeitgeber*innen.Wir nähern sich diesem Gegenstand anhand von historischer Fachliteratur und ausgewählten Primärquellen an. Durch Inputs der Lehrveranstaltungsleiterinnen, Gruppenarbeiten, schriftlichen Übungen und die Diskussion im Plenum entwickeln die Teilnehmer*innen die Fertigkeit, mit Primärquellen und Fachliteratur kritisch umzugehen. Ziel ist es, die unterschiedlichen in den Texten zum Ausdruck gebrachten Positionen und Gegebenheiten einordnen, hinterfragen und diskursiv aufeinander zu beziehen zu können. Dabei werden Teilnehmer*innen für Leerstellen in den Quellen, aber auch der historischen Forschungsliteratur, wie etwa die scheinbare Abwesenheit von Geschlecht und Klasse, sensibilisiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Texte/Quellenbeispiele, aktive Mitarbeit (50%)
Regelmäßige schriftliche Übungsaufgaben und Projektarbeit (50%)
Teilnahme an der Nachbesprechung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Einreichen der schriftlichen ÜbungsaufgabenRegelmäßige Teilnahme

Prüfungsstoff

Literatur

Davidoff, Leonore: Worlds Between. Historical Perspectives on Gender & Class, Cambridge/Oxford 1995.Federici, Silvia: Aufstand aus der Küche. Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution, Münster 2020.Hauch, Gabriella, Frauen bewegen Politik. Österreich 1848-1938, Innsbruck u.a. 2009.Hausen, Karin: Wirtschaften mit der Geschlechterordnung. In: Dies., Geschlechtergeschichte als Gesellschaftsgeschichte (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 202), Göttingen 2012, 189-209.Hofmeester, Karin/van der Linden, Marcel (Hg.): Handbook The Global History of Work, Berlin/Boston 2018.Isler, Simona, Politiken der Arbeit. Perspektiven der Frauenbewegung um 1900, Basel 2019.King, Steven/Tomkins, Alannah: Introduction, In: Dies. (Hg): The poor in England 1700-1850. An economy of makeshifts, Manchester/New York 2003, 1-38.Wadauer, Sigrid: Immer nur Arbeit? Überlegungen zur Historisierung von Arbeit und Lebensunterhalten. In: Leonhard, Jörn/Steinmetz, Willibald (Hg.): Semantiken von Arbeit: Diachrone und vergleichende Perspektiven (= Industrielle Welt 91), Köln/Weimar/Wien 2016, S. 225-246.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 03.03.2022 15:48