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240109 VO Wahllehrveranstaltung Individuelle Schwerpunktsetzung (npi; 5 ECTS) (2022S)

Romani Feminismus und Partizipation von Rom*nja

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine

Bitte beachten Sie, dass die Lehreinheiten im März 2022 eventuell digital stattfinden können. Sie erhalten zeitgerecht eine Information seitens der Lehrveranstaltungsleitung.

MO 07.03.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 14.03.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 21.03.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 28.03.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 04.04.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 25.04.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 02.05.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 09.05.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 16.05.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 23.05.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 30.05.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 13.06.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)
MO 20.06.2022 11.30-13.00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5 (Bestätigt)


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Rom*nja stellen zahlenmäßig zwar die größte Minderheitengruppe in Europa da, allerdings werden sie vielfach nach wie vor als eine „schwache Gruppe“ (Ram 2014) betrachtet, die durch antiziganistische Stereotype, sowie spezifische Formen von Diskriminierung sowohl als ethnische Gruppe als auch als Migrant*innen marginalisiert werden. Durch die Fokussierung auf Rom*nja als passiv und hilflos wurde ihrem Aktivismus und aktiven Partizipation im politischen, gesellschaftlichen aber auch akademischen Kontext daher nur wenig Beachtung geschenkt. Wie rezente Studien zeigen (Corradi 2018; Kóczé et al. 2019; Steindl-Kopf und Üllen 2021), fordert der Romani Aktivismus immer stärker die Sichtbarkeit und Legitimität von Rom*nja als politische Subjekte. Besonders Gender sowie die generationale Positionierung spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Durch den Fokus auf Romani Feminismus und die Partizipation von Rom*nja können gesellschaftliche Aushandlungsprozesse sowie die daraus entstehenden aktivistischen Strategien, am politischen und öffentlichen Leben teilzunehmen, eingehender verstanden werden. Im Rahmen der Lehrveranstaltung wird somit durch kritische Diskussion theoretischer Zugänge zu Rom*nja-Feminismus und Intersektionalität (Corradi 2018; Kóczé et al. 2019) anhand praktischer Beispiele vermittelt, welche Strategien und Handlungsmöglichkeiten Rom*nja nutzen, um sich aktivistisch zu engagieren. Die historische Entstehung der Partizipation von Rom*nja wird dabei genauso herausgearbeitet wie die Frage, welche Überschneidungen der Romani Feminismus zu anderen politischen Projekten (queer, women of color etc.) aufweist. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit der Darstellung von Rom*nja im öffentlichen, institutionellen und politischen Diskurs. Dabei wird diskutiert, welche Rolle Antiziganismus und die Interdependenzen von gender, Ethnizität in der Konstruktion von Romnja/"Zigeunerinnen" haben. Gleichzeitig werden in der Lehrveranstaltung aber auch Beispiele der Selbstrepräsentation vorgestellt, von denen ausgehend Rom*nja den hegemonialen Praktiken der Mehrheitsgesellschaften entgegenwirken.

Ziel und erworbene Kompetenzen: Die Studierenden erhalten einen Einblick in zentrale theoretische Ansätze zum Thema, welche durch empirische Fallbeispiele vertiefend erörtert werden. Hierfür werden praxisorientierte Beispiele herangezogen, um den Studierenden die Möglichkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Verhältnissen sowie eine Einsicht in das Feld der Romani Studies zu bieten. Darüber hinaus werden die Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltung in der Bearbeitung und kritischen Analyse ausgewählter Texte geschult.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung

Rechtzeitige Anmeldung über u:space zu einem der 4 Prüfungstermine beachten.
Hilfsmittel sind nicht erlaubt (ausgenommen, es handelt sich um eine open-book Prüfung, die Studierenden werden darüber rechtzeitig informiert

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 46 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.

Notenschlüssel:
1= 100-90
2= 89-77
3 = 76-63
4 = 62-46
5 = 45-0

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff umfasst alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte und setzt sich zusammen aus dem Input der LV-Leiterinnen, der Diskussion der Pflichtlektüre, der Einbeziehung multimedialer Materialien sowie Gastvorträgen von Expert*innen aus der Praxis.

Literatur

Corradi, Laura (2018) Gypsy Feminism: Intersectional Politics, Alliances, Gender and Queer Activism. Milton: Routledge.

Daróczi, Anna, Angéla Kóczé, Jelena Jovanovic, Sarah J. Cemlyn, Violeta Vajda, Vera Kurtić, Alina Serban, Lisa Smith (2018) Gender, ethnicity and activism: “the miracle is when we don't give up...” In: The journal of poverty and social justice, Vol. 26 (1), p.77-94.

Emejulu, Akwugo, Leah Bassel (2015) Minority women, austerity and activism In: Race & class, Vol. 57(2), p.86-95.

End, Markus (2013) Antiziganismus. Zur Verteidigung eines wissenschaftlichen Begriffs in kritischer Absicht, in Bartels, Alexandra et al. (Hg.) Antiziganistische Zustände 2: Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse. Münster: Unrast. 39-72.

Eulberg, Rafaela (2009) Doing Gender and Doing Gypsy: Zum Verhältnis der Konstruktion von Geschlecht und Ethnie, in End, Markus, Herold, Kathrin und Yvonne Robel (Hg.) Antiziganistische Zustände: Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments. Münster: Unrast. 41-66.

Fremlova, Lucie (2021) Queer Roma. London: Routledge.
Kelbert, Alexandra W. (2018) Taking minority women's activism seriously as epistemic justice In: Ethnic and racial studies, Vol.41 (13), p.2310-2317.

Kóczé, Angéla; Violetta Zentai, Jelena Jovanović, Enikő Vincze, (eds.) (2019) The Romani Women’s Movement: Struggles and Debates in Central and Eastern Europe. Milton: Routledge.

Maciejewski, Franz (1996) Elemente des Antiziganismus, in Giere, Jacqueline (Hg.) Die gesellschaftliche Konstruktion des Zigeuners: Zur Genese eines Vorurteils. Frankfurt: Campus Verl. 9-28.

Newey, Glen (2014) Politics of Difference and Activism at Intersections: Romani Women in Eastern and Central Europe, in Lee, Yoke-Lian (ed.) The Politics of Gender: A Survey Lee, ed. by Yoke-Lian, Routledge, London. 25–45.

Pascual, Ariadna M., Irene de Vicente, Virginia Matulic, Jelen Amador (2020) The Invisible Feminist Action of Roma Families In: Affilia, Vol.35 (4), p.516-532.

Robel, Yvonne (2015) Antiziganismus postkolonial betrachtet, in Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma (Hg.) Antiziganismus: Soziale und historische Dimensionen von „Zigeuner“-Stereotypen. 185-199.

Vrabiescu, Ioana (2017) Non- and dedocumenting citizens in Romania: Nonrecording as a civil boundary In: Focaal, Vol. 2017(77), p.22-35.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 19.08.2022 09:08