Universität Wien

240112 VO Einführung in Theorie und Methode der Gender Studies (2022S)

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die teilgeblockte Einführungsvorlesung ist nicht prüfungsimmanent, und wird zunächst als analoges Setting in HS 16 nach nunmehr 4 Semester digitaler Vermittlung geplant. Da die Pandemische Siuation noch nicht absehbar ist, muss mit einer flexiblen und zeitnahen Verlegung in den digitalen Raum (via moodle und Videotool BBB) gerechnet werden. Die Themenblöcke finden sich auf moodle inklusive der Handouts zu den paradigmatischen Strömungen. Darüber hinaus wird ein eingegrenzter Lesestoff, der zur Erarbeitung von Methoden und Theorien in der Vielfalt der Fragestellungen und historischen Verläufe von Sozialen Bewegungen und deren Vertreter:innen angeboten.
Als externe Lektorin lege ich Wert auf Studentische Autonomie und Zusammenschlüsse und Diskussionsoffenheit, statt regressiver Erwartungen von Einzelsettings mit C&P Dynamiken und wenig Lesevolumen. Wer nicht gerne viel liest und nachdenkt, sondern lieber auf Instagramm mit Like and Dislike arbeitet, sollte hier nicht teilnehmen, da eine tiefe Verwechslung zwischen dualistischen computerdominanten Denken statt Diskursivität und Kontextualität hierbei eingeschrieben ist, was die Basisvoraussetzung sämtlicher studentischer Wissensaneignung leider massiv konterkariert.

  • Montag 07.03. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Montag 21.03. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Montag 04.04. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Montag 02.05. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Montag 16.05. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Montag 30.05. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Montag 13.06. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Montag 27.06. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Einführend werden wissenschaftstheoretische Diskurse und ihre damit verbundenen Problemfokussierungen in feministischen und genderspezifischen Kontexten erläutert. Die zentrale Frage dabei ist, welche theoretischen Ansätze welche Annahmen und Phänomene ein- oder ausschließen. Dabei werden feministische Theorietraditionen, deren VertreterInnen und klassische Texte des Gleichheits-, Differenz- und Dekonstruktions-Feminismus vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Die Entstehung der Gender Studies soll dabei in ihrer historischen Perspektive erläutert, aber auch kritisch kontextualisiert werden.
Die Lv stellt neben dem Theoriediskurs auch anhand von ausgewählten Studien die Vielfalt genderspezifischer Methodologie vor, die sich vor allem an qualitativen Forschungsparadigmen orientiert: die Methoden Erinnerungsarbeit sowie qualitative Interviewarten (narrative sowie problemfokussierte und Tiefen-Interviews) und Gruppendiskussionsverfahren werden von den Studierenden selbst ausprobiert und deren Anwendungsbereiche diskutiert. Nicht eine Methode und eine "Theorieschule" als Selbstzweck oder "Trend", der sich in einer wissenschaftlichen Community als intellektueller 'Geschmack' (Bourideu) entwickelt, soll hier beworben werden, sondern die strukturelle Bezogenheit von Thema, Blickwinkel, Problemdefinition und forschungsleitenden Annahmen bzw. Standortgebundenheit der Forschenden steht im Zentrum der LV. Damit ist eine historische Dynamik wie auch eine interdisziplinäre Betrachtung von Makrotheorien, Theorien mittlerer Reichweite und methodischer Implementierung eingeschlossen.
Folgende Themenfelder werden erarbeitet: Von der feministischen zur Geschlechterforschung und deren historischen Implikationen (Vorwissen und Verschränkung von Rechts-Geschichte und Theorieparadigmen, Philosophie als Kanonbildung bzw. Widerstandspraktik/en) für den politischen, ökonomischen, gesellschaftlichen, kulturellen, symbolischen sowie alltagsrelevanten bzw. subjektivistischen Diskurs. Von der Frauenforschung zur feministischen Wissenschaft hin zur Ausdifferenzierung des Geschlechterdiskurses: Genese der Männerforschung, Ansätze der Queer Theory und der Kritik an der Heteronormativität, aktuelle Konzepte der Postcolonial Studies, sowie die Komplexität des Gender-Diskurses im Rahmen der Intersektionalität. Dabei werden die Zusammenhänge von Theorieansätzen, Wissensfeldern, 'Modeströmungen' und forschungs-ökonomischen Bedingungen erläutert (Stichworte: Mainstream/Malestream, Subkultur in den Wissenschaften).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Lesen von und Arbeit mit Schlüsseltexten, Erstellung eines Forschungstagebuches (optional zur Klausur), Teilnahme an Gruppendiskussionen, schriftliche Klausur am letzten Blocktermin sowie weitere drei Termine zur Auswahl. Optional statt der Prüfung Erstellung eines Forschungs- und Leesetagebuchs (Abgabe am gleichen Termin wie die Klausur; Umfang 12-20 Seiten, 12 Punkt, 1,2 zeilig inklusive Literaturliste)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Selbständiges Denken, Zusammenhänge herstellen, inter- und transdisziplinäre Kontextualisierung von Genderperspektiven; Selbstreflexion und Gruppendiskussionen zu aktuellen und historischen Debatten; bei schriftlicher Klausur wird folgender Notenschlüssel bzw Punktesystem angewandt: Benotungssystematik: Gesamt: 34 Punkte
Sehr gut: 34-30 ֎ Gut: 29-25 ֎ Befriedigend: 24-20 ֎ Genügend:19-15 ֎ Nicht genügend: -14
Bei Forschungstagebuch (opotional zu Klausur) werden alle Theorien und Methoden anhand der Schlüsseltexte und Handouts (Moodle) selbständig erarbeitet und Kernthesen, Gültigkeit und Anwendugnsfelder benannt (Umfang 12-20 Seiten, 12 Punkt, 1,2 zeilig; Abgabe am gleichen Tag wie alle angegebenen schriftlichen Klausuren per Post, ausfürhlich siehe Moodle Angaben beim letzten Blocktermin)

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff umfasst sämtliche Inhalte der paradogmatischen Strömungen, die in der Lv durchgenommen wurden. Bildung von Lesegruppen zu Schlüsseltexten (Listen A bis D), Verfassen eines Textes zur Erinnerungsarbeit (F.Haug); Teilnahme an Kleingruppendiskussionen zu Methodenfragen (M.Mies, U.Müller), zu historischen Aspekten des Gleichheitsdiskurses (Olympe de Goughes: Die Rechte der Frau und Bürgerin/1791);
Verfassen eines Lesetagesbuchs optional zur Klausur (am Ende des Semesters); Klausurstoff: sämtliche Handouts (Moodle) und Pflichtlektüre zu den einzelnen Paradigmen - Gleichheit, Differenz, Dekonstruktion, Critical Men Studies versus Maskulinismus; Queer Studies und Postcolonial Studies und intersektionale Feminismen

Literatur

Auszug (siehe Handout 1 ff auf Moodle):
Adichie Ngozi, Chimamanda (2014): We Should All Be Feminists. Random House, New York.
Althoff, Martina/Bereswill, Mechthild, Riegraf, Birgit (Hg.) (2001): Feministische Methodologien und Methoden. Traditionen, Konzepte, Erörterungen, Leske + Budrich, Opladen.
Ayaß, Ruth: Gender Studies, in: Ayaß, Ruth/Bergmann, Jörg (Hg.) (2006): Qualitative Methoden der Medienforschung, Rowohlts Enzyklopädie, Hamburg, S.406-422.
Bayes, Jane/Tohidi, Nayereh (eds.) (2001): Globalization, Gender and Religion. The Politics of Women’s Rights in Catholic and Muslim Contexts, Palgrave, New York.
Becker-Schmidt, Regina/Knapp, Gudrun-Axeli (2000): Feministische Theorien zur Einführung. Junius, Hamburg.
Beauvoir, Simone de , (1994 [1949]): Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau. Rowohlt. Hamburg.
Bednarz-Braun, Iris/Heß-Meining, Ulrike (Hg.) (2004): Migration, Ethnie und Geschlecht. Theorieansätze – Forschungsstand – Forschungsperspektiven. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.
Benhabib, Seyla (2007): Zwielicht der Souveränität oder kosmopolitische Normen?, in: Beck, Ulrich (Hg.): Generation Global, ein Crashkurs, Suhrkamp, Frankfurt am Main, S 167-186.
Benjamin, Jessica (1993): Die Fesseln der Liebe. Psychoanalyse, Feminismus und das Problem der Macht. Fischer Verlag, Frankfurt am Main.
Biron, Bettina et al. (Hg.) (2019): Frauen. Medien. Krieg. Lit Verlag, Wien/Zürich.
Bourdieu, Pierre (2005 [1998 Paris]): Die männliche Herrschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main.
Braun, Christina von/Stephan, Inge (Hg.)(2000): Gender Studies, eine Einführung. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar.
Brunner, Claudia (2020): Epistemische Gewalt. Wissen und Herrschaft in der kolonialen Moderne. Transcript, Bielefeld.
Butler, Judith (1991): Das Unbehagen der Geschlechter. Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main.
Connell, Robert (1987): Gender and Power. Society, the Person and Sexual Politics, Oxford.
Connell, Robert (1999): Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten, Westdeutscher Verlag, Opladen.
Connell, Raewyn W. (2005): Masculinities. Polity Press, Cambridge.
Czollek, Leah Carola/Perko, Gudrun/Weinbach, Heike (Hg.) (2009): Lehrbuch Gender und Queer. Grundlagen, Methoden und Praxisfelder, Juventa Verlag, Weinheim und München.
Davis, Angela Y. (1983): Women, Race & Class. Vintage Books/Random House, New York.

Degele, Nina (2008): Gender / Queer Studies. Eine Einführung, UTB, Weinheim.

de Gouges, Olympe (1791): Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin:
http://olympe-de-gouges.info/frauenrechte/#rechte (Frysak 2014)

do Mar Castro Varela, Maria/Dhawan, Nikita (2003): Postkolonialer Feminismus und die Kunst der Selbstkritik, in: Steyerl, Hito/Gutierrez Rodriguez, Encarnacion (Hg.): Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik. Verlag Unrast, München, S 270-290

Eder, Franz X. (2009): Kultur der Begierde. Eine Geschichte der Sexualität. C.H. Beck, München.

Federici, Silvia (2020): Caliban und die Hexe. Frauen, Körper und die ursprüngliche Akkumulation. 8. Auflage, Mandelbaum Verlag/Kritik & Utopie, Wien und Berlin.
Fraser, Nancy (Hg.) (1994): Widerspenstige Praktiken. Macht, Diskus, Geschlecht. Gender Studies, Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main.
Flick, Uwe/Kardorff, Ernst von/Steinke, Ines (Hg.) (2000): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Rowohlt, Hamburg.
Gildemeister, Regine (2000): Geschlechterforschung (Gender Studies), in: Flick, Uwe/Kardorff, Ernst von/Steinke, Ines (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Rowohlts Enzyklopädie, Hamburg, S 213-223.
Graneß, Anke/Kopf, Martina/Kraus, Magdalena (Hg.) (2019): Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika, UTB, Wien.
Grzinic, Marina/Reitsamer, Rosa (Hg.) (2011: New Feminism. Worlds of Feminism, Queer and Networking Conditions, Löcker Verlag, Wien.
Gruber, Andrea (2018): Intergeschlechtlichkeit und Gewalt, in: Arzt, Silvia/Brunnauer, Dornelia/Schartner, Bianca (Hg.): Sexualität, Macht und Gewalt. A

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 14.10.2022 08:29