Universität Wien

240123 SE SE Themenfelder der Gender Studies (6 ECTS) (2012W)

Affective Matters - Feministische Materialismen und Affekt

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

max. TeilnehmerInnenzahl: 25

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 12.10. 14:00 - 17:30 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
Donnerstag 08.11. 11:00 - 16:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
Freitag 09.11. 09:00 - 14:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
Donnerstag 29.11. 14:00 - 19:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
Freitag 30.11. 09:00 - 14:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Zwei "turns" lassen sich gegenwärtig als wissenschaftspolitisch instruktive Interventionen ausweisen, die nicht zuletzt zentrale Herausforderungen und Potenziale für die Gender Studies bieten: der "affective turn" und der "material turn". Gemeinsam ist beiden Bewegungen eine kritische Auseinandersetzung mit dem "cultural turn", welcher, so die Kritik, zu einer Priorisierung von Kultur über Natur, von Diskurs über Materialität und Körperlichkeit geführt habe. Eine neue Generation von feministischen und postkolonialen Theoretikerinnen kritisiert nun, dass die postmoderne Dekonstruktion von Dichotomien wie Natur/Kultur, Emotionalität/Rationalität, Diskurs/Materialität nach wie vor in "modernen" erkenntnistheoretischen Grundlagen verhaftet bleibt.
Anhand der Lektüre von Basis- und weiterführenden Texten werden in der Lehrveranstaltung Entstehungskontexte und zentrale Themen und Fragestellungen des "affective turn" und des "material turn" erarbeitet, diskutiert und miteinander in Beziehung gesetzt. Inwiefern zeigen Affekte wie etwa Scham Positionierungen in einer heteronormativen Gesellschaftsordnung an? Wie kann die Übertragung von Affekten wie Freude oder Wut für widerständige queer-feministische Praxen mobilisiert werden? Wie verändert sich unser Verständnis des Politischen wenn wir das Verhältnis zwischen Gesellschaftlichem und Materiellem mitdenken? Wie wirken technowissenschaftliche Entwicklungen und daraus entstehende Materialisierungen und Verkörperungen mit der Veränderung sozialer Vorstellungen und Lebenswelten zusammen?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit, schriftliche Aufbereitung von Basistexten als Diskussionsgrundlage, Abschlussessay auf der Basis von in der LV bearbeiteten Texten

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel ist das Zusammendenken der beiden "turns" aus feministischer Perspektive. Im Mittelpunkt stehen geteilte kritische Ausgangspunkte sowie (theorie-)politische Interventionen. Bearbeitet werden dabei geschlechterpolitisch relevante Konzepte wie Subjektivität, Subjektivierung, Körperlichkeit, Performativität, Ermächtigung/Handlungsfähigkeit (agency) und ihre materiell-diskursiven Relationalitäten. In einer kritischen Auseinandersetzung soll so das (geschlechter-)politische Potential verschiedener Ansätze erarbeitet werden.

Prüfungsstoff

Close Reading und Diskussion von Grundlagentexten in Plenar- und Kleingruppen, um eine Basis für eine Auseinandersetzung mit eigenen Fragestellungen vor diesem Hintergrund zu schaffen.

Literatur

(Auswahl)
- Ahmed, Sara 2004. The Cultural Politics of Emotions. Edinburgh.
- Angerer, Marie-Luise 2007. Vom Begehren nach dem Affekt, Zürich.
- Barad, Karen 2007. Meeting the Universe Halfway. Quantum physics and the entanglement of matter and meaning, Durham, London.
- Braidotti, Rosi 2008. Biomacht und posthumane Politik, in: Angerer, Marie-Luise/König, Christiane (Hg.), Gender goes Life. Die Lebenswissenschaften als Herausforderung für die Gender Studies, Bielefeld, 19-39.
- Braun, Bruce/Whatmore Sarah J. (Hg.) 2010. Political Matter. Technoscience, Democracy, and Public Life, Minneapolis, London.
- Clough, Patricia T. 2010. The Affective Turn. Political Economy, Biomedia, and Bodies, in: Gregg, Melissa/Seigworth, Gregory J. (Hg.), The Affect Theory Reader, Durham, London, 206-228.
- Coole, Diane/Frost, Samantha (Hg.) 2010. New Materialisms. Ontology, Agency, and Politics, Durham, London.
- Puar, Jasbir 2011. „Ich wäre lieber eine Cyborg als eine Göttin.“ Intersektionalität, Assemblage und Affektpolitik, in: Lorey, Isabell/Nigro, Roberto/Raunig, Gerald (Hg.), Inventionen 1, Zürich.
- Seigworth, Gregory J./Gregg, Melissa (Hg.) 2010. The Affect Theory Reader, Durham, London.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39