Universität Wien

240190 SE Feldforschung als Balance zwischen wissenschaftlicher Distanz und dichter Teilnahme (P1) (2013S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Von 14. Mai bis 27. Juni
Dienstag: 11.00 -13.00
Donnerstag: 10.00 -12.00
Ort: Fakultätszentrum für Methoden der Sozialwissenschaften
Hörsaal H10
Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
(direkter Zugang: Landesgerichtsstraße 20)

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wissenschaftliche Arbeit vollzieht sich wie andere Arbeiten in einem räumlichen, zeitlichen und sozialen Rahmen, der von anderen sozialen Systemen abgegrenzt ist. Sie benötigt Geräte und Hilfsmittel und wird in Labors, Bibliotheken, Archiven, Seminarräumen, Büros und Studierzimmern geleistet, in einem zeitlich fixierten Rahmen und in Kooperation mit anderen Wissenschaftlern und Hilfskräften. In der Feldforschung steht dagegen das Feld definitionsgemäß außerhalb des Bereichs der Wissenschaft. Wie kann hier Wissenschaft betrieben werden? Das Problem verschärft sich bei der ethnographischen Feldforschung , da eine "teilnehmende Beobachtung" oder gar eine "dichte Teilnahme" gefordert wird. Dies impliziert eine möglichst große Nähe zu der zu untersuchenden Bevölkerung, die meist mit den Bedingungen wissenschaftlicher Arbeit nicht vertraut ist. Die Kunst der Feldforschung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen wissenschaftlicher Distanz und dichter Teilnahme zu finden.
Ich behandle dieses Problem für drei Phasen der Feldforschung: 1. Die Forschungsreise im 19. Jahrhundert, 2. Stationäre Feldforschung im 20. Jahrhundert, 3. Multi-Sited Ethnography im 21. Jahrhundert. Die Forschungsreise wird am Beispiel von Forschern in Afrika untersucht. Die Organisation der Forschung (Reise oder Expedition), die Transportmittel (Lasttiere, Schiff), die Unterkunft (Zelt) und die Instrumente (Bücher, Tagebuch, Messgeräte) werden im Hinblick auf wissenschaftliche Autonomie und dichte Teilnahme untersucht. Bei der stationären Feldforschung im 20. Jahrhundert kommen neue Transportmittel (Auto), neue Unterkünfte (Forschungsstation) und neue Instrumente (Tonbandgerät, Fotoapparat, Filmkamera) dazu. Als Beispiele werden neben Ethnographien auch naturwissenschaftliche (ethologische) Feldforschungsberichte herangezogen. Die Multi-Sited Ethnography weist Ähnlichkeiten zu den Forschungsreisen des 19. Jahrhunderts auf. Zu ihr gehören aber auch ein verändertes Feld (Mobilität der untersuchten Bevölkerung), neue Transportmittel (Flugzeug) und neue Instrumente (Laptop und Mobiltelefon im Feld).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39