Universität Wien

240208 SE Themenfelder II (2015S)

Raum als umkämpftes Terrain

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 06.03. 09:45 - 13:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Freitag 20.03. 09:45 - 13:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Freitag 17.04. 09:45 - 13:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Freitag 08.05. 09:45 - 13:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Freitag 29.05. 09:45 - 13:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Freitag 12.06. 09:45 - 13:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Freitag 26.06. 09:45 - 13:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Seminar beschäftigen wir uns mit unterschiedlichen Aspekten der Kategorie Raum und wie sie wiederum vor dem Hintergrund relevanter gesellschaftlicher Differenzierungen und Handlungsmöglichkeiten zu analysieren ist. Dies werden wir anhand konkreter Fallbeispiele untersuchen, wie sie sich insbesondere im Hinblick auf die Nutzung des städtischen Raums zeigen. In theoretischer Hinsicht stützen wir uns auf die umfangreichen feministischen Analysen zur Raumtheorie, ergänzt durch Konzepte der Intersektionalitäts-Debatte sowie theoretische Konzepte wie räumliche Gouvernementalität bzw. "post-foucauldian governmentality studies", das Konzept der "contested spaces" sowie Theorien im Hinblick auf "The Right to the City".
Im Zentrum des Seminars steht die Frage nach dem Raum als machtvolles Instrument der Herstellung und gleichzeitigen Symbolisierung gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Dabei wird der Raum insbesondere in seiner symbolischen und gesellschaftlichen Dimension beleuchtet. Der Raum, in dem wir leben und uns bewegen, ist weder ausschließlich als physisch-geographische noch als "neutrale" Kategorie zu betrachten. Er dient als soziales und symbolisches Mittel der Distinktion und Hierarchisierung, das mit unterschiedlichen Achsen der Differenz, wie Gender, ethnische und nationale Zugehörigkeit, soziale Klasse, Alter usw., in vielfältiger Weise in Verbindung steht. So rücken Fragen in den Mittelpunkt, inwiefern der Raum geschlechtlich konzipiert und wie er diesbezüglich den Handlungsspielraum der Person bedingt. Der Raum wirkt aber auch als ein gesellschaftliches Ordnungsprinzip, hier ist auszuloten, wie sich unterschiedliche soziale Kategorien und Differenzen auf die Definition, die Zugänglichkeit und die Nutzungsmöglichkeiten von Räumen auswirken. Zu fragen ist aber auch nach den Möglichkeiten und der Bedeutung von "Grenzüberschreitungen", also die "unrechtmäßige" oder nicht erwünschte Aneignung von Räumen, sowohl gesellschaftlich (welche Normierungsinstanzen werden aktiv) als auch individuell, als Eroberung neuer "Erfahrungsräume", bis hin zu unterschiedlichen Formen der Raumnahme, wie sie sich in der jüngeren Vergangenheit in Form diverser öffentlicher Protestaktionen manifestierten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Anwesenheit und aktive Mitarbeit
- Erarbeitung von Pflichtkerntexten sowie theoretischer Literatur samt Präsentation
- Regelmäßige Berichterstattung über den Forschungsfortgang
- Präsentation der erarbeiteten thematischen Ergebnisse in der Präsenzphase;
- Verfassen von Handouts zu den Präsentationen.
- Feedback zu referierten Inhalten der anderen SE-TeilnehmerInnen.
- Themenspezifische Abschlussarbeit auf der Grundlage der im SE erarbeiteten Inhalte

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anhand der vorgestellten und bearbeiteten Theorien und Konzepte wird den Studierenden ein methodologisches Instrumentarium für eigene wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung gestellt, dessen Umsetzbarkeit im Seminar exemplarisch anhand konkreter Beispiele geübt wird.

Prüfungsstoff

Zunächst theoretische Inputs durch die LV-Leiterin. Aufarbeitung und Präsentation grundlegender theoretischer Analysen zum Thema als Basis für die folgende Themenaufarbeitung. Ausgehend von vorab ausgearbeiteten Themenschwerpunkten mit wissenschaftlichen Basis-Texten entwickeln die Studierenden in Kleingruppen (ev. auch Einzelarbeit) unter Anleitung einen thematischen Fokus mit sinnvoller Themeneingrenzung und entsprechender Fragestellung. Darauf aufbauend weitere Recherche und Aufarbeitung themenspezifischer Literatur sowie gegebenenfalls (je nach Themenstellung) empirische Datenerhebung. Erforderlich ist auch laufende Berichterstattung über den Projektfortgang sowie Präsentation der Forschungsergebnisse und Diskussion im Plenum.

Literatur

Feministisches Kollektiv. 2007. (Hg.). Street Harassment. Machtprozesse und Raumproduktionen, Wien.
Low, Setha M./Lawrence-Zúñiga, Denise (Hg.). 2003. The Anthropology of Space and Place. Locating Culture, Malden/MA et al.
Wastl-Walter, Doris. 2010. Gender Geographien. Geschlecht und Raum als soziale Konstruktionen, Stuttgart.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Gender Studies (2013): PM Themenfelder
MA GEnder Studies (2006): Themenfelder

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:40