Universität Wien

240208 SE SE Themenfelder II (2016S)

Männlichkeiten und männliche Homosexualitäten im Film

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 14.03. 18:00 - 21:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 11.04. 18:00 - 21:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 25.04. 18:00 - 21:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 09.05. 18:00 - 21:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 23.05. 18:00 - 21:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 06.06. 18:00 - 21:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 20.06. 18:00 - 21:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit etwa Mitte der 1990er Jahre lässt sich eine zunehmende Auseinandersetzung mit Männlichkeiten und männlichen Homosexualitäten im Mainstream verschiedener kulturwissenschaftlicher Disziplinen feststellen. Inter- und transdisziplinäre Herangehensweisen haben sich dabei als besonders fruchtbar erwiesen: Mit Hilfe historischer Zugänge kann der starke Wandel herausgearbeitet werden, dem "Männlichkeit" als grundlegendes gesellschaftliches Ordnungsmuster unterworfen war und ist. Wie ergiebig die Anwendung soziologischer Konzepte ist, wird nicht zuletzt an der Auseinandersetzung mit "alternativen", homosexuellen Männlichkeitskonstruktionen deutlich, die - trotz der Fortschritte der letzten Jahrzehnte in zahlreichen, vor allem "westlichen" Ländern - bis in die Gegenwart vielfach als das "Andere" zu dem gelten, was die australische Soziologin Connell als "hegemoniale Männlichkeit" bezeichnet. Ein expressives Medium wie der Film wiederum eignet sich besonders um zu analysieren, wie sich hegemoniale beziehungsweise dominante und unterdrückte respektive marginalisierte Konzeptionen zueinander verhalten. Film macht die Konstruiertheit von Geschlecht gleichsam augenscheinlich, wobei die jeweiligen (historischen) Rahmenbedingungen, Intentionen und medienspezifischen Besonderheiten sowie die angewandten ästhetischen Strategien Einfluss darauf haben, welche Männlichkeitskonzepte einem bestimmten (historischen) Publikum affirmativ oder negativ stereotypisiert gezeigt beziehungsweise tabuisiert wurden und werden. Filme können ein Instrument zur Aufrechterhaltung der "männlichen Herrschaft" (Bourdieu) sein, aber auch ein breitenwirksames Emanzipationspotential entfalten. Mittels der "laufenden Bilder" kann das stete "Doing Gender" (West/Zimmerman) besonders deutlich gemacht und herausgearbeitet werden, welche Perspektiven und Herausforderungen sich durch den Einsatz von Filmmaterial für die Gender und Queer Studies ergeben.
Anhand des Seminarthemas wird die selbständige Formulierung einer Forschungsfrage ebenso geübt wie die Informations- und Literaturrecherche sowie die methodengeleitete Arbeit mit filmischen Produktionen. Die zweiwöchentlich abgehaltene Lehrveranstaltung soll die Fähigkeit vermitteln, eine wissenschaftliche Seminararbeit zu verfassen und die Ergebnisse zu präsentieren. Im angeleiteten Umgang mit Fachliteratur und Filmen werden Fragen nach der theoretischen Fassung von Männlichkeitskonzepten ebenso besprochen wie die unterschiedliche ästhetische Ausgestaltung der Vorstellungen von"Männlichkeit" in filmischen Produktionen verschiedener gegenwärtiger und historischer Gesellschaften. Dabei wird ein breites Spektrum wie Spiel- und Dokumentarfilme, Kurzfilme, Experimental- und Werbefilme etc. aus verschiedenen Zeitabschnitten und Räumen behandelt. Wiewohl deutschsprachige Produktionen des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts im Vordergrund stehen, sollen auch Entwicklungen in anderen Teilen der Welt Beachtung finden. Damit wird der häufigen Dominanz US-amerikanischer Produktionen und einer mithin zu beobachtenden Globalisierung von Bilderwelten ebenso Rechnung getragen wie den Interdependenzen, die zwischen den Produzent_innen von Alternativkonzepten - etwa aus der LGBTIQ-Bewegung - bestehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Mitarbeit, Lektüre ausgewählter Texte, fristgerechte Erledigung kleinerer Übungsarbeiten
- Referat (mit Handout)
- wissenschaftliche Abschlussarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Leistungsbeurteilung erfolgt auf der Basis eines Punkteschemas; für einen positiven Abschluss sind 51 von 100 Punkten sowie eine durchgängige Anwesenheit in der LV erforderlich.

Prüfungsstoff

Das geplante Seminar gliedert sich in eine Orientierungs-, eine Vertiefungs- und eine Präsentationsphase. Die Orientierungsphase soll einen Überblick zu Forschungsrichtungen, theoretischen Grundannahmen und zentralen Fragestellungen der Männlichkeitenforschung bieten und die Themenfelder für die Referate und Seminararbeiten vorstellen. In der Vertiefungsphase werden in gemeinsamen Diskussionseinheiten zentrale Texte und Modelle zur Männlichkeitenforschung behandelt und filmanalytische Übungen durchgeführt. Darauf aufbauend erarbeiten die Studierenden ihre Referate. In der Präsentationsphase stellen die Teilnehmer_innen die von Ihnen bearbeiteten Themen in Referaten vor. Es folgt die Diskussion der Arbeitsergebnisse. Im Anschluss an die Präsentation soll nach Zwischenfeedback das Verfassen einer Seminararbeit zum festgelegten Thema erfolgen.

Literatur

Zur Einführung: Christopher Treiblmayr, Bewegte Männer. Männlichkeit und männliche Homosexualität im deutschen Kino der 1990er Jahre, Köln/Weimar/Wien 2015 (Reihe L'HOMME-Schriften Bd. 19).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Gender Studies (2013): PM Themenfelder

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:40