Universität Wien

240217 KO Reflexionsmodul (2013W)

Criticial Science Literacy

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 19.10. 09:00 - 14:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Samstag 23.11. 09:00 - 14:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Samstag 30.11. 09:00 - 14:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Samstag 11.01. 09:00 - 14:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Samstag 25.01. 09:00 - 14:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Fähigkeit, sich kritisch mit wissenschaftlichem Wissen auseinandersetzen zu können, ist Grundbedingung für eine demokratische Wissenschaftsgesellschaft und Geschlechtergleichheit.
In der Lehrveranstaltung geht es um die Vermittlung einer critical science literacy und deren Bedeutung für verschiedene Anwendungsfelder wie Schule, Erwachsenenbildung, Museum, Journalismus etc. Das heißt, wir möchten ein Grundverständnis von den gesellschaftlichen und historischen Bedingungen von Wissenschaft vermitteln und eine kritische Auseinandersetzung mit wissenschaftlichem Wissen fördern. Hierzu bedienen wir uns der Werkzeugkiste der feministischen Wissenschaftskritik und diskutieren zentrale Konzepte wie Geschlecht, situiertes Wissen und epistemische Verantwortung. Wir beschäftigen uns mit der Frage, was überhaupt warum als wissenschaftlich gilt, welche Vorstellungen von Objektivität dabei eine Rolle spielen und welches Verhältnis zwischen wissenschaftlichem Wissen und Alltagswissen besteht. Anhand ausgewählter Beispiele untersuchen wir, inwiefern Wissenschaft zur Aufrechterhaltung von vergeschlechtlichten Machtverhältnissen beiträgt und wie sich diese Verhältnisse in vermeintlich ›objektives‹ (Geschlechter-)Wissen einschreiben. Dazu werden wir uns u.a. mit biologi(sti)schen Erklärungen von Geschlechterunterschieden auseinandersetzen und analysieren, wie sie wissenschaftlich fundiert und populär verbreitet werden.
Gleichzeitig fragen wir auch nach den emanzipatorischen Möglichkeiten von Wissenschaft.
Auf der Suche nach feministischen Interventionsmöglichkeiten zur Förderung kritischen Geschlechterwissens beschäftigen wir uns schließlich mit Fragen der science communication, der Vermittlung und Übersetzung von wissenschaftlichem Wissen als Anforderung an kritische Wissenschaft.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Textlektüre, Erfüllen kleinerer Arbeitsaufträge, Mitarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Lehrveranstaltung verfolgt unter dem Begriff der critical science literacy die Förderung folgender Kompetenzen: (1) Kenntnis der Grundbegriffe der feministischen Wissenschaftskritik (Geschlecht, situiertes Wissen, Wissenschaft als Feld des Wissens und als Feld der Macht); (2) ein Verständnis dafür, wie hegemoniales wissenschaftliches Wissen (als „Wahrheit“) produziert und vermittelt wird; (3) Einsichten, welche gesellschaftlichen Ungleichheiten dabei reproduziert werden, insbesondere bezogen auf Geschlecht; (4) die Fähigkeit, die eigene gesellschaftlich Position in der Wissenschaft zu reflektieren sowie wissenschaftliches Wissen kritisch und einfach zu vermitteln.

Prüfungsstoff

Einführung durch die Lehrenden, Textlektüre, Diskurs- und Materialanalyse, Gruppenarbeit und Diskussion im Plenum, praktische Übungen (z.B. Wissenschaftskaraoke, Körpersprache, Antisexismusübungen), die die Studierenden auch in der eigenen Vermittlungstätigkeit verwenden können.

Literatur


Fine, Cordelia (2012). Die Geschlechterlüge. Die Macht der Vorurteile über Frau und Mann. Stuttgart: Klett-Cotta.

Haraway, Donna (1995). Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt/M., New York: Campus.

Harding, Sandra (2006). Science and Social Inequality. Feminist and Postcolonial Issues. Urbana, Chicago: Univ. of Illinois Press.

Roth, Wolff-Michael/Barton, Angela Calabrese (2004). Rethinking Scientific Literacy. New York: RoutledgeFalmer.

Schiebinger, Londa (1995). Am Busen der Natur. Erkenntnis und Geschlecht in den Anfängen der Wissenschaft. Stuttgart: Klett-Cotta.

Singer, Mona (2005). Geteilte Wahrheit. Feministische Epistemologie, Wissenssoziologie und Cultural Studies. Wien: Löcker.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:40