Universität Wien

240225 VO (Un)doing Gender (2010S)

Verbindliche Anmeldungen bis 24.02.10 an: uni-fem@univie.ac.at

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 02.03. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 09.03. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 16.03. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 23.03. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 13.04. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 20.04. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 27.04. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 04.05. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 11.05. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 18.05. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 01.06. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 08.06. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 15.06. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 22.06. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
  • Dienstag 29.06. 12:30 - 14:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung führt in das Konzept des "Doing bzw. Undoing Gender" ein. Grundlegend für das Konzept des "Doing Gender" bzw. des "Undoing Gender" sowie für alle Konzeptionen von Geschlecht als sozialem Prozess sind letztendlich sprachphilosophische Überlegungen, denn soziales Handeln ist zum Großteil sprachliches Handeln. Die Frage, in welchem Verhältnis "Geschlecht" zu "Sprache" steht, ist dem zu Folge Basis für alle sozialwissenschaftlichen Gendertheorien. Die Vorlesung widmet sich daher möglichen Auffassungen des Verhältnisses von "Geschlecht" und "Realität" und geht im Weiteren der Frage nach, wie Sprache die gesellschaftliche Vorstellung von Geschlecht beeinflusst.
Um den Studierenden die Bedeutung einer heute gängigen konstruktivistischen Auffassung von "Gender" zu verdeutlichen wird auf frühere in der Abbildtheorie verhaftete, unprozesshafte Konzeptionen eingegangen, um die Neuartigkeit ethnomethodologischer und späterer konstruktivistischer Auffassungen von Geschlecht als Darstellungsleistung zu verdeutlichen. Der Unterschied zwischen "Geschlecht haben" und "Geschlecht tun" soll vermittelt werden. Die Vorlesung zeichnet demnach den Weg weg von einer unhinterfragt angenommenen statischen Dichotomie der Geschlechter hin zu einem Konzept der Diversität der Geschlechter, das von kontextuellen Faktoren und damit von Ungewissheit und Ambiguität bestimmt ist, nach. Ziel ist es, nicht nur die historische Entwicklung nachzuzeichnen, sondern die Unterschiede zwischen den einzelnen Konzepten zu verdeutlichen und die Konsequenzen der jeweiligen Konzeptionen für dir Forschung zu verdeutlichen: Welche Forschungsfragen sind möglich bzw. relevant?
Den sprachphilosophischen Auffassungen entsprechend gliedert sich die Vorlesung in drei Teile: nämlich in Theorien, die auf dem (1) "abbildtheoretischen Ansatz" fußen, solche die durch den (2) "interaktionistischen Ansatz" motiviert sind und letztendlich Theorien, die sich aus (3) (poststrukturalistisch) konstruktivistischen Ansätzen entwickelt haben.
Die jeweiligen theoretischen Konzepte werden jeweils durch Beispiele veranschaulicht.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden die Konzepte des "Doing Gender" und des "Undoing Gender" in der Abgrenzung und im historischen Entwicklungsprozess näher zu bringen und zu verdeutlichen. Zudem soll den Studierenden klar werden, welche Forschungsfragen und Forschungsdesigns mit welchen Konzeptionen einher gehen. Die Studierenden sollen zum Lesen von Literatur befähigt werden sowie dazu, Forschungsarbeiten in den richtigen Forschungskontext einzubetten.

Prüfungsstoff

Vortrag, Power Point Präsentationen, gemeinsames Lesen wichtiger Textpassagen, E-Learning (Fronter)

Literatur

BUTLER, Judith (1991): Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt am Main. Suhrkamp.
BUTLER, Judith (2004): Undoing gender. New York: Routledge.
CAMERON, Deborah (1992²): Feminism & Linguistic Theory. London. Macmillan.
CAMERON, Deborah (1997): Theoretical Debates in Feminist Linguistics: Questions of Sex and Gender. In: Wodak, Ruth (Hrsg.in): Gender and Discourse. London. Sage: 21-37.
DEUTSCH, Francine M. (2007). Undoing gender. Gender & Society 21, 1:106-27.
GILDEMEISTER, Regine/WETTERER, Angelika (1992): Wie Geschlechter gemacht werden. Die soziale Konstruktion der Zwei-Geschlechtlichkeit und ihre Reifizierung in der Frauenforschung In: Knapp, Gudrun-Axeli (Hrsg.in): Traditionen Brüche: Entwicklungen feministischer Theorie. Breisgau: Kore Verlag: 201-254.
GOFFMAN, Erving (1994): Interaktion und Geschlecht. Frankfurt a.M.: Campus-Verlag
HELDUSER, Urte/Marx, Daniela/Paulitz, Tanja/Pühl, Katharina (Hrsg.innen) (2004): under construction? Konstruktivistische Perspektiven in feministischer Theorie und Forschungspraxis. Frankfurt/New York: Campus.
HIRSCHAUER, Stefan (1996): Die soziale Fortpflanzung der Zwei-Geschlechtlichkeit In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 46, 668-692.
HIRSCHAUER, Stefan (2001): Das Vergessen des Geschlechts. Zur Praxeologie einer Kategorie sozialer Ordnung In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 41: 208-235.
KLINGER, Cornelia (1998): Feministische Philosophie als Dekonstruktion und Kritische Theorie. Einige abstrakte und spekulative Überlegungen. In: Knapp, Gudrun-Axeli (Hrsg.in). Kurskorrekturen. Feminismus zwischen Kritischer Theorie und Postmoderne. Frankfurt a.M.: Campus-Verlag, 242-257
KOTTHOFF, Helga (1994): Geschlecht als Interaktionsritual. In: Goffman, Erving: Interaktion und Geschlecht. Frankfurt a.M.: Campus-Verlag, 159-194
LAZAR, Michelle M. (2005): Politicizing Gender in Discourse: Feminist Critical Discourse Analysis as Political Perspective and Praxis. In: Lazar, Michelle M. (Hrsg.in). Feminist Critical Discourse Analysis. Gender, Power and Ideology in Discourse. Houndmills: Palgrave Macmillan, 1-31.
LORBER, Judith (1991) (Hrsg.in) : The social construction of gender. Newbury Park: Sage.
LORBER, Judith (1999): Gender-Paradoxien. Opladen: Leske + Budrich.
LORBER, Judith (2005): Breaking the Bowls: Degendering and Feminist Change. New York: Norton.
LITOSSELITI, Lia (2006): Gender and Language Theory and Practice. London: Hodder Arnold
MESSERSCHMIDT, James W. (2009): "Doing Gender": The Impact and Future of a Salient Sociological Concept. In: Discourse & Society 23, 1:85-88. http://gas.sagepub.com
RISMAN, Barbara J. (2009): From Doing To Undoing: Gender as We Know It. Gender & Society 23, 1: 81-84. http://gas.sagepub.com
SWANN, Joan (2002): Yes, but is it Gender? In: Litosseliti, Lia/ Sunderland, Jane (Hrsg.innen): Gender Identity and Discourse Analysis. Theoretical and empirical considerations. Amsterdam: Benjamins, 43-69.
WEST, Candace / ZIMMERMAN, Don H (1987): Doing Gender In: Gender & Society 1:125-151.
WEST, Candace / ZIMMERMAN, Don H (1995): Doing Difference In: Gender & Society 9: 8-37.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:40