Universität Wien

240236 VU Aktuelle Debatten und Interventionen (2023W)

Kulturelle Pluralität in Feminismus Sichtbar Machen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung findet vor Ort statt - die Vorträge sind ebenfalls vor Ort zu besuchen.

Für diese Lehrveranstaltung ist ausnahmslos eine Anmeldung während der Anmeldephase notwendig. Ein Nichterscheinen in der ersten Einheiten führt automatisch zur Abmeldung von der Lehrveranstaltung.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 10.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 17.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 24.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 31.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 07.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 14.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 21.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 28.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 05.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 12.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 09.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 16.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 23.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Dienstag 30.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ein langjähriger Streitpunkt zwischen Feminist*innen des sogenannten globalen Südens und europäischen/westlichen Feministinnen war die Tatsache, dass der westliche Feminismus die reiche Geschichte von Frauen in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Pazifik, die in die Vergangenheit zurückreicht, ignoriert hat. In ähnlicher Weise wird die Pluralität von Feminismen auf der ganzen Welt kaum anerkannt. Folglich sind die kulturell und historisch reichen afrikanischen, arabischen, karibischen, lateinamerikanischen, asiatisch-pazifischen und andere Feminismen in europäischen Gender-Lehrplänen immer noch unterrepräsentiert. Zudem haben viele dieser nicht-westlichen Feminismen starke kulturelle und sozio-politische Traditionen, die sie definieren, und voneinander unterscheiden.

Diese Vorlesung konzentriert sich auf die Präsenz von Feminismen in Afrika und einigen nichteuropäischen/nichtwestlichen Regionen in den Gender Studies. Somit zielt diese Vorlesung auf ein “feminist reimagining of communality affiliations and cultural practices, articulated not in isolation but rather in relations. It does not exalt one political concern (feminism) over another (multiculturalism); rather, it highlights and reinforces the mutual embeddedness between the two. (Shohat, 2001: 1). Wie Shohat weiter postulierte, “multicultural feminism takes as its starting point the cultural consequences of worldwide movements and dislocations of people associated with the development of ‘global’ or ‘transnational’ capitalism.” (Shohat 2001:1). Tatsächlich bringen diese Bewegungen auch eine neue Dynamik in die Entwicklung von Feminismen in jenen Teilen der Welt, die auf den kulturellen Traditionen der Menschen aufbauen. Zudem ist zu beachten, dass “like national borders, disciplinary borders too are out of synch with such transnational movements. The relational feminist approach demands moving beyond nation-bond and discipline bond teaching, curating and organizing. (Shohat 2001:1).

Diese Vorlesung nimmt Shohats Vorschlag auf, die wechselseitige Einbettung von Feminismus und kultureller Pluralität als zwei gleichberechtigten Anliegen hervorzuheben und zu stärken. Zentrale Fragestellungen, die wir dabei behandeln, sind:

- Wie gehen Gender Forscher*innen mit der Pluralität von Differenz um?
- Welche Zugänge und Erfahrungen kennzeichnen feministische Forschung und Praxis im
afrikanischen/lateinamerikanischen/arabischen/karibischen/asiatischen/pazifischen Kontext?
- Welche Konzepte von Gender und welche Vorstellungen von Gendergerechtigkeit prägen feministische Debatten in unterschiedlichen Teilen der
Welt?
- Was sind zentrale Fragestellungen und Probleme feministischer Forschung und Gender Studies an Universitäten in
Afrika/Asien/Lateinamerika/Karibik/Pazifik?
- Welche Bilder und Diskurse bestimmen die westliche/europäische Wahrnehmung von Feminismen des sogenannten globalen Südens?
- Wie gehen Schwarze Frauen und Women of Color mit europäischen/westlichen Diskursen und Stereotypen über Afrika und den globalen Süden
um?
- Welche Möglichkeiten einer (selbst-)kritischen Weiterentwicklung europäischer Vorstellungen über Genderverhältnisse global sind aus einer
interkulturellen Perspektive möglich bzw. erfolgen bereits?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Prüfung besteht aus zwei Teilleistungen:
 Abgabe eines Exzerpts (2-4 Seiten, Times New Roman 12 pt, 1,5 Zeilen). Abgabe zum Termin der schriftlichen Prüfung. Für das Exzerpt wählen
Sie bitte einen der Forschungsartikel, die Sie auf moodle jeweils im Ordner Ergänzende Literatur zu den Themeneinheiten finden.
 Einer schriftlichen Prüfung, bei der Sie ein Thema zu den in der Vorlesung behandelten Aspekten der Interkulturelle Feminismen wählen können.
Die schriftliche Prüfung ist Open Book.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Beide Teilleistungen müssen erbracht werden. Ein Teil der Vorlesungslektüre ist in englischer Sprache. Englischkenntnisse sind daher erforderlich.

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff sind die Inhalte der VU, Skript und Sekundärliteratur.

Literatur


1. Espinosa Miñoso, Yuderkys; Lugones, María and Nelson Maldonado Torres (eds. 2022). Decolonial Feminism in Abya Yala: Caribbean, Meso,
and South American Contributions and Challenges. London: Rowman & Littlefield.
2. Lindner, Ulrike, and Dörte Lerp (eds. 2018). New Perspectives on the History of Gender and Empire: Comparative and Global Approaches.
London: Bloomsbury Academic.
3. Nnaemeka, Obioma (ed. 1997). The Politics of (M)Othering. London: Routledge.
4. Nnaemeka, Obioma (ed. 1997). Sisterhood, Feminisms and Power: From Africa to the Diaspora. Trenton, NJ/Asmara: African World Press/Red
Sea Press.
5. Oyewumi, Oyeronke (ed. 2005). African Gender Studies: A Reader. London: Palgrave-Macmillan.
6. Oyewumi, Oyeronke (ed. 2004). African Women and Feminism: Reflecting on the Politics of Sisterhood. Trenton-New Jersey: African World
Press.
7. Oyewumi, Oyeronke (1997). The Invention of Women: Making an African Sense of Western Gender Discourses. Minneapolis/London: University
of Minnesota Press.
8. Shohat, Ella (2001). Talking Visions: Multicultural Feminism in a Transnational Age. Cambridge: MIT Press.

Weitere Literatur wird im Lauf des Semesters auf Moodle ergänzt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 14.09.2023 07:07