Universität Wien FIND

240509 VO Critical Whiteness Studies und Intersektionalitäts-Paradigma (P2) (2022S)

Kritische Ansätze der jüngeren Wissenschaftsgeschichte

GEMISCHT

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update 08.03.2022: Die LV findet bis zu den Osterferien hybrid statt.
Update 03.03.2022: Die LV findet am 08.03. hybrid statt.

Die Lehrveranstaltung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden. Sollte es COVID-bedingt erforderlich sein, die LV online durchzuführen, gibt es eine Verständigung über u:find sowie über Moodle. Bitte schauen Sie daher regelmäßig auf u:find und Moodle.

Dienstag 08.03. 13:15 - 14:45 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 15.03. 13:15 - 14:45 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 22.03. 13:15 - 14:45 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 29.03. 13:15 - 14:45 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 05.04. 13:15 - 14:45 Hybride Lehre
Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 26.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 03.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 10.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 17.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 24.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 31.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 14.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal A, NIG 4.Stock
Dienstag 21.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal A, NIG 4.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der VO beschäftigen wir uns einerseits mit der Intersektionalitäts-Debatte, andererseits mit den Critical Whiteness Studies und deren wichtigsten theoretischen Positionen und Grundlagen. Diese beiden Ansätze sind insbesondere durch die Rassismustheorie miteinander verknüpft und im Wesentlichen gesellschaftskritisch bzw. -verändernd angelegt. Ausgehend vom angloamerikanischen Raum haben diese Analysen diskriminierende, abwertende und ausgrenzende Vorstellungen und Praxen kritisch in den Blick genommen – Diskurse und Handlungsweisen, die mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Kategorien, wie Geschlecht, Hautfarbe, ethnische Zugehörigkeit, soziale Zugehörigkeit usw. und deren Verknüpfung im Zusammenhang stehen. Diese Debatte um die Verwobenheit unterschiedlicher ungleichheitsgenerierender Kategorisierungen, die im Intersektionalitäts-Paradigma mündete, basiert maßgeblich auf den Analysen der Black Feminists sowie der Critical Race Theory. Die darin formulierten Positionen, auch im Hinblick auf (meist unbewusste bzw. nicht wahrgenommene) Privilegien, die mit dem Weiß-Sein verbunden sind, lösten auch im deutschsprachigen Raum intensive Diskussionen, zunächst im Hinblick auf Differenzen und Machtverhältnisse zwischen Frauen. So werden diese Paradigmen seit den 1980er Jahren auch in der deutschsprachigen wissenschaftlichen Debatte zunehmend rezipiert.
Die VO beleuchtet die historischen Wurzeln und wichtige wissenschaftstheoretische Entwicklungen sowie zentrale Grundlagen und Theoreme der Auseinandersetzung mit Intersektionalität und „Weiß-Sein“ / Whiteness. Breiter Raum wird auch der Frage der Übertragbarkeit dieser Konzepte und Analysen auf den europäischen bzw. deutschsprachigen Kontext gewidmet. Wesentlich erscheint hier nicht zuletzt, dass diese Konzepte, gemeinsam mit den Gender-Studies, wichtige Impulse für eine konstruktivistische Gesellschaftsanalyse geliefert haben. Sie besitzen somit auch große Relevanz für die Theoriebildung und Methodologie der KSA. Ziel ist es somit auch, den Studierenden das theoretische „Rüstzeug“ zur Verfügung zu stellen, um in einer sich zunehmend globalisierenden Welt diese Konzeptionen für eine vielschichtige und differenziert Gesellschaftsanalyse umsetzen zu können.
Methode: Frontalvorträge der LV-Leiterinnen, unterstützt durch Powerpoint-Präsentationen, Filmbeispiele/digitale Medien; Diskussion; selbstständige Erarbeitung ergänzender Pflichtliteratur sowie eines themenspezifischen wissenschaftlichen Textes (fakultativ). Die LV wird E-Learning unterstützt geführt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung am Ende des Semesters über den VO-Stoff sowie Pflichtliteratur; Abgabe einer themenspezifischen wissenschaftlichen Abhandlung.
Es sind keine Hilfsmittel erlaubt.
Sollten es die Covid-Bedingungen erforderlich machen, wird der Prüfungsmodus adaptiert. Dies wird rechtzeitig auf Moodle und in u:find Kommuniziert

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Kenntnis der Usancen des wissenschaftlichen Arbeitens in der KSA. Mindestanforderung ist weiters die Einhaltung der Anwesenheitspflicht.
Für eine positive Beurteilung müssen 50 % der möglichen Punkte (gesamt 48) bei der schriftlichen Prüfung erreicht werden.
Notenschlüssel: Sehr gut = 43 – 48 Punkte; gut = 36 – 42 Punkte; befriedigend = 30 – 35 Punkte; genügend = 24 – 29 Punkte;
nicht genügend = 0-23,9 Punkte

Prüfungsstoff

Prüfungsrelevant ist der gesamte im jeweiligen LV-Zyklus vorgetragene Stoff, ebenso die jeweils angeführte Pflichtliteratur (diese ist selbstständig zu erarbeiten!).
Weitere Details zum Prüfungsmodus in der 1. VO-EH sowie auf Moodle.

Literatur

Amesberger, Helga/Halbmayr, Brigitte. 2008. Das Privileg der Unsichtbarkeit. Rassismus unter dem Blickwinkel von Weißsein und Dominanzkultur, Wien: Braumüller.
Bonilla-Silva, Eduardo. 2020 (6th ed.). Racism without Racists. Color-Blind Racism and the Persistence of Racial Inequality, Lanham et al.: Rowman & Littlefield.
Brah, Avtar and Ann Phoenix. 2004. Ain’t I A Woman? Revisiting Intersectionality. In: Journal of International Women’s Studies 5(3): 75–86.
DiAngelo, Robin. 2020. Wir müssen über Rassismus sprechen. Was es bedeutet, in unserer Gesellschaft weiss zu sein, Hamburg: Hoffmann und Campe.
Eggers, Maureen Maisha et al. (Hg.): 2005. Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster: Unrast.
Fuchs, Brigitte/Habinger, Gabriele (Hg). 1996. Rassismen & Feminismen. Differenzen, Machtverhältnisse und Solidarität zwischen Frauen, Wien.
Garner, Steve. 2007. Whiteness. An Introduction, London/New York: Routledge.
Grzanka, Patrick (ed.). 2019. Intersectionality. Foundations and Frontiers, New York/Oxon: Routledge.
Harnoncourt, Julia. 2021 (Hg.). Befreiung der Frau. Texte zur Geschichte eines weltweiten Kampfes, Wien: Promedia.
Hess, Sabine/Langreiter, Nikola/Timm, Elisabeth (Hg.). 2011. Intersektionalität revisited. Empirische, theoretische und methodische Erkundungen, Bielefeld: transcript Verlag
Kelly, Natasha A. (Hg.). 2019. Schwarzer Feminismus. Grundlagentexte, Münster.
Reni Eddo-Lodge. 2019. Warum ich nicht länger mit Weissen über Hautfarbe spreche, Leipzig: Tropen.
Yuval-Davis, Nira. 2006. Intersectionality and Feminist Politics. In: European Journal of Women’s Studies 13(3): 193–209.
Walgenbach, Katharina/Dietze, Gabriele/Hornscheidt, Antje/Palm Kerstin (Hg.). 2007. Gender als interdependente Kategorie. Neue Perspektiven auf Intersektionalität, Diversität und Heterogenität, Opladen & Farmington Hills.
Wiedemann, Charlotte. 2019. Der lange Abschied von der weißen Dominanz, München: dtv.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:28