Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

240529 VU MM4 Kollaborative Ethnographie und Public Anthropology (2024W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware Turnitin zum Einsatz.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) zur Erbringung von Teilleistungen ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird.
Mo 07.10. 15:00-16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 21.10. 15:00 - 18:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Montag 04.11. 15:00 - 18:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Montag 18.11. 15:00 - 18:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Montag 02.12. 15:00 - 18:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Montag 16.12. 15:00 - 18:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Montag 13.01. 15:00 - 18:15 Hörsaal C, NIG 4. Stock
  • Montag 27.01. 15:00 - 18:15 Hörsaal C, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Kollaborative Ethnographie zielt darauf ab, Forschungsteilnehmer*innen aktiv als kreative Mitwirkende in den gesamten Forschungsprozess einzubinden. Sie sind dann gleichberechtigte Partner*innen, von der Entwicklung der Forschungsfrage bis hin zur Datenanalyse und Darstellung des gemeinsam produzierten Wissens (Lassiter 2005). Die Kollaborative Ethnographie ist als solche eine methodologische Konsequenz der Krise der Repräsentation, postkolonialer und feministischer Theorienbildung, die Forderungen nach einer stärkeren Reflexion eigener Positionierungen sowie von Machtasymmetrien in Forschungsprozessen mit dem Anspruch auf dialogisch-partizipative Methoden verbinden. Die Public Anthropology (Borofsky 2019) oder Engagierte Anthropologie (Beck und Maida 2013; Susser 2010), die sich einer gesellschaftlich engagierten Praxis anthropologischer Forschung verschreibt, verfolgt das Ziel der außerakademischen Nutzung von Forschungsergebnissen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung erfolgt eine vertiefte Auseinandersetzung mit partizipativ-kollaborativen Ansätzen sowie Möglichkeiten der praktischen Anwendung anthropologischen Wissens. Die Studierenden reflektieren diese in Hinblick auf eigene Forschungsarbeiten und werden ermuntert, Formen des partizipativ-kollaborativen sowie anwendungsorientierten Arbeitens auszuprobieren.

Die Studierenden können nach Besuch der Lehrveranstaltung Ansätze partizipativ-kollaborativen und anwendungsorientierten Arbeitens in der Anthropologie in Hinblick auf ihre wissenschaftstheoretische Entwicklung einordnen und in zukünftigen Forschungsarbeiten eigenständig umzusetzen.

Die Lehrveranstaltung baut auf Inputs der Lehrveranstaltungsleitung auf, die durch die Bearbeitung von Lektüre (vorgegebene und selbst recherchierte Literatur) zum Thema ergänzt wird. Darauf aufbauend erfolgen die Reflexion der besprochenen Ansätze in Hinblick auf eigene Forschungsarbeiten sowie ihre eigenständige Anwendung (z.B. Bezugnahme auf bereits bestehendes Datenmaterial und/oder Erhebung weiteren Materials etwa für die MA-Arbeit).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Folgende Leistungen werden von den Studierenden erwartet:
• Anwesenheit und aktive Mitarbeit in den Präsenzeinheiten
• Lektüre und entsprechende Aufarbeitung/Präsentation der vorgegebenen und auch selbst recherchierten Literatur zum Thema der Lehrveranstaltung
• Entwicklung und Umsetzung eines Forschungsdesigns zu partizipativ-kollaborativem und anwendungsorientierten Arbeiten in Kleingruppen
• Erstellen einer Forschungsdokumentation inklusive einer schriftlichen Reflexion des Arbeitsprozesses
• Präsentation der Ergebnisse der Gruppenarbeit am Ende des Semesters

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In dieser Lehrveranstaltung liegt der Schwerpunkt auf der vertieften Auseinandersetzung mit partizipativ-kollaborativen und anwendungsorientierten Perspektiven in der Anthropologie, die in Hinblick auf eigenes Datenmaterial reflektiert und in selbständigen Forschungsarbeiten in Kleingruppen angewandt werden.
Die Lehrveranstaltung umfasst 5 ECTS-Punkte; dies entspricht einem Arbeitsumfang von 125 Stunden pro Person. Davon werden maximal 25 Stunden in den Präsenzeinheiten und ca. 100 Stunden im Projekt verbracht.

Es besteht eine Anwesenheitspflicht in den Präsenzeinheiten, wobei das Fernbleiben von 2 x 90 Minuten zulässig ist (Entschuldigung möglichst vorab).

Die Gesamtnote setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
• Aktive Mitarbeit und Kooperationsbereitschaft (10%)
• Lektüre und entsprechende Aufarbeitung/Präsentation der vorgegebenen und auch selbst recherchierten Literatur zum Thema der Lehrveranstaltung (20%)
• Erstellen einer Forschungsdokumentation inklusive einer schriftlichen Reflexion des Arbeitsprozesses (50%)
• Abschlusspräsentation (20%)

Alle Teilleistungen müssen abgegeben werden, erst dann kann mit der Beurteilung begonnen werden. Für alle Teilleistungen können insgesamt 100 Punkte erreicht werden. Die Beurteilung erfolgt nach folgendem Schlüssel:
91 – 100 Punkte = 1 (Sehr gut)
81 – 90 Punkte = 2 (Gut)
71 – 80 Punkte = 3 (Befriedigend)
61 – 70 Punkte = 4 (Genügend)
0 – 60 Punkte = 5 (Nicht genügend)

Prüfungsstoff

siehe oben

Literatur

Empfohlene Literatur:
Beck, Sam und Carl A. Maida (Hg.) (2013) Toward engaged Anthropology. New York: Berghahn Books.
Borofsky, Robert (2019) An anthropology of anthropology: is it time to shift paradigms? Center for a Public Anthropology.
Brettell, Caroline B. (Hg.) (1996) When they read what we write: The politics of ethnography. Westport: Bergin and Garvey.
Lassiter, Luke E. (2005) Collaborative Ethnography and Public Anthropology, In Current anthropology, 46(1): 83-106.
Marcus, George E. (2001) From rapport under erasure to theaters of complicit reflexivity, In Qualitative Inquiry, 7: 519-28.
May, Reuben A. Buford und Mary Pattillo-McCoy (2000) Do You See What I See? Examining a Collaborative Ethnography, In Qualitative inquiry, 6(1): 65-87.
Narayan, Kirin (2015) Collaborative ethnography and a grandfather’s stories, In Postcolonial Studies, 18(2): 234–236.
Sanford, Victoria und Asale Angel-Ajani (Hg.) (2006) Engaged Observer: Anthropology, Advocacy, and Activism. New Brunswick: Rutgers University Press.
Sillitoe, Paul (Hg.) (2016) Indigenous studies and engaged anthropology: the collaborative moment. London: Routledge.
Susser, Ida (2010) The Anthropologist as Social Critic: Working toward a More Engaged Anthropology, In Current anthropology, 51(S2): S227-S23.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 04.10.2024 10:26