270031 SE Bioanorganische Chemie (2007S)

Die bioanorganische Chemie ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet der Chemie. In lebenden Organismen treten Metalle in den aktiven Zentren von Proteinen (Enzymen) auf. Diese Metalle sind für die Funktion der Enzyme unentbehrlich. Zum Forschungsfeld der Bioanorganik gehört die Untersuchung und Strukturaufklärung von Metalloenzymen. Die Untersuchungen reichen von der Anwendung verschiedener physikalischer und spektroskopischer Methoden bis zu Röntgenbeugungexperimenten an Protein-Einkristallen zur Strukturbestimmung. Die Ergebnisse der biophysikalischen Untersuchungen werden genutzt, um neue Erkenntnisse über den Ablauf der enzymatischen Katalyse zu gewinnen, über die letztendlich alle Lebensprozesse ablaufen. Weil die Arbeit mit den Proteinen ein aufwändiges, ressourcenintensives Forschungsgebiet ist hat sich mit der Modellierung enzymatischer Systeme mit niedermolekularen Koordinationsverbindungen ein zweiter Zweig der bioanorganischen Chemie gebildet. In diesem Bereich wird versucht, mit der systematischen Entwicklung neuer Metallkomplexe spektroskopische und funktionelle Eigenschaften der Metalloproteine zu imitieren. Im Rahmen der Vorlesung wird der Aufbau und die Funktion der wichtigen Metallzentren (Proteine und synthetische Metallkomplexe) besprochen.