Universität Wien

290009 PS Fachdidaktisches Proseminar: Politische Bildung im GW-Unterricht (2021W)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 29 - Geographie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 09.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 5A Geographie NIG 5.OG A0518
  • Dienstag 16.11. 15:00 - 16:30 Digital
  • Dienstag 23.11. 15:00 - 16:30 Digital
  • Dienstag 30.11. 15:00 - 16:30 Digital
  • Dienstag 07.12. 15:00 - 16:30 Digital
  • Dienstag 07.12. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 14.12. 15:00 - 16:30 Digital
  • Dienstag 14.12. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 11.01. 15:00 - 16:30 Digital
  • Dienstag 18.01. 15:00 - 16:30 Digital
  • Dienstag 18.01. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 25.01. 15:00 - 16:30 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dürfen oder müssen GW-Lehrerinnen und -Lehrer politisch sein? Was zeichnet eine adäquate, mutige Politische Bildung aus und was braucht es dafür? Wo liegen die Notwendigkeiten und wo die Grenzen der inhaltlichen Positionierung der Lehrenden im politischen Kontext? Am Scheideweg zwischen Positionierung, Multiperspektivität und Zurückhaltung - wie können polarisierende Themen den Grundsätzen der politischen Bildung entsprechend, anregend, aber nicht überwältigend umgesetzt werden?

Zentrale Zielsetzung dieser Lehrveranstaltung ist die fachdidaktisch reflektierte Auseinandersetzung mit gegenwärtigen, auch kontroversiellen Entwicklungen der Politischen Bildung, sowie der gemeinsame Weg von theoretischer Fundiertheit, über aktuelle Beiträge, Diskurs, Reflexion und erprobter Umsetzung hin zur Entwicklung einer eigenständigen, individuellen Haltung der Studierenden im Kontext der Politischen Bildung.
- Kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Umsetzungen des Unterrichtsprinzips Politische Bildung
- Grundsätze der Politischen Bildung: Lehrplanbezug, Unterrichtsprinzip, Grundsatzerlass, Beutelsbacher Konsens
- Politische Bildung in GW – der Lehrplan 2023/24, Basiskonzepte und Konflikte
- Weltbürger*innen als Akteure einer konstruktiven Politischen Bildung – democratic citizenship education
- Präsentation von innovativen Unterrichtsmethoden und -konzepten zur Politischen Bildung
- Reflektieren der individuellen politischen Haltung und Stärkung von Multiperspektivität und individueller Empathiefähigkeit
- Extremismus, Radikalismus und Fanatismus als Herausforderungen für die Politische Bildung
- Das chancenungleiche Klassenzimmer: Methoden, Umgang und Thematisierung in der Politischen Bildung
- Das kontroverse Klassenzimmer: Anregungen zur Förderung des kontroversen Diskurses im Klassenzimmer, Implementierung von tagespolitischen Themen in den Unterricht unter Einhaltung der Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses
- Neben der Präsentation zahlreicher Unterrichtsideen liegt ein Schwerpunkt am Thema "Diskursfähigkeit". Wie streitet man richtig? Wie können Lehrkräfte mit Extrempositionen der Schülerinnen und Schüler umgehen und wie die politische Debatte bestmöglich in den Unterricht integrieren?
- Verweis auf innovative Methoden, Tools und Plattformen im Rahmen der Politischen Bildung und Erprobung dieser

Methoden:
- Studium, Reflexion und Diskussion aktueller Beiträge zur Politischen Bildung
- Einzel- und Gruppenleistungen: Analyse und Erarbeitung
- Experteninnen- und Expertengespräche
- Gestaltung, Umsetzung und Reflexion von Unterrichtssequenzen

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Es gelten die Bestimmungen für die Anwesenheit in prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen. Erwartungen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: aktive Mitarbeit in der Lehrveranstaltung (40 % der Beurteilung);

Die Mitarbeit ergibt sich aus der regelmäßigen aktiven Teilnahme in den Einheiten, der Umsetzung interaktiver Übungen und von Rollenspielen sowie aus der Durchführung diverser Diskussionsformate, der Analyse von Problemaufrissen und der Präsentation ausgewählter, kompetenzorientierter Unterrichtskonzepte.

60 % der Beurteilung ergeben sich aus einem Prozess-Portfolio. Dieses setzt sich aus Einzel- und Gruppenarbeiten, der Problembehandlung von aktuellen Fragen, Problemen und Diskussionen im Kontext der Politischen Bildung, der Erstellung von Unterrichtsmaterial und Reflexionsaufgaben zusammen.

(Kriterien der Beurteilung des Portfolios: Vollständigkeit und Qualität der Arbeitsaufträge, Bezugnahme auf Fachliteratur, Eingehen auf Rückmeldungen und Überarbeitungen)

Formative Rückmeldungen zum Portfolio, Überarbeitungsmöglichkeit wird eingeräumt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Proseminar wird in Form einer prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung abgehalten.

Es besteht Anwesenheitspflicht und Sie müssen während des Semesters mehrere mündliche und/oder schriftliche Leistungen erbringen, um positiv beurteilt zu werden.

Sind Sie zu einer prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung angemeldet, nehmen jedoch nicht teil, ohne sich während der Abmeldefrist abzumelden, werden Sie für diese Lehrveranstaltung negativ beurteilt. Bei einer negativen Beurteilung muss die gesamte Lehrveranstaltung wiederholt werden.

Prüfungsstoff

Das Proseminar gliedert sich in folgende Themenblöcke:
- Grundlagen der Politischen Bildung
- Das akut-politische Klassenzimmer: Problembehandlung von Lehrer*innenperformances im Klassenzimmer
- Politisch Polarisierendes im Unterricht: Umsetzungsmöglichkeiten, Vorbereitung und Spontanität – die Notwendigkeit des Aktualitätsprinzips
- Konzeption, Methoden- und Planwerkstatt, Neues erproben und umsetzen
- Präsentation, Diskussion, Reflexion

Literatur

BOMBARDELLI O. (1994): Politische Bildung im europäischen Vergleich. – In: FRANKE K. und KNEPPER H.: Aufbruch zur Demokratie. Politische Bildung in den 90er Jahren. Ziele, Bedingungen, Probleme. – Wiesbaden.
BUDKE A. (2016): Potentiale der politischen Bildung im Geographie-Unterricht. – In: BUDKE A. und KUCKUCK M. (Hrsg.): Politische Bildung im Geographieunterrricht. – Stuttgart, 10-23
BUDKE A., KUCKUCK A. und WIENECKE A. (2016): Bedeutung der politischen Bildung im Geographieunterricht aus der Sicht von Geographielehrkräften. – In: GW-Unterricht 142/143, 49-61.
BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG (2016): Lehrplan der AHS-Oberstufe für Geographie und Wirtschaftskunde. – In: Bundesgesetzblatt Nr. 219 v. 9.12.2016, auch online unter https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2016_II_219/BGBLA_2016_II_219.pdfsig (5.4.2021).
BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FRAUEN (Hrsg.) (2015): Unterrichtsprinzip Politische Bildung Grundsatzerlass 2015; auch online unter https://www.bmbwf.gv.at/dam/jcr:bd222bd6-faca-4cf7-a0d3-9d9864d437ee/2015_12.pdf (31.3.2021)
BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG (Hrsg.) (2021): Unterrichtsprinzipien; https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/prinz.html (25.3.2021)
BUNDESMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT, KUNST UND KULTUR (2000): Lehrplan der AHS-Unterstufe für Geographie und Wirtschaftskunde.- In: Bundesgesetzblatt II Nr. 133 v. 11.5.2000; auch online unter https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/2000_134_2/2000_134_2.pdf (5.4.2021).
DACHS H. (2008): Politische Bildung in Österreich – ein historischer Rückblick. – In: KLEPP C. und RIPPITSCH D. (Hrsg.): 25 Jahre Universitätslehrgang Politische Bildung in Österreich. – Wien, 9-26.
FAßMANN H. (2006): Wie politisch ist die Geographie? Zum Verhältnis GW und PB. – In: GW-Unterricht 101, 5-9.
GERM A. (2015): Konzeptuelles Lernen in der Politischen Bildung. Theoriebildung – Fachdidaktische Umsetzung – Praxisbeispiele. – Wien
GERM A. (2017): Geographie und Politische Bildung – eine Selbstverständlichkeit? – In: HELLMUTH T. (Hrsg.): Politische Bildung im Fächerverbund. – Schwalbach am Taunus, 54-96.
HEINZ J. und ZANDONELLA M. (2020): Junge Menschen und Demokratie in Österreich 2020; auch online unter https://www.demokratiemonitor.at/wpcontent/uploads/2021/03/2020-SORA-Bericht-Parlament-Junge-Menschenund-Demokratie.pdf (4.4.2021).
HINTERMANN C, PICHLER H (2017): Sprache Macht Migration. Migration und Flucht im Geographieunterricht verhandeln. In: geographie heute 335/2017, S. 10-13 – Wien.
IGPB (Hrsg.) (2019): An- und Einsichten politischer Parteien zu politischer Bildung; online 17.9.2019, https://igpb.at/an-und-einsichten-politischer-parteien-zu-politischerbildung/ (3.4.2021).
KRAMMER R. (2008): Kompetenzen durch Politische Bildung. Ein KompetenzStrukturmodell. In: Forum Politische Bildung (Hrsg.): Informationen zur Politischen Bildung 29, 5-14.
KRAMMER R. (2010): Kompetenzen durch Politische Bildung. Ein Kompetenz Strukturmodell. – In: AMMERER H., KRAMMER R. und TANZER U. (Hrsg.): Politisches Lernen. Der Beitrag der Unterrichtsfächer zur politischen Bildung. – Innsbruck, 22-37.
Lehner M (2018): Geographiedidaktischer Zugang zum Umgang mit "Rechtsextremismus" in der politischen Bildung : die Initiative #notmysymbol – Salzburg, 2018.
MARCHART J. M. (2017): Die Angst vor Politik in der Schule; online 20.9.2017,https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/918171-Die Angst-vor-Politik-in-der-Schule.html (27.3.2021).
MARCHART J. M. (2018): Dürfen Lehrer politisch sein?; online 25.7.2018, https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/979028-Duerfen Lehrer-politisch-sein.html (27.3.2021).
MITTNIK P. (2017): Wiener Lehrer/innen und ihre Einstellung zu Politischer Bildung – Ergebnisse einer empirischen Analyse. – In: MITTNIK P. (Hrsg.): Empirische Einsichten in der Politischen Bildung. – Innsbruck, 55-76.
MITTNIK P., LAUß G. und SCHMID-HEHER S. (2018): Was darf politische Bildung? Eine Handreichung für LehrerInnen für

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(BA UF GW 04)

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:22