Universität Wien

290123 KU Globaler Wandel und Postwachstumsgesellschaft im professionalisierten GW-Unterricht (2018W)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 29 - Geographie

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine

MO 01.10.2018 12.30-14.00 Seminarraum Geographie NIG 5.OG C0528 und MO 01.10.2018 17.15-18.45 Hörsaal 4C Geographie NIG 4.OG C0409
DI 02.10.2018 09.00-12.30 Hörsaal 4C Geographie NIG 4.OG C0409
DI 02.10.2018 13.15-14.45 Seminarraum Geographie NIG 5.OG C0528
MI 03.10.2018 09.45-18.00 Hörsaal 4C Geographie NIG 4.OG C0409
DO 04.10.2018 15.00-18.30, Konferenzraum Geographie NIG 5. OG
FR 05.10.2018 09.00-12.30 Seminarraum Geographie NIG 5.OG C0528


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Liebe Studierende,
ich freue mich, dass Sie sich für die Teilnahme an diesen Kurs entschieden haben und heiße Sie herzlich willkommen.
Mit Vorfreude und Neugier schaue ich auf unsere Zusammenarbeit zwischen dem ersten und fünften Oktober.
Die etwas über die Woche gestreuten Termine richten nach der Verfügbarkeit von Räumen im Institutsgebäude. Es mag sie wundern, dass der ganze Kurs in eine Woche gelegt ist. Doch das ist Absicht: So können wir Lehr- und Lernprozesse am eigenen Beispiel intensiver gestalten und reflektieren. Und sowohl Schaffen von "Inseln der Intensität" (Wolfgang Schramke) im Unterricht als auch die Reflexion über die Lernprozesse in der Gruppe sind ohne Frage Teil und Ziel von professionalisiertem Unterricht.

Worum geht es in diesem Kurs inhaltlich:
Was bedeutet "professionalisierter Unterricht" in Geographie und Wirtschaftskunde für uns heute?
Was bedeutet uns unsere Mitverantwortung als Bürgerin / Bürger einerseits und gleichzeitig als Lehrperson? Wie will ich sie leben und gestalten?
Als sachliche Grundlage zur Analyse der Prozesse Globalen Wandels wird die Basislektüre zum Begriff "Imperiale Lebensweise" vorausgesetzt. Wie ist das genau zu verstehen? Wo begegnet es mir in meinem Alltag, was hier gesagt wird? Was denke und empfinde ich angesichts dieses Zustands der Welt, in der ich lebe und Lehrperson zu werden mich entschieden habe?

Welche Mechanismen reproduzieren wir als Gesellschaft(en), das Wissen um die not-wendigen und dringenden Veränderungen in kollektive und individuelle Handlungen zu ignorieren oder in Handlung umzusetzen? Wie hindern wir uns als Individuen und als Gesellschaften daran, das Wissen um die notwendigen und dringenden Veränderungen ins individuelle und kollektive Handeln umzusetzen?

Wie können wir angesichts all dessen ein gutes Leben gestalten? Wie bauen wir Resilienz bei uns selbst auf und stärken andere (Schüler*innen, Kolleg*innen, Eltern) dabei?
Welches veränderte Verhältnis zwischen Gesellschaft und Natur würde uns von alleine in den erforderlichen Wandel "tragen"?

Welche Rolle spielt Emotionalität bei alledem? Es gilt immerhin, Lebensfreude zu bewahren. Und das ist eine große Aufgabe. Ich muss eine Art Glauben daran, dass es einen Quantensprung zum Positiven geben kann gleichsam wie die Glut eines wärmenden Feuers, hüten. Denn die rationale Analyse mit den Mitteln der Wissenschaft führt zu der Erkenntnis, dass ein Szenario, in dem in den kommenden Jahrzehnten immer größere Teile der Welt unbewohnbar werden wahrscheinlich, wenn nicht sicher anzunehmen ist. Dieser Prozess wird – weiter in diesem sich abzeichnenden Szenario gedacht – weiter und mehr Krisen, Konflikte und Kriege produzieren.

Was kann als das für die Planung, Leitung und Reflexion von GW-Unterricht für mich konkret bedeuten? Sind schon bekannte Konzepte wie die Vermittlungsinteressen nach Vielhaber oder die epochalen Schlüsselprobleme nach Klafki für mich hilfreich?

Wie werden wir im Kurs arbeiten?
Wir arbeiten in einem Wechsel zwischen kurzen Inputs und längeren Phasen der Arbeit in kleineren Gruppen, zu zweit oder alleine. Auch sie als Studierende werden zum Leiten von Kursphasen eingeladen und aufgefordert. Ihre Mitarbeit ist während des ganzen Kurses zentral. Deswegen kommen wir zusammen.
Es ist Anliegen des Kurses, den Versuch zu wagen, nicht nur über den erforderlichen Wandel zu reden, sondern möglichst viel Wandel zu sein. So soll der Kurs ein Lernen am eigenen Vorbild für professionalisierten GW-Unterricht ermöglichen.
Ziel ist es, selber gelebtes Beispiel für Lebendiges, persönlich bedeutsames Lernen zu sein und zu werden. Schließlich ist die Reflexion des selbst erlebten und gestalteten meist sehr ertragreich für das wichtigste Handwerkszeug, dass ich für professionellen GW-Unterricht habe: Ich selbst als Person.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit in Form von Beteiligung und Planen, Leiten und Reflektieren von Sitzungen des Kurses.
Alternativ:
Ausführliche Erarbeitung einer Unterrichtsreihe auf Basis der Literatur. Genauere Hinweise dazu werden in den ersten Sitzungen auf Nachfrage gegeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestens die Kapitel 1 – 3 des Buches von Brand & Wissen sowie komplette Lektüre des Artikels in GW-Unterricht werden für die Zusammenarbeit im Kurs vorausgesetzt.
Die Beurteilung der eigenen Entwicklungsleistung geschieht in einer Mischung aus Selbstwahrnehmung und Feedback durch Kursleitung und die übrigen Kursteilnehmer*innen.

Prüfungsstoff

- individuelle Lernprozess
- Gruppenprozess im Kursverlauf
- Begriff Imperiale Lebensweise
- Professionelle Planung, Leitung und Reflexion von GW-Unterricht in Zeiten Globalen Wandels

Literatur

Brand, Ulrich & Markus Wissen (2017): Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus. München.
Bedehäsing, Jutta & Stefan Padberg (2017): Globale Krise, Große Transformation, Change Agents: Heiße Eisen für die Geographiedidaktik?. In: GW-Unterricht, 146, 19-31.
zusätzlich bei Entscheidung für das Verfassen einer Unterrichtsreihe anstelle aktiver Mitarbeit:
Padberg, Stefan (2012a): Geographie kritisch und themenzentriert unterrichten und was das mit der Debatte um Kompetenzorientierung zu tun hat. In: GW-Unterricht, 127, 12-28.
Padberg, Stefan (2012b): Illegalisiert in Deutschland: Wie sähe mein Leben ohne Papiere aus? In: GW-Unterricht, 128, 18-27.
Vielhaber, Christian (1999): Vermittlung und Interesse – Zwei Schlüsselkategorien fachdidaktischer Grundlegungen im „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterricht. In: Vielhaber, Christian (Hg): Fachdidaktik kreuz und quer. Bd.15 der Materialien zur Didaktik der Geographie u. Wirtschaftskunde, Wien.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(MA UF GW 01)

Letzte Änderung: Mi 19.08.2020 08:07