300213 SE Aktuelle Probleme der Biologie aus wissenschaftstheoretischer Sicht (2008W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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VORBESPRECHUNG: Di, 7. Okt. 2008, um 17 Uhr
Ort: Biozentrum Althanstrasse, Grosser Seminarraum Anthropologie (gleich neben dem Rolltreppenende im 1.OG)Blockveranstaltung, nach Übereinkunft;Anmeldungen bitte persönlich via Email bei: margarete.maurer@univie.ac.at; dabei bitte eventuell vorhandene spezielle thematische Interessen, Semesterfach und StR bekanntgeben.
Ort: Biozentrum Althanstrasse, Grosser Seminarraum Anthropologie (gleich neben dem Rolltreppenende im 1.OG)Blockveranstaltung, nach Übereinkunft;Anmeldungen bitte persönlich via Email bei: margarete.maurer@univie.ac.at; dabei bitte eventuell vorhandene spezielle thematische Interessen, Semesterfach und StR bekanntgeben.
Details
max. 22 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
- Es wird die Aufmerksamkeit der Studierenden für wissenschaftstheoretische kontextbezogene Fragestellungen der Biologie, zum Beispiel im Bereich von Umweltthemen oder hinsichtlich von Forschungsdynamiken, geschärft, entsprechendem Interesse ein Ort gegeben, und dies durch Wissensaneignung fundiert und differenziert.- Es wird der Umgang mit Texten geübt, bei welchem sich gerade Studierende der Naturwissenschaften oft schwer tun. Geübt wird insbesondere die Fähigkeit, den Sinn- und Bedeutungsgehalt wissenschaftlicher Texte zu erfassen, diesen zusammenzufassen, zu referieren, und die Inhalte in der Diskussion mit eigenen Erfahrungen und Sichtweisen zu konfrontieren - gemeint sind Perspektiven in und auf Wissenschaft und deren kontextuelle Zusammenhänge, Prägungen und Wirkungen.- Durch die Verpflichtung, das Referat und weitere Texte auch schriftlich auszuarbeiten, und durch die Möglichkeit von Teamwork, werden soft skills der Präsentation, des Vortrags und der erfolgreichen Kommunikation geübt. Mit anderen Worten: Es werden zusätzliche, für das spätere Berufsleben wichtige Qualifikationen erworben.
Prüfungsstoff
Ausgewählte Texte zu einer spezifischen Fragestellung bzw. einem Themenbereich werden an die Studierenden (jeweils eingeteilt in Zweier-Teams) ausgegeben und von diesen im Seminar referiert und diskutiert. Zur Präsentation gehört ein Handout für die TeilnehmerInnen. Es besteht die Möglichkeit, zu einer aktuellen Thematik selbst Literatur- oder andere Recherchen durchzuführen und im SE die Ergebnisse vorzutragen und zu diskutieren.Zu jedem Pflichttext ist via Email eine kurzes Feedback an die LV-Leiterin zu schicken, darüber, was Gegenstand und Hauptthesen des Textes sind, wie es dem oder der Lesenden mit diesem Text gegangen ist,, und was er oder sie zum Inhalt sagen möchte. Damit soll eine gut vorbereitete Diskusion der Texte im Seminar erreicht werden.Zu mindestens einem Pflicht-Text ist eine schriftliche Reflexionsarbeit vorzulegen; diese wird durch eine spezifische, durch die Lehrveranstaltungsleiterin vorbereitete Fragenliste angeleitet bzw. erleichtert.Zum Verständnis notwendige Hintergrundinformationen und Erläuterungen zur Einbettung der Texte in den Kontext der wissenschaftstheoretischen und metawissenschaftlichen Diskussion der Biologie werden ebenfalls durch die Lehrveranstaltungsleiterin eingebracht.Im Zentrum stehen wissenschaftstheoretisch-ethische Probleme der Humanbiologie (Forschungsfreiheit und öffentliche Besorgnisse, an den Beispielen Stammzellforschung, Humanbiologie, Genetik, Molekularbiologie, Patente, Verwertungszusammenhänge).Exemplarische Schwerpunkte liegen auf jeweils aktuellen Fragestellungen, die sich aus den Wechselwirkungen von Life Sciences und Kultur / Gesellschaft ergeben (Auswahlthemen siehe oben und unten in der Gliederung der Literaturzusammenstellung; weitere zusätzliche sind möglich).
Welche Fragestellungen und Beispiele im SoSe ausgewählt werden zur näheren Bearbeitung und Diskussion, wird entsprechend den Interessen der TeilnehmerInnen zu Beginn der Lehrveranstaltung festgelegt.
Welche Fragestellungen und Beispiele im SoSe ausgewählt werden zur näheren Bearbeitung und Diskussion, wird entsprechend den Interessen der TeilnehmerInnen zu Beginn der Lehrveranstaltung festgelegt.
Literatur
Allgemein wissenschafts- und erkenntnistheoretische Grundlagen
Birgit BAUER: Der Objektivitätsbegriff in der feministischen Debatte um die Naturwissenschaften, Manuskript, 3. Juli 2000, http://www.students.mfpl.ac.at/skripten/Daten/Maurer/Bauer_Objektivitaet.pdf
Ulrike FELT/Helga NOWOTNY/Klaus TASCHWER: Wissenschaftsforschung. Eine Einführung, Frankfurt/M.-New York (Campus, Reihe Campus Studium Band 1086) 1995.
Paul K.FEYERABEND: Wider den Methodenzwang, Frankfurt/M. (Suhrkamp) 1976.
Ian HACKING: Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften, Stuttgart (Reclam) 1996 (amerikanisches Original: Cambridge University Press 1983).
Sandra HARDING: Feministische Wissenschaftstheorie, Hamburg (Argument) 1990.
Donna HARAWAY: Die Neuerfindung der Natur, Frankfurt/M. (Campus) 1995.
Thomas S. KUHN: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Frankfurt/M. 1973 (Suhrkamp, stw 25; amerikanisches Original: Chicago 1962).
Stephen Toulmin: Voraussicht und Verstehen. Ein Versuch über die Ziele der Wissenschaft, Frankfurt/M. (es 292) 1968.Biologie als Forschungsprozess: Paradigmen, wissenschaftstheoretische Konzepte und Experimentalsysteme
Klaus AMANN: Natürliche Expertise und Künstliche Intelligenz - eine Untersuchung naturwissenschaftlicher Laborarbeit, Dissertation an der Universität Bielefeld (1. Oktober 1990; 2. Auflage 12/1990) (Manuskript).
Agnes ARBER: Sehen und Denken in der biologischen Forschung, Reinbek bei Hamburg (Rowohlt, rde) 1960.
Michael A. ARBIB/Mary B. HESSE: The construction of reality, Cambridge [u.a.] (Cambridge Univ. Press) 2004.
Ludwik FLECK: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache, Frankfurt/M. (Suhrkamp) 1980 (Original 1935).
Ludwik FLECK: Erfahrung und Tatsache. Gesammelte Aufsätze, hg. von Lothar SCHÄFER und Thomas SCHNELLE, Frankfurt/M. (Suhrkamp, stw 404) 1983.
+ Mathias GUTMANN/Eva M. NEUMANN-HELD: "The Theory of Organism and the Culturalist Foundation of Biology, in: Theory in Biosciences 119, 2000, pp. 171 - 356.
Peter JANICH/Michael WEINGARTEN: Wissenschaftstheorie der Biologie. Methodische Wissenschaftstheorie und die Begründung der Wissenschaften, München (Fink, Kurs Philosophie. Propaedeutica & Paradeigmata) 1999.
Ute KINDERMANN: Die Wirklichkeit - im Wissenschaftsalltag kein Problem?, in: Peter Pilz u.a. (Hg.): Forschende Frauen, Mössingen-Talheim (Talheimer), S. 102-118.
Ulrich KROHS/Georg TOEPFER (Hg.): Philosophie der Biologie. Eine Einführung. Frankfurt/M. (Suhrkamp, Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1745 ) 2005.
+ Margarete MAURER: Zum Konzept einer Kritischen Theorie der Biowissenschaften, in: Jahrbuch für Geschichte und Theorie der Biologie II, Hg. von Hans-Jörg RHEINBERGER / Michael WEINGARTEN, Berlin (Verlag für Wissenschaft und Bildung) 1995, S. 29-40.
+ Eva M. NEUMANN-HELD/Christoph REHMANN-SUTTER : Philosophy and Developmental Genetics. A Case Study of Transdisciplinary Research, in: Rudolf Häberli et al. (Hg.): Transdisciplinarity: Joint Problem-Solving among Science, Technology and Society. Workbook I, Zürich (Haffmanns) 2000, pp. 90 - 92.
+ Thomas POTTHAST: "Was bedeutet "Leitwissenschaft"? Und übernehmen Biologie oder die "Lebenswissenschaften" diese Funktion für das 21. Jahrhundert?" In: BERENDES, Jochen (Hg.) Autonomie durch Verantwortung, Mentis, Paderborn 2007, S. 285-318.
Hans Jörg RHEINBERGER/Michael HAGNER (Hg.): Experimentalisierung des Lebens. Experimentalsysteme in den biologischen Wissenschaften 1850/1950, Berlin (Akademie) 1993.
+ Georg TOEPFER: Das System der biologischen Disziplinen - Geschichte und Theorie, in; Verhandlungen zur Geschichte und Theorie der Biologie, Band 9: Die Entstehung biologischer Disziplinen II, Berlin (VWB) 2002.Genbegriff
Peter J. BEURTON: Genbegriffe, in: Ulrich KROHS/Georg TOEPFER (Hg.): Philosophie der Biologie. Eine Einführung. Frankfurt/M. (Suhrkamp, stw 1745 ) 2005. S. 195-211.
Peter J. BEURTON/Raphael FALK/Hans-Jörg RHEINBERGER [Hg.]: The
Birgit BAUER: Der Objektivitätsbegriff in der feministischen Debatte um die Naturwissenschaften, Manuskript, 3. Juli 2000, http://www.students.mfpl.ac.at/skripten/Daten/Maurer/Bauer_Objektivitaet.pdf
Ulrike FELT/Helga NOWOTNY/Klaus TASCHWER: Wissenschaftsforschung. Eine Einführung, Frankfurt/M.-New York (Campus, Reihe Campus Studium Band 1086) 1995.
Paul K.FEYERABEND: Wider den Methodenzwang, Frankfurt/M. (Suhrkamp) 1976.
Ian HACKING: Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften, Stuttgart (Reclam) 1996 (amerikanisches Original: Cambridge University Press 1983).
Sandra HARDING: Feministische Wissenschaftstheorie, Hamburg (Argument) 1990.
Donna HARAWAY: Die Neuerfindung der Natur, Frankfurt/M. (Campus) 1995.
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Stephen Toulmin: Voraussicht und Verstehen. Ein Versuch über die Ziele der Wissenschaft, Frankfurt/M. (es 292) 1968.Biologie als Forschungsprozess: Paradigmen, wissenschaftstheoretische Konzepte und Experimentalsysteme
Klaus AMANN: Natürliche Expertise und Künstliche Intelligenz - eine Untersuchung naturwissenschaftlicher Laborarbeit, Dissertation an der Universität Bielefeld (1. Oktober 1990; 2. Auflage 12/1990) (Manuskript).
Agnes ARBER: Sehen und Denken in der biologischen Forschung, Reinbek bei Hamburg (Rowohlt, rde) 1960.
Michael A. ARBIB/Mary B. HESSE: The construction of reality, Cambridge [u.a.] (Cambridge Univ. Press) 2004.
Ludwik FLECK: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache, Frankfurt/M. (Suhrkamp) 1980 (Original 1935).
Ludwik FLECK: Erfahrung und Tatsache. Gesammelte Aufsätze, hg. von Lothar SCHÄFER und Thomas SCHNELLE, Frankfurt/M. (Suhrkamp, stw 404) 1983.
+ Mathias GUTMANN/Eva M. NEUMANN-HELD: "The Theory of Organism and the Culturalist Foundation of Biology, in: Theory in Biosciences 119, 2000, pp. 171 - 356.
Peter JANICH/Michael WEINGARTEN: Wissenschaftstheorie der Biologie. Methodische Wissenschaftstheorie und die Begründung der Wissenschaften, München (Fink, Kurs Philosophie. Propaedeutica & Paradeigmata) 1999.
Ute KINDERMANN: Die Wirklichkeit - im Wissenschaftsalltag kein Problem?, in: Peter Pilz u.a. (Hg.): Forschende Frauen, Mössingen-Talheim (Talheimer), S. 102-118.
Ulrich KROHS/Georg TOEPFER (Hg.): Philosophie der Biologie. Eine Einführung. Frankfurt/M. (Suhrkamp, Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1745 ) 2005.
+ Margarete MAURER: Zum Konzept einer Kritischen Theorie der Biowissenschaften, in: Jahrbuch für Geschichte und Theorie der Biologie II, Hg. von Hans-Jörg RHEINBERGER / Michael WEINGARTEN, Berlin (Verlag für Wissenschaft und Bildung) 1995, S. 29-40.
+ Eva M. NEUMANN-HELD/Christoph REHMANN-SUTTER : Philosophy and Developmental Genetics. A Case Study of Transdisciplinary Research, in: Rudolf Häberli et al. (Hg.): Transdisciplinarity: Joint Problem-Solving among Science, Technology and Society. Workbook I, Zürich (Haffmanns) 2000, pp. 90 - 92.
+ Thomas POTTHAST: "Was bedeutet "Leitwissenschaft"? Und übernehmen Biologie oder die "Lebenswissenschaften" diese Funktion für das 21. Jahrhundert?" In: BERENDES, Jochen (Hg.) Autonomie durch Verantwortung, Mentis, Paderborn 2007, S. 285-318.
Hans Jörg RHEINBERGER/Michael HAGNER (Hg.): Experimentalisierung des Lebens. Experimentalsysteme in den biologischen Wissenschaften 1850/1950, Berlin (Akademie) 1993.
+ Georg TOEPFER: Das System der biologischen Disziplinen - Geschichte und Theorie, in; Verhandlungen zur Geschichte und Theorie der Biologie, Band 9: Die Entstehung biologischer Disziplinen II, Berlin (VWB) 2002.Genbegriff
Peter J. BEURTON: Genbegriffe, in: Ulrich KROHS/Georg TOEPFER (Hg.): Philosophie der Biologie. Eine Einführung. Frankfurt/M. (Suhrkamp, stw 1745 ) 2005. S. 195-211.
Peter J. BEURTON/Raphael FALK/Hans-Jörg RHEINBERGER [Hg.]: The
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
WZB
Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:56
Welche Rolle spielen dabei die Epigenetik und unterschiedliche Konzepte darüber, was ein "Gen" ist und kann oder nicht kann. Bietet ein prozessorientierter dynamischer Genbegriff (Oyama, Neumann-Held) zukunftsweisende "normative" Grundlagen? Was läßt sich für pädagogische Debatten, für Orientierungen im Personal- und Selbstmanagement oder für die Medizin ableiten?-Können moderne Konzepte der gegenwärtigen Biologie dazu beitragen, traditionelle dualistische Denkmuster und biologischen Determinismus zu überwinden, oder stützen sie diese eher?
Damit folgt die Konzeption der LV dem gegenwärtigen Weg von der kritischen Auseinandersetung mit den Biowissenschaften zur Frage nach deren Restrukturierung und ihrem Potential, zur Bewältigung gesellschaftlicher biologiebezogener Debatten und Probleme beizutragen.Historische Analysen und solche aus der Sicht der Gender Studies werden hinzugezogen, wo dies nötig ist. So soll die Auseinandersetzung mit dem wissenschaftstheoretischen Regulativ des Objektivitätspostulats am Beispiel der Hirnforschung und ihrer Konzepte zu Rasse und Geschlecht erfolgen (Gould).Ein vertieftes Verständnis für Fragen biologischer Klassifikation und deren Einbettung in kulturspezifische Kontexte kann anhand von Analysen der Klassifikation bei Linné und/oder derjenigen des biologischen Geschlechts erreicht werden (Schiebinger, Oudshoorn, Maurer).