Universität Wien

330136 SE Seminar zur Palliative Care und Dementia Care (2024S)

EC Altern und Lebensqualität

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Voraussetzung zur Teilnahme ist die positiv absolvierte Prüfung zur VO 330132 Einführung in soziologische, ernährungs- und pflegewissenschaftliche Grundlagen des Alterns.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

ACHTUNG:
Donnerstag, 13.6. NUR nachmittags 13.00 - 18.00
UND:
alle Vormittagstermine starten um 9.00

Freitag 12.04. 08:00 - 13:00 Seminarraum 19, Kolingasse 14-16, OG02
Freitag 24.05. 08:00 - 13:00 Seminarraum 19, Kolingasse 14-16, OG02
Donnerstag 13.06. 08:00 - 09:30 Seminarraum 19, Kolingasse 14-16, OG02
Donnerstag 13.06. 13:00 - 18:00 Seminarraum 19, Kolingasse 14-16, OG02
Freitag 14.06. 08:00 - 13:00 Seminarraum 19, Kolingasse 14-16, OG02

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele
• Die Studierenden setzen sich mit dem hohen Alter und dem Lebensende auseinander
• Sie lernen Palliative Care und Dementia Care als Konzepte für den würdevollen Umgang mit schwerkranken und hochbetagten Menschen kennen
• Sie verstehen, wie Dementia Care und Palliative Care in Organisationen umgesetzt werden und was die Herausforderungen dabei sind
• Sie wissen, welche Rolle Betroffenenorientierung in der Betreuung am Lebensende unter anderem für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen spielt
• Sie diskutieren Gender und Diversität als relevante soziale Kategorien in den Anwendungsgebieten von Palliative Care und Dementia Care
Inhalte
Frauen und Männer werden zunehmend hochaltrig, viele von ihnen erleben Phasen der Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit, immer mehr Menschen leben mit einer Demenz. Der Großteil der Menschen, die versterben, sind 80 Jahre und älter. Alte Menschen haben eindeutig besondere Bedürfnisse, weil ihre Probleme anders und oft komplexer sind, als die junger Menschen.
In den 1960er Jahren wird das Tabu rund um Sterben, Tod und Trauer in Europa und den USA gebrochen. Die moderne Hospizbewegung wird gegründet, aus ihr entsteht das Konzept von Palliative Care. Beinahe zeitgleich entwickelt Tom Kitwood in England das Konzept der Personzentrierten Kommunikation mit Menschen mit Demenz (Dementia Care). Beiden ist gemeinsam, dass es um einen würdevollen Umgang mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft geht. Im Zentrum steht die Lebensqualität und nicht die Lebensverlängerung um jeden Preis.
Palliative Care und Dementia Care meinen die umfassende körperliche, seelische, soziale und spirituelle Begleitung, Pflege und Behandlung und stellen die Bedürfnisse der Betroffenen ins Zentrum. Die Konzepte werden zunehmend in betreuenden Organisationen umgesetzt, das ist nicht immer einfach. Unter anderen gilt es, Gender und Diversität als relevante Kriterien für Betroffenenorientierung in Palliative Care und Dementia Care zu berücksichtigen und Sorgebeziehungen geschlechterkritisch zu reflektieren.
Methode
Die Lehrveranstaltung setzt sich aus Inputs der LV-Leiterinnen zusammen, die ergänzt werden durch relevante Literatur und durch Filmsequenzen. Ausgewählte Ergebnisse von partizipativer Forschung in Palliative Care und Dementia Care werden vorgestellt. Studierende diskutieren miteinander und mit der LV-Leitung die jeweiligen Inputs. Die Studierenden bringen ihre eigenen Erfahrungen und Überlegungen zu den Themen der Lehrveranstaltung ein. Sie bearbeiten ein von ihnen gewähltes Thema in Gruppen vertieft. Die Lehrveranstaltungsleitung stellt dazu Literatur zur Verfügung, die die Studierenden ergänzen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Beteiligung an der Lehrveranstaltung; Literaturstudium; Gruppenarbeit und Input in der Lehrveranstaltung; kurzer eigenständiger Text

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1. Gruppenarbeit zu einem selbstgewählten Thema auf Basis von Literatur und Inhalten der LV und Input in der LV dazu (50%)
2. Individuelles Abfassen eines kurzen Textes anhand von 3 Leitfragen im Rahmen der LV (30%)
3. Aktive Beteiligung an der LV (20%), wofür regelmäßige Anwesenheit erforderlich ist, entschuldigtes Fehlen im Ausmaß eines Halbtages ist möglich

Prüfungsstoff

Die LV ist prüfungsimmanent. Teilleistungen siehe oben

Literatur

Davies Elizabeth, Higginson Irene (2004): Solid facts. Palliative Care. Copenhagen: World Health Organisation Europe
Feil, Naomi; De Klerk-Rubin, Vicki (2010) Validation. Ein Weg zum Verständnis verwirrter alter Menschen. 9. Aufl., München: Ernst Reinhardt
Heimerl, Katharina; Reitinger Elisabeth, Wegleitner, Klaus (2015): Organisationsethik in Palliative Care. Von Caring Institutions und Compassionate Communities. In: Forum Supervision 23/45, S. 63 – 73
Hockley Jo, Froggatt Katherine, Heimerl Katharina (eds.) (2013): Participatory Research in Palliative Care. Actions and Reflections. Oxford: Oxford University Press
Kitwood, Tom (2008) Demenz. Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen. Bern: Hans Huber
Kojer Marina, Heimerl Katharina (2009): Palliative Care ist ein Zugang für hochbetagte Menschen - Ein erweiterter Blick auf die WHO Definition von Palliative Care. In: Zeitschrift für Palliativmedizin; 10:154-161
Reitinger, Elisabeth; Vedder, Ulrike; Pepetual, Mforbe Chiangong (Hg.) (2018): Alter und Geschlecht. Soziale Verhältnisse und kulturelle Repräsentationen. Wiesbaden: Springer VS
Small Niel, Froggatt Katherine, Downs Murna (2007): Living and Dying with Dementia. Dialogues about palliative care. Oxford
WHO (Hg) (2002): National Cancer Control Programmes. Policies and Managerial Guidelines. Part 7, Pain Relief and Pallliative Care, 83-91, Geneva: World Health Organization.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 10.04.2024 16:46