Universität Wien

340209 UE Literarisches und mediales Übersetzen Ib (2022W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 34 - Translationswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Abhaltung vor Ort.
Update:
Wegen Erkrankung wird die LV am 09.01.2023 voraussichtlich digital abgehalten.

  • Montag 10.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 17.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 24.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 31.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 07.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 14.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 28.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 05.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 12.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 09.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 16.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 23.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG
  • Montag 30.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 ZfT Gymnasiumstraße 50 3.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Beim Übersetzen erweisen sich der richtige Gebrauch der Zeiten sowie die Möglichkeiten, Modalität auszudrücken, immer wieder als eine der zentralen Herausforderungen, die auch Muttersprachler vor erhebliche Probleme stellen kann. Ein Grund dafür sind die zwischen Ausgangs- und Zielsprache fast regelmäßig auftretenden Interferenzen, wenn es über die typologischen Sprachunterschiede hinaus auch erhebliche kulturelle Differenzen im Gebrauch der Zeiten gibt, die sich z. B. im AT in einem zwanglosen Wechsel zwischen den Zeitformen äußert, der im ZT unter Umständen forciert oder überhaupt inakzeptabel wirkt. In der Zielsprache Deutsch fallen weiters die schwer handhabbaren Hilfsverben ins Gewicht, die bei der Wahl des Perfekts, der Vorvergangenheit und den mit ihnen korrespondierenden Modalformen zu umständlichen und ebenso inakzeptablen Satzgebilden zwingen können. Da die Zielsprache Deutsch mit ihrem komplexen Zeitgefüge, dem beträchtlichen Aufwand an Hilfsverben, den periphrastischen Bildungen und dem generell hohen Grad an syntaktischer Komplexität die im AT oft einfach wirkende Diktion mitunter nicht abbilden kann (z. B. weil statt einer einzigen Vergangenheitsform drei verschiedene zum Einsatz kommen müssen), braucht es Strategien, die es ermöglichen, sich im Zeitsystem der Zielsprache Deutsch auch im Hinblick auf die kreativen Möglichkeiten, die es bietet, souverän zu bewegen.
In dieser Übung wird darum im Einführungsteil der grammatikalisch korrekte Gebrauch von Zeit und Modus rekapituliert, um im nächsten Schritt und anhand ausgewählter Beispiele auf den eigentlichen Inhalt der Übung (das Erkennen kreativer Potentiale im Gebrauch der Zeiten sowie ihre Anwendung) überzuleiten. In diesem Zusammenhang wird es unumgänglich sein, sich mit Grundbegriffen der Narratologie wie Erzählzeit, erzählte Zeit, Erzählperspektive usw. vertraut zu machen bzw. diese zu wiederholen, wozu es im Rahmen der praktischen Übung genug Gelegenheit geben wird. Auch soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass die Möglichkeiten, Zeit und Modus auszudrücken, vielfältiger sind als es grammatikalische Paradigmen suggerieren. Die futurische Bedeutung des Präsens in Sätzen wie „Ich gehe nach Paris“ leuchtet unmittelbar ein, weil sie sozusagen grammatikalisch vorgeprägt ist und auch im umgangssprachlichen Repertoire ihren festen Platz hat; wir haben es mit einem Phänomen der Syntax zu tun. Wenn das Präsens aber gegebenenfalls Vergangenheit ausdrückt (z. B. in Form des erzählenden Präsens) befinden wir uns bereits im Bereich der Narratologie – oder anders ausgedrückt: der Textbehandlung. Für einen konsistenten Gebrauch der Zeiten in einer literarischen Übersetzung ist es von essenzieller Bedeutung, dass nicht nur die grammatikalischen Regeln beherrscht werden (was ohnehin vorausgesetzt wird), sondern dass das Problem von Zeit und Modus im literarischen Text als ein narratologisches Problem aufgefasst wird, dem man sich mit verschiedenen Mitteln und Instrumentarien nähern kann. Das Bewusstsein für den Unterschied zwischen syntaktischer (grammatikalischer) und textbezogener (narratologischer) Notwendigkeit zu schärfen, ist der Inhalt dieser Übung.
Die Studierenden übersetzen sowohl einzeln als auch im Team selbst gewählte Texte aus einer ihrer Arbeitssprachen ins Deutsche; die Übersetzung wird begleitet durch eine detaillierte AT-Analyse und eine Interlinearübersetzung sowie Kommentare zum Übersetzungsprozess; Übung zur Kontaktnahme mit Verlagen. Weiters: Lektorat der Übersetzungen von KollegInnen; Follow-up-Revision der eigenen Übersetzung; Diskussion der Texte im Plenum.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Übersetzungsdossier (40%);
- Einzelübersetzung (35%);
- Lektorate (15%);
- Veranstaltungsbericht (5%),
- weiterer Arbeitsauftrag (5%).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für eine positive Gesamtbeurteilung sind 60% zu erreichen.
Beurteilungskriterien sind auf Deutsch als A-Sprache ausgerichtet.
Es herrscht Anwesenheitspflicht. Studierende dürfen zweimal unentschuldigt fehlen, Präsentationen und Lektorate sind verpflichtend zu halten. Die aktive Mitarbeit an den Diskussionen in der Gruppe wird vorausgesetzt.

Prüfungsstoff

s. Ziele, Inhalte und Methode.

Literatur

Wird auf Moodle bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 06.01.2023 20:49