Universität Wien

350190 VU Beraten und intervenieren in psychosozialen Problemsituationen des Schulsports - Abt.B (2019S)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 35 - Sportwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 04.03. 14:30 - 17:00 ZSU - USZ II, Seminarraum II, 4. Stock
  • Samstag 27.04. 09:00 - 18:00 ZSU - USZ I, Hörsaal 2 EG
  • Montag 29.04. 14:30 - 18:30 ZSU - USZ II, Seminarraum II, 4. Stock
  • Samstag 04.05. 09:00 - 18:00 ZSU - USZ I, Hörsaal 2 EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wo Menschen sich begegnen und miteinander Zeit verbringen sind Dynamiken jeglicher Art zu beobachten. Dies trifft vor allem in „Zwangsgemeinschaften“, wie es das System Schule mit sich bringt, zu. Lehrer/-innen – Schüler/-innen Beziehungen werden zum Beispiel durch Autoritätsvorgaben, sozial bedingte Strukturen, oder aber auch durch biographische Vorerfahrungen beeinflusst. Weiters sind Schüler/-innen einer Vielzahl an unterschiedlichen Konfliktsituationen ausgesetzt und haben dabei wenig Erfahrung diese selbstständig zu verbessern oder gar zu lösen.

Der Bewegungs- und Sportunterricht hat aufgrund seiner Emotionalität und persönlichen Nähe in solchen Problemsituationen eine besondere Rolle inne. Bewegungs- und Sportlehrer/-innen entwickeln meist eine stärkere soziale Bindung zu den von ihnen unterrichteten Schüler/-innen und werden auf Grund dessen oftmals als Ansprechpersonen für psychosoziale Angelegenheiten ausgewählt. Hierbei gilt es aber professionell zu agieren, Problemfelder zu erkennen und Situationen gut einschätzen zu können, um so den Herausforderungen in diesen heiklen Situationen gewachsen zu sein. Dies gilt sowohl für (sport-)unterrichtsrelevante Geschehnisse, wie zum Beispiel Sportverweigerung, Unterrichtsstörungen, Fairplay usw. wie auch für andere bedeutende Ereignisse (wie z.B. Mobbing, Elterngespräche, Trauersituation) die besonderen Gesprächs- und Beratungsaufwand mit sich bringen.

In diesem Seminar werden unterschiedliche Kommunikationsformen analysiert, beratungsrelevantes Grundlagenwissen vermittelt und Beratungen/Interventionen von psychosozialen Problemsituationen vor dem Hintergrund einer systemischen Prozessbegleitung initiiert. Konkrete Szenarien werden mit Hilfe fachlich-fundierter Literatur und unterschiedlichen Beratungskonzepten in praktisch angewandten Gesprächen geübt und innerhalb der Gruppe analysiert. Eine praxisnahe Lösungsorientierung wird dabei ebenso diskutiert wie das Erkennen, dass manche Situationen nicht mehr zielführend mit den zur Verfügung stehenden (Kommunikations-) Mitteln gelöst werden können.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Durchgängige Anwesenheit; aktive Beteiligung an Beratungsgesprächen (Gestaltung, Führung, Beobachtung, Feedback, Diskussion).

Kurze Literaturzusammenfassung (Gruppenarbeit) und Präsentation.

Die gesamte Leistungserbringung durch Studierende hat bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen des Wintersemesters bis spätestens am folgenden 30. April, bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen des Sommersemesters bis spätestens am folgenden 30. September zu erfolgen. Studierende, die sich nicht von der ggst. Lehrveranstaltung abgemeldet haben, sind zu beurteilen. Bei negativer Beurteilung ist eine kommissionelle Prüfung unzulässig, der Besuch der Lehrveranstaltung ist zu wiederholen. Rechtsquelle: Satzung der Universität Wien §10 (4, 5, 6).

Reflexive, theoriegeleitete Abschlussarbeit zu einer konkreten Problemstellung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

-) Aufbau von beratungsrelevanten Grundlagenwissen (Interaktionen beobachten und einschätzen, Feedback geben, Zuhören lernen, konstruktivistische Sichtweisen zulassen, ...)

-) Beratungsansätze und Interventionsformen

-) Beratung und Kommunikationsstrategien

-) Struktur und Organisationsformen (Gesprächsvorbereitung, Joining, Lösungsbeschluss bzw. Alternative, ....)

-) Ethische Fragen zur Beratung im schulischen Kontext

Prüfungsstoff

Auseinandersetzung mit fachlichen Beratungskonzepten und systemtherapeutischen Ansätzen.

Aktive Umsetzung der Kenntnisse in praktischen Beratungsgesprächen

Reflexive Auseinandersetzung mit konkreten psychosozialen Problemsituationen.

Literatur

von Förster, H. (2013): Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners: Gespräche für Skeptiker

Fuhrmann, B. (2012): Ich schaffs! Spielerisch und praktisch Lösungen mit Kindern finden - Das 15-Schritte-Programm fur Eltern, Erzieher und Therapeuten

Gordon, T. (2012): Lehrer-Schüler-Konferenz: Wie man Konflikte in der Schule löst

Landscheidt, K. (2007): Wenn Schüler streiten und provozieren: Richtig intervenieren bei antisozialem Verhalten

de Shazer, St. (2012): Der Dreh: Überraschende Wendungen und Lösungen in der Kurzzeittherapie

Palmowski, W. (2007): Der Anstoss des Steines: Systemische Beratungsstrategien im schulischen Kontext. Ein Einführungs- und Lehrbuch

Watzlawick, P. (2011): Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 11.08.2022 00:27