Universität Wien

350606 VU BE3II - Geschlechtersensibles Leiten in Sportgruppen, Teams und Organisationen - Abt. D (2024S)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 35 - Sportwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Diese LV findet teilgeblockt statt.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 13.03. 17:30 - 20:00 ZSU - USZ II, Seminarraum II, 4. Stock
Mittwoch 20.03. 17:30 - 20:00 ZSU - USZ II, Seminarraum II, 4. Stock
Mittwoch 17.04. 17:30 - 20:00 ZSU - USZ II, Seminarraum II, 4. Stock
Mittwoch 24.04. 17:30 - 20:00 ZSU - USZ II, Seminarraum II, 4. Stock
Mittwoch 22.05. 17:30 - 20:00 ZSU - USZ II, Seminarraum II, 4. Stock
Mittwoch 05.06. 17:30 - 20:00 ZSU - USZ II, Seminarraum II, 4. Stock
Mittwoch 12.06. 17:30 - 20:00 ZSU - USZ II, Seminarraum II, 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele: Auf der Basis eines sozial-konstruktivistischen Verständnisses von Geschlecht vorrangig basierend auf den Erkenntnissen der modernen Frauen-, Männer-, Geschlechterforschung und auf Grundlagen der Wissensoziologie wird in dieser Lehrveranstaltung zum Thema gemacht, welche Relevanz "die Kategorie Geschlecht" in verschiedenen Settings des Sports haben kann.
Dabei geht es insbesondere um Führungs-und Leitungssituationen in Sportgruppen oder -organisationen des Freizeit- und Breitensports sowie des Gesundheitssports.
Da sich ein großer Teil bisheriger Gender-Forschung mit dem Leben und Denken von Männern ohne Bewusstsein für die Gender-Problematik beschäftigt hat, sind im Rahmen der LV insbesondere auch die soziokulturellen Konstruktionen des Mannseins kritisch zu analysieren, was erst seit den 1990er Jahren im Rahmen der Männerforschung geschieht. In Analogie zur "Weiblichkeit" ist auch "Männlichkeit" keine naturhafte Tatsache, sondern immer auch Entwurf und Deutung. Die Konstruktionen von Weiblichkeit und Männlichkeit stehen in einem engen Zusammenhang, insofern alle Bereiche des menschlichen Lebens (so auch das gesellschaftliche Subsystem Sport) durch Geschlechtsbezüge und Geschlechterbeziehungen geprägt sind. Prinzipiell stehen daher sämtliche Geschlechter und ihr Verhältnis zueinander im Fokus der Gender-Forschung. Um falsche Universalisierungen zu vermeiden, muss der Gender-Fokus aber stets um die differenzierenden Kategorien von Ethnizität, Alter und Klassenzugehörigkeit erweitert werden.
Inhalt: Im Zentrum der Veranstaltung steht die Erarbeitung von Konzepten und Überlegungen zur Herstellung von Chancengleichheit für sämtliche Geschlechter, auch unter Berücksichtigung der weiteren Kategorien sozialer Ungleichheit wie Ethnie, Alter, Schicht etc. (Diversity)
Diese LV richtet sich an Studierende der Spezialisierung Sportmanagement und Gesundheitssport
Methode: Vortrag, Diskussionen, Referate, Kleine Praxisforschungen in Kleingruppen, Gruppenarbeiten

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Kriterien:
1. Anwesenheit: zehn von elf LV Online-Meetings
2. aktive Beteiligung an den Diskussionen während der
Online-Meetings
3. e-learning: Studium und Kenntnis der Artikel und der ppt des LV-leiters auf der Lernplattform (zählt zur Mitarbeit)
4. Erarbeitung eines zugewiesenen bzw. in Absprache mit den anderen Studierenden und der LV-Leitung selbst gewählten Theoriethemas.
5. Kurzpräsentation des gewählten und bearbeiteten Theoriethemas in einer Online-Einheit (zugewiesener oder in Absprache selbst gewählter Termin) und zur Verfügung stellen auf der Lernplattform
6. Durchführung einer (kleinen) praktischen Forschungsarbeit in einem Praxisfeld (wenn möglich unter Einbeziehung des gewählten Theoriethemas und des in den theoretischen Inputs und Diskussionen vermittelten Basiswissens). Vorschläge zur Auswahl entsprechender Praxisfelder werden beim 1.Treffen erörtert.
7. Kurzpräsentation der Ergebnisse der Praxisfeldforschung innerhalb der Online-Meetings am 08.06.2022 bzw. 22.06.2022. Verpflichtende Teilnahme an diesen beiden Meetings für alle Studierenden.
8. Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit beinhaltend Theoriethema und Ergebnisse der Praxisfeldforschung

Die gesamte Leistungserbringung durch Studierende hat bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen des Wintersemesters bis spätestens am folgenden 30. April, bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen des Sommersemesters bis spätestens am folgenden 30. September zu erfolgen. Studierende, die sich nicht von der ggst. Lehrveranstaltung abgemeldet haben, sind zu beurteilen. Bei negativer Beurteilung ist eine kommissionelle Prüfung unzulässig, der Besuch der Lehrveranstaltung ist zu wiederholen. Rechtsquelle: Satzung der Universität Wien §10 (4, 5, 6).

Sie werden ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei Feststellung einer erschlichenen Leistung (z.B.: Abschreiben, Plagiieren, Verwendung unerlaubter Hilfsmittel, Fälschungen, Ghostwriting etc.) die gesamte PI-LV als geschummelt gewertet wird und als Antritt zählt. (Eintrag in U:SPACE: X = nicht beurteilt)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1. Regelmäßige Anwesenheit (Zehn von elf Online Meetings, weitere Fehlzeiten nur in begründeten Fällen, – bei Erkrankung (ärztliches Attest), kollidierenden Prüfungstermine, verpflichtender Teilnahme an einer Exkursion u. dergl. (jeweils mit Bestätigung).
2. Mitarbeit (Diskussionsbeiträge, Selbstreflexion, Partizipation während des Semesters) 20 Punkte
3. Bearbeitung eines selbst gewählten Theoriethemas und Präsentation 20 Punkte
4. Durchführung kleines Praxisforschungsprojekt und Präsentation der Ergebnisse. Die praktische Forschungsarbeit soll mit Hilfe gängiger Methoden der Sozialforschung durchgeführt werden (z.B. Interviews, Fragebogenerhebungen,....) 20 Punkte
5. Schriftliche Abschlussarbeit bestehend aus den Inhalten des gewählten Theoriethemas und den Ergebnissen des Praxisforschungsprojektes. Die schriftliche Arbeit muss dabei mindestens 16 A4 Seiten in üblicher Formatierung umfassen und sowohl das Theoriethema und die Ergebnisse der Praxisforschung in ausgewogenem Verhältnis abbilden. 40 Punkte

1 (sehr gut) 100-89 Punkte
2 (gut) 88-76 Punkte
3 (befriedigend) 75-63 Punkte
4 (genügend) 62-50 Punkte
5 (nicht genügend) 49 - 0 Punkte

Prüfungsstoff

- Präsentationen der Studierenden, Seminararbeit, Engagement in den Diskussionen, Arbeit und Praxisforschung in Kleingruppen
- Mitarbeit: Kenntnis der ppt Präsentation der LV-leitung und der angegeben Literatur auf der Lernplattform
- Gewähltes Theoriethema und Praxisforschungsprojekt: Präsentation des gewählten Theoriethemas und der Ergebnisse der eigenen Praxisfeldforschung. Diskussionsanregung und Diskussionsleitung zu den eigenen Themen im Rahmen des jeweiligen Online-meetings
- Schriftliche Arbeit: Die schriftliche Arbeit muss den gängigen wissenschaftlichen Kriterien entsprechen und in der gebotenen Kürze kenntnisreich den aktuellen Forschungsstand des gewählten Theoriethemas abbilden. Die Ergebnisse der eigenen Praxisfeldforschung sollen verständlich dargestellt und in Bezug zu den wesentlichen Inhalten der LV diskutiert und interpretiert werden.

Literatur

Einigen Quellen zu Inhalten der Lehrveranstaltung:

Athenstaedt, U. & Alfermann, D. (2011). Geschlechterrollen und ihre Folgen. Eine sozialpsychologische Betrachtung. Stuttgart: Kohlhammer.
Baur, Ch.; Fleischer, E.; Schober, P. (2005). Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt. Grundlagenwissen für Projekte, Unternehmen und Politik. Innsbruck, Wien, Bozen: Studienverlag.
Becker, R.; Kortendiek, B. (Hrsg.). (2010). Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
Blessin, B. & Wick, A. (2013). Führen und führen lassen: Ansätze, Ergebnisse und Kritik der Führungsforschung. Stuttgart: UTB.
Connell, R. (2000). Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. opladen: Leske & Budrich.
Criado-Perez, C. (2020). Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert. München: Random House.
Doblhofer, D. & Küng, Z. (2008). Gender Mainstreaming. Gleichstellungsmanagement als Erfolgsfaktor – das Praxishandbuch. Wiesbaden: Springer.
Fine, C. (2012). Die Geschlechterlüge. Die Macht der Vorurteile über Frau und Mann. Stuttgart: Klett/Cotta.
Hartmann-Tews, I. (Hrsg.). (2003). Die soziale Konstruktion von Geschlecht im Sport. Opladen: Barbara Budrich.
Genkova, P & Ringeisen, T. (Hrsg.). (2016). Handbuch Diversity Kompetenz. Perspektiven und Anwendungsfelder. Wiesbaden: Springer.
Kolip, P; Altgeld, Th. (Hrsg.). (2009). Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung und Prävention. Theoretische Grundlagen und Modelle guter Praxis. Weinheim, München: Juventa.
Krell, G. (Hrsg.). (2011). Chancengleichheit durch Personalpolitik: Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen. Rechtliche Regelungen - Problemanalysen und Lösungen. (6., vollst. überarb. u. erw. Aufl.). Wiesbaden: Gabler.
Krell, G./Ortlieb, R. & Sieben, B. (Hrsg.). (2018). Gender und Diversity in Organisationen. Grundlegendes zur Chancengleichheit durch Personalpolitik. Wiesbaden: Springer.
Müller, C.; Sander, G. (2005). Gleichstellungs-Controlling. Zürich: Hochschulverlag der ETH Zürich.
Schörghuber, K. & Rosenbichler, U. (2005). Gender Mainstreaming in sozialwirtschaftlichen Organisationen. In H. Fasching & R. Lange (Hrsg.), sozial managen. Grundlagen und Positionen des Sozialmanagements zwischen Bewahren und radikalem Verändern. (S. 83-106). Wien: Haupt Verlag.
Wieser, C. & Haager, T. (2021). Frauen Management Report 2021. Wien: AK.
Zulehner, P. M. & Steinmair-Pösel, P. (2014). Gleichstellung in der Sackgasse (S. 220 - 261). Graz: Styria.

Weitere Literaturhinweise werden zu Beginn der Lehrveranstaltung auf der Lernplattform moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BE3II

Letzte Änderung: Di 12.03.2024 21:47