410005 SE Interdisziplinäres Seminar: Michael Foucault: Eine (kritische) Re-Lektüre (2022S)

Michel Foucault ist heute ein Klassiker der Geschichtswissenschaften. In seinen Untersuchungen zu den Gefängnissen, Schulen, Irrenanstalten, Kliniken, und anderer Institutionen der modernen Gesellschaft hat er eine Vielzahl an Konzepten entwickelt, die wir heute noch diskutieren: das Konzept der „Disziplinargesellschaft“, der „Gouvernementalität“ und der „Biopolitik“, ebenso wie des "Sexualdispositivs", des „Sicherheitsdispositivs“, der „Normalisierung“ und der „Selbstsorge“. Ein zentraler Fokus galt dabei - am Beispiel der Medizin, Psychologie, Ökonomie und anderer Humanwissenschaften - dem vielfältigen Verhältnis von Wissen und Macht, Wissenschaft und Regierungskunst.
Foucault ging dabei auch methodisch neue Wege, indem er historische Diskursformationen analysierte und schließlich das Projekt einer historischen Genealogie der Machtpraktiken und Wissensordnungen verfolgte.
In diesem Seminar wollen wir die methodischen und theoretischen Anregungen Foucaults diskutieren und fragen, ob und inwiefern sie für die Projekte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hilfreich sein können. In der ersten Sitzung werden wir daher gemeinsam die Texte aussuchen und über das Format entscheiden (gemeinsame Lektüre und Diskussion der ausgewählten Texte oder vertiefende Lektüre ausgewählter Texte in Kleingruppen mit anschließender Präsentation und Diskussion).